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Die RheinEnergie AG auf Transformationskurs

Jörg Schmitter | Rheinenergie AG

Unser Fördermitglied RheinEnergie AG, der Kölner Energieversorger, hat sich vorgenommen, die ambitionierten Klimaziele in Etappen zu erreichen. Der Weg dorthin besteht wiederum aus vielen Einzelschritten. Dipl.-Ing. Michael Schmidt, VDI Mitglied und Leiter des Bereichs Bau/Instandhaltung Primärtechnik, beschreibt zwei wichtige Einzelmaßnahmen: Der Einsatz von umweltschonenden Trafos und ein Pilotprojekt für SF6-freie Mittelspannungsanlagen.

Vorausschauende Planung für umweltschonende Trafos

Für Transformatoren gelten in der Europäischen Union maximal zulässige Energieverluste. Diese werden durch eine neue Verordnung bis zum 1. Juli 2021 stufenweise weiter reduziert. Die RheinEnergie hat schon ein Jahr zuvor, ab dem vierten Quartal 2020, ausschließlich Transformatoren in Abstimmung mit der RNG bestellt, die auch nach dem 1. Juli zum Einsatz kommen dürfen – und die bei ihr bereits heute zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen.

Im Berichtsjahr 2020 hat die RheinEnergie 37 Transformatoren beschafft, die im Durchschnitt circa 1600 Watt geringere Verluste aufweisen, als die bisher eingesetzten. Bei einer Auslastung von circa 50 Prozent sparen alleine diese in 2020 beschafften Transformatoren jährlich rund 260.000 kWh Energie ein – und damit im Jahr auch rund 100 Tonnen CO2.

Die RheinEnergie hat einen jährlichen Bedarf von rund neuen 100 Trafos. Aber nicht nur dort, wo ein Transformator ausgetauscht werden muss, setzen sie auf das umweltschonende Modell. Im Zuge geplanter Umbaumaßnahmen und Modernisierungen tauschen sie auch noch funktionierende Transformatoren, die eigentlich weiter im Einsatz bleiben könnten, gegen neue Trafos mit geringeren Energieverlusten aus.

 

Pilotprojekt für SF6-freie Mittelspannungsanlagen

Nicht nur in Bezug auf die eingesetzten Energieträger bei der Erzeugung und die Effizienz unserer Erzeugungsanlagen, auch in anderen Bereichen der elektrischen Stromversorgung hat die RheinEnergie den Umweltschutz im Blick und setzen auf neue Technologien. Im Berichtsjahr 2020 hat sie ein Pilotprojekt gestartet, um ihre Schaltanlagen im Mittelspannungsnetz umzurüsten, die derzeit noch das Isoliergas Schwefelhexafluorid (SF6) nutzen.

SF6 besitzt zwar sehr gute elektrische Eigenschaften, hat durch seinen Anteil an Fluoratomen aber ein hohes Treibhauspotenzial. Ein Kilogramm freigesetztes SF6 hat in der Atmosphäre die gleichen Auswirkungen wie 23.900 kg CO2. Für eine umweltfreundlichere Nutzung des Energienetzes und die Reduzierung unserer Treibhausemissionen wollen wir unsere Mittelspannungsschaltanlagen daher nach und nach umbauen.

In vier solcher Anlagen testet die RheinEnergie im Rahmen eines gemeinsamen Pilotprojektes mit der RNG, welche alternativen, klimaneutralen Isoliergase sie künftig einsetzen könnten. Überhaupt erst möglich ist eine solche Umrüstung durch den technischen Fortschritt im Bereich der Schaltanlagen. Verbesserte Schaltkammern und widerstandsfähigere Materialien machen Anlagen von gleicher Qualität bei gleichen Anforderungen auch ohne SF6 möglich.

Dipl.-Ing. Michael Schmidt 

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