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VDI 2047 Rückkühlwerke (VDI-Kühlturmregeln)

Rückkühlwerke können Quellen für luftgetragene Keime sein. Der Betreiber steht in der Verantwortung, das Risiko aus dem Betrieb solcher Anlagen zu minimieren. Die Richtlinienreihe VDI 2047 gibt dem Betreiber Hinweise zum hygienegerechten Betrieb und legt Randbedingungen und Inhalte geeigneter Schulungen fest, um das erforderliche Personal für den Betrieb zu qualifizieren. Eine Qualifizierung nach VDI-MT 2047 Blatt 4 ist freiwillig, versetzt die Teilnehmer aber in die Lage, eine Verdunstungskühlanlage gemäß den aktuellen Bestimmungen zu planen, zu errichten, zu betreiben und instand zu halten.

Die Richtlinien der Reihe gelten für bestehende und neu zu errichtende Verdunstungskühlanlagen und -apparate, bei denen Wasser verrieselt oder versprüht wird oder anderweitig in Kontakt mit der Atmosphäre kommen kann, mit Ausnahme von Naturzugkühltürmen mit einer thermischen Leistung von mehr als 200 MW. Dabei ist es unerheblich, ob das Kühlwasser als Kühlmedium im Prozess direkt eingesetzt wird oder die Prozesswärme über Wärmeübertrager aus einem Primärkühlkreislauf auf einen Wasserkühlkreislauf übertragen wird. Anlagen und Apparate, bei denen Kondenswasserbildung durch Taupunktunterschreitung möglich ist, werden nicht behandelt, z. B. solche mit Kaltwassersätzen. Die Richtlinie gilt nicht für Wärmeübertrager im Trockenbetrieb.

Risiken beim Betrieb von Verdunstungskühlanlagen

Verdunstungskühlanlagen, wie sie in großer Zahl verwendet werden, um überschüssige Wärme aus Prozessen jeglicher Art abzuführen, sind mögliche Quellen von Legionelleninfektionen, wie sie etwa 2010 in Ulm und 2013 in Warstein auftraten. Die Zahl der in Deutschland installierten Verdunstungskühlanlagen ist unbekannt, doch ist davon auszugehen, dass eine große Anzahl von Anlagen aller möglichen Größen in Deutschland betrieben werden – gerade auch in dicht besiedelten Gebieten.

Im August 2017 trat die Verordnung über Verdunstungskühlanlagen, Kühltürme und Nassabscheider (42. BImSchV) in Kraft. Der Betreiber einer Verdunstungskühlanlage hat nach der 42. BImSchV bestimmte Pflichten:

  • Die Anlage ist bei der zuständigen Überwachungsbehörde zu melden (siehe www.kavka.bund.de).
  • Der Betreiber aufgrund des von den Anlagen ausgehenden Risikos in besonderem Maße verpflichtet Sorge zu tragen, dass nur geeignet qualifiziertes Personal (z.B. nach VDI 2047) zum Betrieb der Anlagen eingesetzt wird. Der VDI schafft hier die Grundlage zum Nachweis der geeigneten Qualifikation in Form von qualitätsgesicherten Partnerschulungen.

Wichtiger Hinweis an Schulungsteilnehmende

Durch VDI-Schulungspartnerschaften und den damit einhergehenden Qualitätsmaßnahmen sorgt der VDI dafür, dass Schulungsteilnehmende die Schulungsinhalte nach Vorgaben der Richtlinie VDI-MT 2047 Blatt 4 vermittelt bekommen.

Am Markt gibt es Anbieter für Schulungen zu Rückkühlwerken, die „Schulungen nach VDI 2047“ anbieten, ohne Schulungspartner des VDI zu sein. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass diese keiner Qualitätskontrolle des VDI unterliegen und nicht die Vorgaben der VDI-MT 2047 Blatt 4 erfüllen. Teilnehmer dieser Schulungen erhalten keine VDI-Urkunde.

Unsere offiziellen Schulungspartner finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Schulungen nach VDI-MT 2047 Blatt 4

Personen, die durch ihre Beteiligung an Planung, Errichtung, Betrieb oder Instandhaltung von Verdunstungskühlanlagen für deren hygienisch einwandfreien Betrieb sorgen oder die mit der betriebsinternen Kontrolle solcher Anlagen betraut sind.

