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VDI-Podcast

Wo steht der Technologiestandort Deutschland?

Bild: nnattalli/Shutterstock.com

Wie steht es um den Technologiestandort Deutschland? Eine Bestandsaufnahme machen Sarah und Marco in dieser Podcast-Folge mit Dr. Gunther Kegel, Präsident des ZVEI, und Dr. Volker Kefer, Präsident des VDI.

Wie geht es nach der Bundestagswahl weiter? In den Fokus nehmen wir in dieser Episode Themen wie Digitalisierung, Energiewende, den Grad der Elektrifizierung und die Entwicklungen im Bereich Mobilität. Wo stehen wir heute, wo wollen bzw. müssen wir hin? Darüber sprechen wir mit Dr. Gunther Kegel, Präsident des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI). Er vertritt die wirtschafts-, technologie- und umweltpolitischen Interessen der mittelständisch geprägten deutschen Elektroindustrie. Unser zweiter Gast ist Dr. Volker Kefer, Präsident des VDI, des mit 140.000 Mitgliedern größten Ingenieurvereins Deutschlands.

„Was nach meiner Wahrnehmung etwas langsam geht ist das Setzen von Regeln allgemein“, sagt Dr. Volker Kefer. „Die Nutzung der Möglichkeiten der Digitalisierung im öffentlichen Leben – hier haben wir noch Nachholbedarf“, ergänzt er.

Dr. Gunther Kegel führt weiter aus: „Es muss einfach eine Aufbruchstimmung entstehen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob unsere Politikerinnen und Politiker es hinkriegen, Bürokratie mal abzubauen.“

„Leicht wird es nicht“

Laut VDI-Präsident fehle es nicht am Willen der Parteien, sondern es handelt sich um einen riesigen Umbau – auch der Gesellschaft. „Aber wir müssen es anpacken.“ Dabei bezieht er sich nicht nur auf die Digitalisierung, sondern auch auf die Mobilität und Energiewende.

Kegel ergänzt: „Es ist eine massive Transformation der Gesellschaft. Wir wollen ja, dass die Menschen teilhaben können, zum Beispiel an der Datenökonomie. Wir wollen aber auch Nachhaltigkeit erreichen. Hier ist der Umbau noch immenser. Der ZVEI spricht hier immer von der „All electric society.“

Technologieoffenheit als Stichwort

Offenheit gegenüber Technologien ist das Stichwort nach Dr. Gunther Kegel. „Für uns Ingenieurinnen und Ingenieure ist das immer klar. Wenn wir etwas nicht wissen, erforschen wir es und sind offen gegenüber neuen Lösungen. Das muss auch in die Gesellschaft getragen werden.“ 

Sei es autonomes Fahren, Infrastrukturversorgung mit Strom und vieles mehr: Der VDI-Präsident sieht darüber hinaus einen Masterplan gefordert. „Wir brauchen eine europäische Lösung für die elektrische Energieversorgung“, sagt er. „Ich halte es für absolut unsinnig, wenn Deutschland unter Schmerzen aus der Kernenergie aussteigt, wenn andere europäische Staaten verkünden, dass die Kernenergie bei ihnen zur Grundlastversorgung eingesetzt wird. Wo ist da der Konsens in Europa, wie die Wende erreicht werden soll?“

Masterplan versus Zielbild?

Einen Masterplan kann die Politik laut Kegel nicht aufstellen, aber ein Zielbild muss geschaffen werden. Wo wollen wir 2030 stehen? „Hier muss es klare Ziele der Bundesregierung geben.“ „Es muss sich für Unternehmen rechnen, in grüne Energie zu investieren. Regulierungen sind hier doch nicht angebracht. Verbote können erst immer zum Schluss eines technologischen Zyklus kommen“, berichtet Gunther Kegel.

Sarah stellt Herrn Kefer die Frage, warum das Pariser Klimaabkommen für ihn kein Masterplan sei – oder nicht der richtige. Die Antwort gibt es im Podcast.

Autorin: Sarah Janczura

Hinweis: „Der Podcast „Technik aufs Ohr“ ist eine gemeinsame Produktion von VDI e.V. und ingenieur.de (VDI Verlag GmbH). Jegliche Werbung während der Podcast-Folge erfolgt ausschließlich über die VDI Verlag GmbH. Der VDI e.V. erzielt hieraus keinerlei Einnahmen.

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