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Betriebliche Kennzahlen & Digitale Transformation

Die Zukunftsfähigkeit von KMU stärken

Bild: wk1003mike@Shutterstock.com

Produzierende Unternehmen können durch die Umsetzung von Effizienzmaßnahmen erheblich zur Erreichung der Umwelt- und Klimaschutzziele der EU beitragen. Ein wesentlicher Faktor ist hierbei der Fokus auf den Produktionsintegrierten Umweltschutz (PIUS). Die VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt (GEU) beschäftigt sich mit dem Thema PIUS, und mit den an Bedeutung weiter zunehmenden Zukunftsfragestellungen kontinuierlich bereits seit dem Jahr 1999.

Die gegenwärtige Entwicklung, insbesondere während der COVID-19-Pandemie, zeigt das Potenzial der Digitalisierung und wie Unternehmen diese nutzen können, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Denn die Digitalisierung schafft im produzierenden Gewerbe erhebliche innerbetriebliche Energie- und Ressourceneffzienz- und damit Kosteneinsparungspotenziale. Zudem hilft sie, Produkte und Lieferketten umweltfreundlicher zu gestalten sowie zirkuläre Wirtschaftsformen (Circular Economy) mit serviceorientierten innovativen Geschäftsmodellen zu etablieren.

Mehr Transparenz durch Digitalisierung

Digitalisierung führt jedoch nicht per se auch zu einer Verbesserung des Umweltschutzes. Allerdings bietet sie Methoden und Werkzeuge, um diesen zu verbessern. So kann Digitalisierung Transparenz von Ressourcenströmen im Unternehmen schaffen und somit zu der Bildung von aussagekräftigen betrieblichen Kennzahlen (KPIs) beitragen. Allerdings ist die Datengrundlage für eine Übersicht über Einsatzmengen von Ressourcen einzelner Prozesse in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) oftmals lückenhaft oder gar nicht vorhanden.

Neben Verbesserungen von Einzelprozessen kann durch Digitalisierung die nötige Transparenz geschaffen werden, um Potenziale auf Betriebsebene zu identifizieren. Erst durch die ganzheitliche Betrachtung wird es möglich, zu bewerten, ob es durch die Verbesserung eines Prozesses auch zu einer Verbesserung des Gesamtsystems kommt. Denn die Verbesserung eines Einzelprozesses kann zu negativen Wechselwirkungen führen, die im schlimmsten Fall zu einer Verschlechterung der gesamten Umweltbilanz führen.

PIUS und Digitalisierung zusammen denken

Eine Verbesserung der Prozessabläufe kann zudem gleichzeitig zu Zeiteinsparungen und einer verbesserten Produktqualität führen. So sind beispielsweise bei mindestens gleichbleibender Produktqualität die Reduzierung von Maschinenlaufzeiten, die Minderung des Rohstoff- und Energieeinsatzes und die Minimierung der Ausschussquote ein direktes Maß für die Ressourcenschonung.

PIUS und Digitalisierung müssen zusammen gedacht und umgesetzt werden, um die größtmöglichen Effekte bei Ressourceneinsparungen, Flexibilität der Mitarbeitenden und Emissionsminderung zu erreichen. Diese Kombination macht kleine und mittlere Unternehmen ganz besonders zukunftsfähig und damit nachhaltig.

Die Umsetzung von produktionsintegriertem Umweltschutz wird in der Richtlinienreihe VDI 4075 erläutert und beinhaltet die sechs Schritte: Definition der Ziele und Wirkungsgrenzen, Identifikation der Ein- und Ausgangsströme, Feststellen der Rahmenbedingungen, Auswahl und Darstellung der Ein- und Ausgangsströme, Analyse des PIUS-Potenzials und Darstellung des Verbesserungspotenzials durch PIUS im Vergleich zur Ist-Situation.

Autorin: Hanna Seefeldt

Ansprechpartnerin im VDI:
Hanna Seefeldt
VDI-Fachbereich Umwelttechnik
Telefon: +49 211 6214 926
E-Mail: seefeldt@vdi.de

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