DIT-Fachsession: Chancen für Deutschland in und mit Künstlicher Intelligenz

Künstliche Intelligenz (KI) ist die Schlüsseltechnologie unserer Zeit. Sie entwickelt sich sehr dynamisch und hält Einzug in jeden Bereich von Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft. Ob hochautomatisierte Produktionsprozesse, personalisierte Gesundheitsprodukte, automatisiertes Fahren oder generative Verfahren: die Potenziale sind riesig – wir stehen vor großen Veränderungen.
Ebenso groß sind jedoch die Herausforderungen für alle Teilen unserer Gesellschaft. Dies gilt für die Integration von KI in alltägliche Anwendungen und Produkte, bei der Regulierung, für Vertrauen in KI-Systeme sowie für die notwendige Akzeptanz in der Gesellschaft.
Laut Statista wurde weltweit im Bereich der künstlichen Intelligenz 2024 ein Volumen von rund 228 Milliarden US-Dollar umgesetzt – Tendenz steigend. Hier zeigt sich die Relevanz und das Potenzial von KI, die ganze Wirtschaftszweige und Branchen transformiert. Länder wie die USA und China sind mit klaren Strategien Vorreiter, während Deutschland und Europa vor der Aufgabe stehen, die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und gleichzeitig mit dem AI Act einen weltweit erstmals regulierten Weg der KI zu gehen. Die Umsetzung des AI Acts bis August 2026 beschäftigt die Wirtschaft in einem besonderem Maße, zumal es in anderen Weltregionen keine Regulierung gibt – in den USA wurde sie zuletzt von heute auf morgen abgeschafft.
KI als Treiber von Transformation und Veränderung
KI-basierte Produkte und Dienstleistungen werden uns zukünftig noch stärker bzw. ständig begleiten, zum Teil ohne, dass sie als solche wahrgenommen werden. Darum ist ein verantwortungsvoller und sicherer Einsatz dieser Technologie auf allen Ebenen unumgänglich. Eine erklärbare KI soll intensiv dabei helfen, Vertrauen in autonome KI-Systeme zu entwickeln und aufzubauen.
Die Nutzung generativer KI wird Arbeitsplätze zum Teil sehr stark verändern: Routineaufgaben werden automatisiert – auch hochkomplexe Aufgaben werden von KI-Systemen übernommen werden können. Wie wird das die Tätigkeitsbereiche von Ingenieurinnen und Ingenieuren zukünftig verändern?
Wie gehen wir mit der neuen Situation, die sich durch generative KI ergibt, in Europa und Deutschland um? Welche Chancen ergeben sich für Deutschland – insbesondere im Hinblick auf bestehende und neue Geschäftsmodelle? Wie kann Vertrauen in KI-basierte Produkte und Dienstleistungen aufgebaut werden? Wir lassen sich Ergebnisse von autonomen Systemen erklären? Welche rechtlichen Fragen sind für den Einsatz von KI-Systemen zu lösen – wie kann Sicherheit bzw. Zuverlässigkeit beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz erreicht werden?
Die Fachsessions KI auf dem DIT 2025
Mit diesen Fragen werden wir uns auf dem Deutschen Ingenieurtag 2025 in den Fachsessions KI auseinandersetzen. Hier diskutiert die VDI-Community mit Expertinnen und Experten über Chancen und Risiken einer Zukunft in und mit KI. Die Session wird von Dieter Westerkamp, Bereichsleiter VDI Technik und Gesellschaft, moderiert.
Den Auftakt der Fachsession bildet Sabine Frank, Leiterin Government Affairs and Public Policy DACH & YouTube DACH/CEE bei Google. Sie zeigt die vielfältigen Potenziale von KI für Deutschland auf und legt dar, wie sich Deutschland international im Bereich KI zukunftsfähig positionieren kann.
Prof. Dr. Thomas Klindt, Senior Partner bei Noerr Partnerschaftsgesellschaft mbB, diskutiert die rechtlichen Rahmenbedingungen des AI-Acts der EU und welche Auswirkungen diese auf die Wettbewerbsfähigkeit von Europa haben können.
Wie KI transparenter und dadurch für uns erklärbar und verständlich wird, erläutert Herr Prof. Dr. Axel-Cyrille Ngonga Ngomo von der Universität Paderborn in seinem Vortrag über XAI. Er plädiert für einen verantwortungsvollen Einsatz von KI.
Prof. Dr.-Ing. Alexander Fay, Lehrstuhl für Automatisierungstechnik an der Ruhr-Universität Bochum, stellt die Ergebnisse einer neuen Studie zu den Auswirkungen generativer KI (gKI) auf die Arbeit von Ingenieurinnen und Ingenieuren vor. Die Studie der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA) gibt wertvolle Einblicke in die zukünftige Rolle von KI im Ingenieurwesen.
In der abschließenden Podiumsdiskussion diskutieren unter dem Titel „Was bedeutet KI für das zukünftige Ingenieurwesen?“. Sabine Frank, Prof. Dr. Thomas Klindt, Prof. Dr. Axel-Cyrille Ngonga Ngomo und Dr.-Ing. Christine Maul, Expertin bei Covestro Deutschland AG und Vorsitzende der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik.
Autor und Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Dieter Westerkamp
VDI-Topthema Digitale Transformation
E-Mail: westerkamp@vdi.de