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Klimaschutz unzureichend

VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt unterstützt „Fridays for Future“

Bild: Sebastian.Knight/Shutterstock.com

Die VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt (VDI-GEU) unterstützt die Anliegen der Bewegung Fridays for Future Deutschland. Die Erkenntnisse führender Klimaforscher geben der jungen demonstrierenden Generation Recht: Die derzeitigen Maßnahmen zum Klimaschutz reichen bei weitem nicht aus, um eine globale Klimakatastrophe abzuwenden – ein VDI-Standpunkt zum Einsatz von neuen Technologien zum Erreichen des Klimaschutzes. 

Das Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 verpflichtet die Staaten völkerrechtlich verbindlich, die globale Erwärmung deutlich unter 2 °C zu halten. Darüber hinaus haben alle Länder Anstrengungen versprochen, die Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Die konkreten Forderungen der jungen Menschen für die Begrenzung des Klimawandels sind aus Sicht der VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt als Zielrichtung richtig. Es muss jetzt rasch und konsequent gehandelt werden. Es gibt bereits viele gesellschaftliche und technologische Innovationen, die Lebensqualität erhalten und menschliches Wohlergehen verbessern können, ohne unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu zerstören.

Beim Umbau der Bereiche Energie, Ernährung, Landwirtschaft, Ressourcennutzung und Mobilität wurden die politisch gesteckten Ziele bisher nicht erreicht. Dies geht auch aus dem jährlichen Monitoring der Energiewende der Bundesregierung hervor. Zudem mangelt es weiterhin an einem wirksamen Klimaschutzgesetz.

 

Aktuelle Technologien tragen zum Klimaschutz bei

Wissenschaft und Wirtschaft in Deutschland haben das hierfür notwendige Wissen. Sie können auf eine existierende und sich ständig entwickelnde Forschungsinfrastruktur zurückgreifen. Durch den Einsatz aktueller Technologien tragen sie nicht nur zum Klimaschutz in Deutschland bei, sondern sammeln im heimischen Markt die Technologiekompetenz, die für den Export neuer, innovativer Energiesysteme erforderlich ist.

Auf diese Weise wird ein schneller Ausstieg aus der Kohleverstromung unterstützt und zur Stärkung der Innovations- und Technologiekompetenz sowie zur Exportfähigkeit des Industriestandorts Deutschland beigetragen. Die Emission von klimaschädlichen Gasen kann so weltweit gesenkt werden.

Auch die Sektoren Verkehr, Wärme und Landwirtschaft sind im Kontext der Forderungen der Initiative „Fridays for Future Deutschland“ zu betrachten. Veränderungen allein im Energiesektor werden die Lösung nicht bringen können. Hier wäre z.B. ein Gebäudeenergiegesetz mit tatsächlichen klimaschutzrelevanten Vorgaben wichtig.

 

Umweltpotenziale in den Sektoren Industrie und Verkehr

Neue Technologien werden auch für die Sektoren Industrie und Verkehr notwendig sein. Während viele industrielle Technologien energetisch effizienter werden, müssen in einigen sehr CO2-intensiven Bereichen neue Verfahren entwickelt werden. Zum Beispiel eine nahezu klimaneutrale Produktion von Roheisen mittels regenerativ erzeugtem Wasserstoff, oder die Nutzung der prozessbedingten CO2-Emissionen als Rohstoff in der chemischen Industrie. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Produktion von synthetischen Kraftstoffen.

Auch im Verkehrssektor können durch innovative CO2-freie Technologien neue Marktpotenziale für den Technologieexport erschlossen werden. Beispiele sind mit Wasserstoff und Brennstoffzellen oder batterieelektrisch angetriebene Schwerlastwagen, die mit diesen Techniken ihren immensen CO2-Ausstoß minimieren können.

Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz in nahezu allen Bereichen der Energieanwendung, wie z.B. LED-Beleuchtung, hocheffiziente elektrische Antriebe samt elektronischer Drehzahlregelung oder weiße Ware existieren bereits. Insbesondere im Wärmesektor, der heute noch einen großen Anteil an den CO2-Emissionen hat, sind ökonomisch effiziente Technologien verfügbar. Neben der Wärmedämmung von Dach, Keller, Wänden und dreifachverglasten Fenstern stehen Brennwert-Heizkessel, elektrisch angetriebene Wärmepumpen und für größere Gebäude, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen wie BHKW zur Verfügung.

 

Gemeinsamer Austausch mit Fridays-for-Future-Bewegung

Klimaschutz wird Deutschland durch den erforderlichen technologischen Wandel und Austausch des Kapitalstocks mit innovativen Technologien voranbringen. Was sich heute teilweise noch nach Science-Fiction anhört, kann morgen Exportschlager für die deutsche Industrie werden, Arbeitsplätze erhalten und neue auf dem heimischen Arbeitsmarkt schaffen.

Unter Berücksichtigung dieser Fakten kann die Transformation des Energiesystems als Herausforderung angenommen und Antrieb für Innovation, Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung in Deutschland werden. Hierzu wird eine neue Generation von Ingenieurinnen und Ingenieuren benötigt, die innovative Lösungen entwickelt.

Autor: Eike Röckel

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