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Der VDI ernannte anlässlich des ersten rein digital ausgerichteten Deutschen Ingenieurtages Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer zum Ehrenmitglied des VDI

Bild: VDI e.V.

Udo Ungeheuer hatte – beruflich wie auch ehrenamtlich – stets den Berufsstand des Ingenieurs im Blickfeld und warb für die Ergreifung und Ausübung des seiner ausgesprochenen Meinung nach „besten Berufs der Welt“. Gerade weil er den Ingenieur als den Gestalter der (technischen) Zukunft sah, war er sich der Verantwortung, die dieser Beruf mit sich bringt, immer bewusst. Gewissenhaftes und nachhaltiges Handeln war ihm deshalb auch während seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender bei der SCHOTT AG ein wichtiger Unternehmerwert. Er implizierte das Prinzip des natürlichen Gleichgewichts und eine ganzheitliche Perspektive als Leitbild des Spezialglaskonzerns und trieb die Entwicklung innovativer und vorausschauender Zukunftstechnologien voran, beispielsweise die Verbreitung von Solartechnologien wie Photovoltaik und Solarthermie, die Entwicklung optischer Technologien und die Entwicklung eines umweltfreundlichen Herstellungsprozesses im Bereich der Glaskeramik. Zahlreiche Auszeichnungen zeigen, dass die SCHOTT AG mit ihren Innovationen überzeugt.

Einen weiteren wichtigen Aspekt seines Handels sah Ungeheuer in der Schul-, Berufs- und Weiterbildung des Ingenieurs. Er forderte offen die Kultusministerien auf, Schulen und Universitäten zukunftssicher auszustatten und Lehrpläne den neuen Herausforderungen einer digitalen Welt gemäß auszurichten. Ein ständiges Weiterlernen – auch über den ingenieurtechnischen Tellerrand hinaus – war für ihn oberste Voraussetzung, um als Ingenieur die Chancen neuartiger Technologien erdenken und ergreifen zu können.

Während seiner zwei Amtszeiten andauernden Präsidentschaft im VDI setzte er seine im Berufsleben entwickelten Handlungsprinzipien fort und engagierte sich im besonderen Maße um den Fortbestand und Ausbau des Innovations- und Technikstandorts Deutschland – hier forderte er die Gemeinschaft der Ingenieure auf, neue Technologien als Chance zu begreifen, die gerade der Ingenieur verantwortungsbewusst und zielsicher erkennen und gestalten müsse. Auch für die weitere Anerkennung des Berufsstands des Ingenieurs setzte er sich vehement ein: In zahlreichen Gesprächen mit Politikern und Hochschulrepräsentanten forderte er die Einführung eines einheitlichen akademischen Grades, der den etablierten Titel Dipl.-Ing. gleichwertig ersetzt, dem Berufsbild des Ingenieurs gerecht wird und ihm wieder die verdiente Anerkennung beigibt. In seinem Bestreben, technische Bildung in den Schulen zu etablieren, unterstützte er maßgeblich die Initiierung des VDI-Technikfonds als gezielte Förderung von Nachwuchs und technischer Allgemeinbildung. Ein weiteres wesentliches Ziel seiner Amtszeit war die Versachlichung technisch-wissenschaftlicher Debatten in der Öffentlichkeit. Er sah den VDI als Zusammenschluss interdisziplinär arbeitender Ingenieure in der Verantwortung, demagogisch ausartende Diskussionen – wie beispielsweise die rund um den Dieselmotor – mit der Übermittlung und Betreuung von Fakten zu entzerren und so u. a. auch der Diskreditierung ganzer Technologien entgegen zu wirken.

Die Ehrenmitgliedschaft ist die älteste Auszeichnung, die der VDI vergibt. Im Jahre 1860 wurde damit erstmals die Arbeit von Professor Dr. Julius Weißbach gewürdigt. Sie wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich um den Verein und um den Berufsstand der Ingenieure besondere Verdienste erworben haben.

Mit dieser Auszeichnung wird Udo Ungeheuer auch Mitglied des 1981 gegründeten Conrad-Matschoß-Kreises, der die Tradition des VDI pflegt und durch Empfehlungen und Vorschläge zur lebendigen Weiterentwicklung der Gemeinschaftsarbeit beiträgt.

Düsseldorf 20.05.2021

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