Der Schulungsteilnehmer sollte technisches Hintergrundwissen über Verdunstungskühlanlagen haben, das als Basisanforderung für das Verständnis der Schulungsinhalte erforderlich ist.

Eine Qualifizierung nach VDI 2047 ist freiwillig, versetzt Schulungsteilnehmer aber in die Lage, eine Verdunstungskühlanlage gemäß den aktuellen Bestimmungen zu planen, zu errichten, zu betreiben und instand zu halten.

  • Einführung in die VDI 2047 Blatt 2
    • Aufbau und Funktionsprinzipien von Verdunstungskühlanlagen
    • relevante hygienische Grundlagen im Zusammenhang mit dem Betrieb von Verdunstungskühlanlagen
  • relevante Grundlagen der Mikrobiologie, insbesondere Vorkommen und Risiken durch Legionellen, medizinische Aspekte, u. a. VDI 4250 Blatt 2
  • relevante Grundlagen der Wasserchemie sowie von Korrosionsvorgängen
  • Überwachung von Anlagen
    • Kontrolle chemischer und physikalischer Kenngrößen
    • Mikrobiologische Bestimmungen und Probenahme
    • Kontrolle des Einsatzes von Bioziden
  • Instandhaltung von Anlagen einschließlich Reinigung und Desinfektion
  • Maßgebende Gesetze, Vorschriften und weitere technische Regeln
    • 42. BlmSchV
    • Verkehrssicherungspflicht
    • Arbeitsschutzgesetz
    • Biostoffverordnung
    • Gefahrstoffverordnung
  • Erfahrungsaustausch, Diskussion, schriftliche Abschlussprüfung

Voraussetzungen:

Referent(inn)en bei einer VDI-Partnerschulung nach VDI-MT 2047 Blatt 4 können werden:

  • VDI-geprüfte Fachingenieure/Fachingenieurinnen RLQ mit gültigem Zertifikat, Nachweis einer bestandenen Prüfung nach einer Schulung der Kategorie A nach VDI/DVGW 6023 und mindestens fünfjähriger Berufserfahrung innerhalb der letzten zehn Jahre bei der Inspektion von Verdunstungskühlanlagen 
  • Absolvent(inn)en, die die untenstehenden Voraussetzungen erfüllen und an einer Schulung nach VDI 2047 Blatt 2 oder nach VDI-MT 2047 Blatt 4 bei einem VDI-Schulungspartner teilgenommen haben und die abschließende Prüfung bestanden haben

Voraussetzungen für eine Referententätigkeit nach VDI-MT 2047 Blatt 4 bei VDI-Partnerschulungen:

Referent(in) Technik

  • Nachweis eines abgeschlossenen einschlägigen technischen oder naturwissenschaftlichen  Studiums, einer einschlägigen Meisterprüfung oder einer einschlägigen Prüfung zum staatlich geprüften Techniker 
  • mindestens fünfjährige Berufserfahrung innerhalb der letzten 10 Jahre im Bereich wasserführender Anlagen, Kenntnisse über Wasserhygiene sowie Korrosionsvorgänge und -ursachen bei wasserberührten Teilen.

Referent(in) Hygiene/Mikrobiologie:

  • Nachweis eines abgeschlossenen naturwissenschaftlichen oder medizinischen Studiums oder vergleichbare Qualifikation
  • vertiefte Kenntnisse über Mikrobiologie und Hygiene im einschlägigen technischen Bereich  
  • mindestens fünfjährige Berufserfahrung innerhalb der letzten 10 Jahre im  Bereich Wasserhygiene (Mikrobiologie) 

Sachkundenachweis

Der Nachweis der erforderlichen Sachkunde kann mit folgenden Unterlagen geführt werden: 
1.    Studienzeugnisse/Diplomurkunden
2.    Arbeitszeugnisse und Beschäftigungsnachweise 
3.    VDI-Urkunde über erfolgreiche Teilnahme an einer VDI-Partnerschulung zur VDI 2047 Blatt 2 oder VDI-MT 2047 Blatt 4
4.    Arbeitgeberbescheinigung oder Eigenerklärung 

Die Referentenunterlagen zur Prüfung können nur über einen VDI-Schulungspartner eingereicht werden. 

