Direkt zum Inhalt

VDI-MT 2047 Blatt 4

Rückkühlwerke - Sicherstellung des hygienegerechten Betriebs von Verdunstungskühlanlagen (VDI-Kühlturmregeln) -Qualifikation von Personal zum Betreiben von Verdunstungskühlanlagen

Auf einen Blick

Englischer Titel

Open recooler systems - Securing hygienically sound operation of evaporative cooling systems (VDI Cooling Tower Code of Practice) - Qualifiation of personnel for works on evaporative cooling systems

Erscheinungsdatum
2019-01
Herausgeber
Bauen und Gebäudetechnik
Autor
Technische Gebäudeausrüstung
Zugehörige Handbücher
Seitenanzahl
8
Erhältlich in
Deutsch, Englisch
Kurzreferat

Diese Richtlinie bietet dem Betreiber von Verdunstungskühlanlagen eine Möglichkeit zur Qualifikation von Personal und zum Nachweis der geeigneten Qualifikation von Personal, das mit Arbeiten an Verdunstungskühlanlagen betraut ist. Die Richtlinie legt Randbedingungen und Inhalte geeigneter Schulungen fest.

Inhaltsverzeichnis der Richtlinie ansehen

Richtlinie bestellen

Preis ab
41,90 EUR inkl. MwSt.
Bei Beuth bestellen

FAQ

Antwort:

Grundsätzlich ist mittels der Hygiene-Gefährdungsbeurteilung eine Abwägung zum Einsatz von Bioziden zu treffen und die hygienische Sicherheit steht letztendlich über dem Minimierungsgebot für Biozide. Dies folgt der Philosophie der Gesetzgebung auch bei der Energie: Auch hier geht Gesundheitsschutz vor Energieeinsparung. Ein Betreiber muss den Spagat zwischen beiden Anforderungen umsetzten, er darf weder dauerhaft Biozide vorbeugend ohne Belastungen einsetzen, noch erhebliche Belastungen ohne vorausschauende Maßnahmen tolerieren. Ausschließlich reaktiv auf laborseitig festgestellte Legionellenbelastungen zu reagieren führt ggf. zu erheblicher Verzögerung. Laborergebnisse liegen erst 1 bis 2 Wochen nach der Probenahme vor. Wer sein System ausschließlich reaktiv behandelt, riskiert daher sehenden Auges, dass Belastungen über mehr als eine Woche unerkannt verbreitet werden. Erkrankungen können die Folge sein.
Vor dem Hintergrund des Minimierungsgebots nicht zu rechtfertigen ist die früher oft praktizierte und über das gesamte Jahr gleichbleibende regelmäßige Dosierung mit hohen Einsatzkonzentrationen des Biozids. Es bedarf einer angepassten und bedarfsgerechten Bioziddosierung (gleich, ob oxidativ oder nicht oxidativ) für jede Anlage. Schlüssel ist die Hygiene-Gefährdungsbeurteilung. Diese muss regelmäßig fortgeschrieben werden und zu Optimierungen führen.
Die ausreichende Menge an limitierenden Maßnahmen, ohne diese zu übertreiben, ist eine anspruchsvolle Betreiberaufgabe, die in der Regel im Zusammenspiel mit erfahrenen Fachleuten, häufig Fachfirmen, gelöst wird. Auf dem Markt sind inzwischen unterschiedliche Systeme verfügbar, die als "Frühwarnsystem" und Entscheidungshilfe dienen können. Beispiele sind Onlineüberwachung, Schnelltests für Legionellen, Zehrungsmessungen für Biozide, Koloniezahlreduzierungsversuche, Biofilmerfassungen…). Sie bieten sowohl ausreichende hygienische Sicherheit, als auch einen minimierten Biozideinsatz.
Beim VDI-Wissensforum findet dazu Ende März 2023 der Spezialtag "Einsatz von Bioziden - notwendig oder vermeidbar" statt.

Antwort:

Die Beantwortung dieser recht komplexen Frage würde den Rahmen eines FAQ sprengen.
Da sich die Mikrobiologie nicht annähernd homogen in einer Probe verteilt, ist eine Verdünnung für Messungen (im Gegensatz zu physikalischen Parametern) nicht zielführend. Die Festlegung der betreiberseitigen Parameter sollte im Zuge der Gefährdungsbeurteilung durch eine hygienisch fachkundige Person erfolgen und muss für jedes System individuell beantwortet werden.

Stellen Sie Ihre Frage / Nehmen Sie Kontakt mit uns auf

Teilen