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Schutzschilde für die Region

Dank Expertise und Netzwerk des VDI OWL durch die Corona-Krise

3-D-Druck: Der VDI OWL stellt sein Netzwerk und seine Expertise in den Dienst der Pandemiebekämpfung und beteiligt sich an der Initiative „MakersVsVirus“.

Enger Kontakt ist auch in Corona-Zeiten unerlässlich im Umgang mit alten und hilfsbedürftigen Menschen in der ambulanten oder stationären Pflege. Eine zusätzliche Schutzhilfe vor Ansteckung bieten Gesichtsschilde, die sich auf 3D-Druckern herstellen lassen. Als Spende gingen jetzt 40 in Ostwestfalen-Lippe (OWL) produzierte Schutzschilde an eine Alteneinrichtung und zwei Pflegedienste in Bielefeld. Ermöglicht hat das ein ehrenamtlicher Zusammenschluss aus VDI OWL, FabLab|OWL und privaten Unterstützern. Der VDI OWL stellt zur Bewältigung der Pandemie grundsätzlich seine Expertise und sein Netzwerk bereit.

Aufgrund knapper medizinischer Ausrüstungen sind derzeit professionelle 3D-Drucker mit Produktionskapazitäten gefragt. Am FabLab|OWL, einer High-Tech-Werkstatt mit digitalen Fertigungstechnologien an der Technischen Hochschule OWL, kam Mitte März die Idee auf, bei der Produktion von Gesichtsschilden zu helfen und sich dafür als „#hub-owl-lemgo“ der Initiative „MakersVsVirus“ anzuschließen. Der VDI OWL, bei dem eine Bielefelder Hausärztin die Kunststoffschilde für die drei Pflegeeinrichtungen angefragt hatte, gab als Sponsor den Erstauftrag.

Zunächst galt es, eine 3D-Vorlage für Stirnbügel von Gesichtsschilden zu optimieren und passende Kunststofffolien, Bänder und Werkzeuge zusammenzustellen. Benötigt werden Kunststoffpulver, Folien im A-4-Format (durchsichtig, kristallklar, unbeschichtet) in einer Stärke von 300 bis 500 Micron und Lochgummiband. Die Konstruktion besteht aus einem per Gummiband am Kopf gehaltenen Kunststoffbügel, der eine gebogene Klarsichtfolie trägt, die das gesamte Gesichtsfeld abdeckt.

Dank Übernahme der Material- und Drucker-Kosten durch die Hochschule und den VDI OWL liefen zum Produktionsstart fünf 3D-Drucker. Zehn Ehrenamtliche, überwiegend Studierende, stellten bis Mitte Mai an unterschiedlichen Orten 300 Gesichtsschilde her. Harald Ghelleri vom Vorstand des VDI OWL übergab in Bielefeld-Quelle die ersten 40 Exemplare: je zehn Gesichtsschilde an die ambulanten Pflegedienste Bonitas und Bethel-ambulant sowie 20 Gesichtsschilde an das Pflegezentrum Quelle der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Dort dankte man für „die hohe Wertschätzung der Pflegekräfte“. Zur Ausstattung gehörten bereits Kittel, Mund-Nasen-Schutzmasken, Handschuhe und Desinfektionsmittel. Jetzt kämen bei Corona-Verdachtsfällen die Gesichtsschilde, die sich leicht befestigen, gut reinigen und desinfizieren ließen, zusätzlich hinzu.

Text: Martina Bauer

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