VDI-Schulungspartnerschaft

Die VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik (VDI-GBG) bietet interessierten Schulungsträgern eine VDI-Schulungspartnerschaft zur Qualitätssicherung an. Diese Schulungspartnerschaft basiert auf einem Vertrag zwischen dem Schulungsträger und der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik. Der Vertrag sieht u. a. vor, dass bei Partnerschulungen ausschließlich Referent(inn)en eingesetzt werden, die die Anforderungen nach VDI 2047 Blatt 4 erfüllen. Das bedeutet konkret, dass die Referent(inn)en selbst an einer Schulung nach VDI 2047 teilgenommen haben. Eine Schulung wird in der Regel von zwei Referent(inn)en durchgeführt, jeweils für die Teilgebiete Technik und Hygiene.

Voraussetzungen zum Abschluss eines Schulungspartnervertrags mit der VDI-GBG

Während die Anerkennung der Referenten personenbezogen ist, basieren Partnerschulungen auf einem Schulungspartnervertrag zwischen dem Schulungsträger (der juristischen oder natürlichen Person, die verantwortlich die Schulungen veranstaltet) und der VDI-GBG. Eine Partnerschulung kann nur stattfinden, wenn der Schulungsträger einen beiderseits unterschriebenen Schulungspartnervertrag und Referent(inn)en mit jeweils einer gültigen Referentenbescheinigung (Technik und Hygiene) einsetzt. 

Ablauf bis zum Abschluss des Schulungspartnervertrags

Der Schulungspartner erhält einen personalisierten Vertragsentwurf von der VDI-GBG.
Der Schulungspartner schickt den einseitig unterschriebenen Vertrag an die Geschäftsstelle der VDI-GBG. Der Vertrag wird begleitet von:

  • der Benennung von mindestens zwei (jeweils einmal Hygiene, einmal Technik) Referent(inn)en mit gültiger Urkunde 
  • einem kompletten Satz der für die Schulung vorgesehenen Folien/Schulungsunterlagen (mit Ausnahme des Sonderdrucks der Richtlinie)
  • den Prüfungsfragebogen

Die Geschäftsstelle der VDI-GBG prüft diese Unterlagen; erfüllen die Unterlagen die Anforderungen, schickt die Geschäftsstelle den Vertrag – nunmehr beiderseits unterschrieben – zurück; der Schulungsträger kann nun die VDI-Partnerschulungen veranstalten.
 

Anmerkung: Die Prüfung der Unterlagen leistet die Hauptgeschäftsstelle der VDI-GBG ohne Kosten für die Schulungspartner. Unvollständige Unterlagen werden nicht in der Geschäftsstelle der VDI-GBG abgelegt oder zwischengespeichert, sondern zur Entlastung zurückgeschickt (bei Papier) oder gelöscht (bei elektronischer Einreichung). Bei Neueinreichung ist daher wieder ein vollständiger Satz Unterlagen erforderlich.

Kommentar zur VDI 2047

Einen detaillierten Kommentar zur VDI 2047 aus Sicht eines Praktikers finden Sie im Beuth-Kommentar zur Richtlinie.

Fragen und Antworten zur Richtlinienreihe VDI 2047

Sie haben Fragen zur Richtlinienreihe VDI 2047? Dann nutzen Sie die Möglichkeit, Ihre Frage über unsere Internetseite zu stellen.

Die Inhalte von VDI-Richtlinien entstehen in Übereinstimmung mit der VDI 1000 und bilden den Konsens der Verkehrskreise ab. Sie gelten als anerkannte Regeln der Technik. Die Inhalte dieser FAQ dagegen sind rein informativ und haben nicht den Status anerkannter Regeln der Technik. Sie stellen insbesondere auch keine Rechtsberatung dar, sondern sollen als beispielhafte Fallbesprechungen Hilfestellungen für Richtlinienanwender geben. Sie können nicht die eingehende Rechtsberatung durch eine hierzu berufene Person ersetzen und sind nicht als zusätzliche oder über die Richtlinieninhalte hinausgehende Festlegungen zu verstehen.

