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Vom Tanken und Zapfen: Besuch des Tankstellenmuseums Borsdorf

Foto: moritzpress

Am 3. September besuchte die Seniorengruppe des VDI Bezirksvereins Leipzig nach einem Wechsel in der Arbeitskreisleitung und längerer Pause wegen Corona-Auszeit das Tankstellenmuseum Borsdorf  

Mit Schirmmütze und Weste, die mit vielen Aufnähern von Mineralöl und Tankstellenlogos versehen war, begrüßte uns im privaten Tankstellenmuseum in Borsdorf Ausstellungsleiter,Museumsdirektor und Spezialführer Herr Altner. Im Berufsleben Verkaufsleiter einer Mineralölgesellschaft ist er Experte für das Tankstellengewerbe.

Reguläre Öffnungszeiten des Museums gibt es nicht, nur auf Anfrage öffnet Herr Altner das Museum, nimmt sich dann aber viel Zeit für die Führungen. Und die braucht es auch, bei den vielen Geschichten zu den einzelnen Austellungsstücken, denn hinter jeder Zapfsäule, Ölkanne, mobilen Öltheke, DDR-Nachtzapfanlage und Tankstellenschild steht eine Anekdote. Die Beschaffung der Exponate war oft abenteuerlich und deshalb kennt Herr Altner jedes einzelne Stück. Ein Beispiel ist das Schild der Marke „Shell“, das er selbst Stück für Stück vom Dach einer aufgegebenen Tankstelle schraubte und anschließend 450 Kilometer auf dem Dach seines Dienstwagens nach Hause transportierte. Auch manche Säulenarten, die es in der eigenen Region nicht gab, hat er mit seinem Auto bis nach Borsdorf gebracht. Aus dem Hobby wurde das Museum, dessen erste Stücke in den 1990er Jahren zusammen kamen. Und er begibt sich auch weiterhin selbst auf die Suche nach neuen Exponaten in verlassenen Werkstätten, Schuppen und Kellern alter Tankstellen.

„Man muss da hin gehen, wo man sich schmutzig macht, runter in die Keller.
Dort, wo´s klebt, wo´s stinkt, wo die Spinnweben sind. Da findet man die Schätze.“  

Oft konnte man kaum erkennen, was das eigentlich vor einem liegt. Aber wenn Herr Altner sie gesäubert hat, kommen manchmal Wunder zum Vorschein.

In der Sammlung gibt es Platz für alles, was einen Hauch Vergangenheit mitbringt: Mopeds aus der DDR-Zeiten, ein Hochrad von 1899 und das Karbonrad von Jens Lehmann zum Training für die Olympiade. Die Sammlung wird stetig erweitert und verschönert, so wird momentan eine Tankstelle im Außenbereich gebaut.

Zudem gibt es noch weitere nostalgische Stücke zu bewunden wie „Omas Küche“ oder das Nähzimmer im ersten Stock. Eins ist jedenfalls sicher: langweilig wird es im Tankstellenmuseum nicht! 

Im Anschluss fand sich die komplette Besichtigungsgruppe bei Kaffee und Kuchen im Cafe des Museums unterm Dach zusammen.

Arbeitskreisleiter Dieter Claus stellte seine Pläne für weitere Exkursionen und Besichtigungstouren vor und erfragte bei dem harten Kern der Seniorengruppe Interessen und Vorlieben. Fazit: Alle Anwesenden möchten gern unter den derzeitigen Rahmenbedingungen - Abstandregeln, Teilnehmerbegrenzung, Nasen-Mund-Abdeckung) die Veranstaltungen weiterführen. In loser Form sollen erst einmal kleinere Besichtigungen in der Leipziger Umgebung durchgeführt werden. Ein Schwerpunkt auf "Technik" wird dabei gewünscht. Eine Tagesfahrt zum Horch Museum nach Zwickau ist in Planung, gemeinsam mit Herrn Heinrich Moritz Jähnig vom Arbeitskreis "Technik und Kunst/Technikgeschichte" soll diese Exkursion per Bus zur Jahresausstellung organisiert und durchgeführt werden. 

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