Antwort:

Ein Probenehmer ist für die Probenahme verantwortlich. Das hat mit der Betreiberverantwortung und den Schutzpflichten des Betreibers gegenüber Dritten rein gar nichts zu tun. Der Betreiber hat Dritte vor Gefahren zu schützen, die von der Anlage ausgehen. Zur Erfüllung dieser Schutzpflichten sind ein fachgerechter Betrieb und eine fachgerechte Instandhaltung der Anlage erforderlich. Probenahmen dienen nur der Überwachung. Durch sie wird ein eventuelles Problem ja nur festgestellt, nicht behoben. Die Richtlinie VDI 2047 Blatt 2 gibt als allgemein anerkannte Regel der Technik Hinweise, wie die Anlage hygienegerecht betrieben werden kann. Durch Einhaltung der darin enthaltenen Vorgaben und Dokumentation der dazu durchgeführten Maßnahmen kann der Betreiber im Schadenfall weitgehend den Vorwurf der Schuldhaftigkeit widerlegen. Das bedeutet im Klartext: Wenn der Betrieb und die Instandhaltung mit eigenem Personal erfolgen, dann sollte dieses Personal geeignet qualifiziert sein, also beispielsweise durch eine VDI-Partnerschulung nach VDI 2047 Blatt 2. Delegation ist nämlich nur dann rechtswirksam, wenn das Personal geeignet qualifiziert ist. Betreiberverantwortung kann natürlich an einen Dritten delegiert werden, aber dann muss diesem vertraglich der gesamte Betrieb inklusive Instandhaltung und Überwachung sowie eventuell nötiger Maßnahmen übertragen werden, nicht nur die Probenahme.

Antwort:

1) Thematisch nicht. In Abschnitt 5.2 geht es ausschließlich um Arbeitsschutzaspekte, während Abschnitt 9.2 auf die Verkehrssicherungspflicht des Anlagenbetreibers fokussiert. Nach meinem Verständnis spricht aber nichts dagegen, beide Aspekte in einem Schriftstück zu bearbeiten.
2) Die meisten Fachkräfte für Arbeitssicherheit dürften ohne Zusatzqualifikation z. B. nach VDI 2047 Blatt 2 nicht dazu in der Lage sein, eine solche Gefährdungsbeurteilung für eine Verdunstungskühlanlage zu erstellen. Wohl aber kann nach meinem Verständnis ein Team aus FASi und einer Person mit besonderer Qualifikation im Bereich der Hygiene bei Verdunstungskühlanlagen eine solche Arbeitsschutz-Gefährdungsbeurteilung durchführen, wenn beide Qualifikationen in einer Person nicht vorhanden sind.
3) Hier gehen ein paar Dinge durcheinander: Wie in Abschnitt 9.2 dargestellt, ist die Risikoanalyse ein Teilschritt bei der Erstellung der Gefährdungsbeurteilung; ein weiterer ist die Risikobewertung. (Das gilt für die Gefährdungsbeurteilung zur Verkehrssicherung wie auch für die im Rahmen des Arbeitsschutzes.) Sie ist damit kein Anhang, sondern z. B. ein Abschnitt der Gefährdungsbeurteilung. Die Gefährdungsanalyse Trinkwasser nach der UBA-Empfehlung wird ferner durch ein Ereignis angestoßen, wie Sie richtig schreiben, beispielsweise eine Überschreitung des Maßnahmewerts. Die Gefährdungsbeurteilung (gleich, ob für den Arbeitsschutz oder zur Verkehrssicherung) ist auch ohne Überschreitung von Maßnahmewerten immer Pflicht.

Antwort:

Die Checkliste ist, wie Sie richtig feststellen, nur beispielhaft. Sie muss von jedem Betreiber spezifisch für seine Anlage erstellt werden. Dabei können Anlagenteile in Ihrer jeweiligen Anlage wegfallen, weil sie schlicht nicht vorhanden sind, gleichermaßen müssen aber in der Liste nicht erwähnte instandhaltungspflichtige Anlagenteile der eigenen Anlage eingefügt werden. Gleiches gilt für die Intervalle: Die angegebenen Intervalle sind nur zur Orientierung gedacht. Der Betreiber (bei entsprechender Delegation Sie als sein Mitarbeiter) steht in der Pflicht, sich für seine spezifische Anlage einen geeigneten Instandhaltungsplan zu erstellen und die entsprechenden Maßnahmen durchzuführen.
Abschnitt 9.3.1 sagt an der Stelle ganz klar, dass die Besonderheiten der jeweiligen Anlage zu berücksichtigen sind und auch, dass Tabelle 1 nur zur Orientierung dient. Fazit: Wenn Sie durch gut dokumentierte Erfahrung (Inspektionsberichte) belegen können, dass Ihre Anlage mit längeren als den angegebenen Intervallen hygienisch sicher betrieben werden kann, können Sie die Intervalle ruhigen Gewissens heraufsetzen. Ist dem nicht so, würde ich persönlich davon abraten.
Die Durchführung von Inspektionen und Instandhaltungsmaßnahmen sollte man als Betreiber i. S. der eigenen Absicherung tunlichst sauber dokumentieren, da man sonst keinerlei Nachweismöglichkeit hat.

Antwort:

Für die Bestimmung des Nullwerts wird die wöchentliche Untersuchung über einen Zeitraum von drei Monaten empfohlen. Das sind 12 Messungen. In DIN EN ISO 8199 werden Berechnungen zur statistisch sicheren Angabe von Ergebnissen beschrieben. Danach wären bei den bei Koloniezahlbestimmungen üblicherweise gefundenen Zählbereichen etwas 35 Proben notwendig, um eine Veränderung statistisch sicher belegen zu können. Die Auswertung von 12 Proben erscheint vor diesem Hintergrund nicht unverhältnismäßig. Je weniger Proben zur Bestimmung einer Nulllinie herangezogen werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass gemäß Tabelle 3 Reaktionen aufgrund von Abweichungen von der Nulllinie erforderlich sind. Insofern ist es im Interesse des Betreibers der Verdunstungskühlanlage, die Nulllinie mit einer hinreichend großen Zahl an Proben zu bestimmen.

Antwort:

VDI 2047 Blatt 2 schreibt für die Untersuchung der allgemeinen Koloniezahl als Nachweisverfahren DIN EN ISO 6222 oder das Verfahren nach Trinkwasserverordnung vor. Die Maßnahmen bei Veränderung der allgemeinen Koloniezahl sind in Tabelle 3 beschrieben. Dass die beiden genannten Methoden unterschiedliche Ergebnisse zeigen wird im Text in Abschnitt 9.3.2.1 unter der Überschrift „Allgemeine Koloniezahl“ beschrieben (kein Wechsel der Methoden).
Bei beiden Methoden werden zwei Werte bestimmt. Bei DIN EN ISO 6222 gibt es einen Ansatz bei 22°C und eine zweiten Ansatz bei 36°C; bebrütet werden beide Ansätze für 72 Stunden. Bei der Bestimmung gemäß Trinkwasserverordnung gibt es ein Ergebnis bei 20°C und ein zweites Ergebnis bei 36°C, beide nach 44 Stunden Bebrütung. Aufgrund der etwas höheren Bebrütungstemperatur, der längeren Bebrütungszeit und des für DIN EN ISO 6222 vorgeschriebenen reichhaltigeren Nährbodens sind die Koloniezahlen bei Verwendung der Methode DIN EN ISO 6222 tendenziell höher.
Für die Betrachtung der Veränderungen gemäß Tabelle 3 werden jeweils beide Zahlen aus den Ergebnissen (20 bzw. 22°C und 36°C) betrachtet. Es kann dabei zu Veränderungen von nur einer Koloniezahl kommen (üblicherweise bei dem Ansatz mit der höheren Inkubationstemperatur) oder auch zu Veränderungen bei beiden Werten. Für die Beurteilung wird üblicherweise der ungünstigere Wert (der Wert mit der größten Veränderung) herangezogen.

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Manuela Schuhmann
Ihre Ansprechpartnerin zu Richtlinien-Schulungen

Manuela Schuhmann

Dipl.-Phys. Thomas Wollstein
Ihr Ansprechpartner zur VDI 2047

Dipl.-Phys. Thomas Wollstein

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