Direkt zum Inhalt
In Kreisläufen denken

Auftaktveranstaltung zur Normungsroadmap Circular Economy

Bild: DIN e. V.

Rund 700 Expert*innen und Interessierte folgten am 21. Oktober 2021 der Einladung von DIN, DKE und VDI zur gemeinsamen Auftaktveranstaltung zur Normungsroadmap Circular Economy.

Begrüßt wurden die virtuellen Gäste durch Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie Elisabeth Winkelmeier-Becker, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Beide betonten die große Bedeutung von Normen und Standards für den Aufbau einer Circular Economy. „Die Bundesregierung hat im Deutschen Ressourceneffizienz Programm (ProgRess III) verdeutlicht, dass die Aktivitäten im Bereich von Normung und Standardisierung deutlich forciert werden sollen. Es freut mich daher sehr, dass DIN, DKE und VDI gemeinsam mit der Normungsroadmap ein Instrument zur Erhöhung der Ressourceneffizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette entwickeln wollen,“ so Pronold, dessen Ministerium die Normungsroadmap fördert. Elisabeth Winkelmeier-Becker machte deutlich, dass Normung wichtiger Bestandteil der Innovationspolitik sei. Ohne Normung gäbe es sonst keine Systemfähigkeit, keinen Marktzugang und keinen Wettbewerb. Die Vertreter von DIN, DKE und VDI erläuterten die Notwendigkeit des Aufbaus einer zirkulären Wirtschaft, betonten aber auch die damit verbundenen Chancen. Dieter Westerkamp vom VDI:„Circular Economy zahlt direkt in die Erreichbarkeit der Klimaziele ein. Das ist evident, denn Stoffkreisläufe bedeuten Ressourcen, Energie, Emissionen und Treibhausgase. Und die Chancen sind groß: Heute werden jährlich 400 Millionen Tonnen Kunststoffe erzeugt: Nach der Post-Consumer-Quote werden heute nur gut sieben Prozent wieder in den Kreislauf zurückgeführt – da sind erhebliche Potenziale zu heben.“

In einer Keynote unterstrich Prof. Martin Stuchtey, Managing Partner von SYSTEMIQ und Co-Initiator der Circular Economy Initiative Deutschland (CEID), die gestaltende Kraft von Standardisierung und Normung in der Transformation Europas. Standards könnten, so Stuchtey, wie in der Vergangenheit erneut zu Treibern des Wandels und zentraler Pfeiler der zukünftigen deutschen Wettbewerbsfähigkeit werden.

Im Fokus der Veranstaltung standen die Schwerpunktthemen der Normungsroadmap (Elektrotechnik & IKT, Batterien, Verpackungen, Kunststoffe, Textilien, Bauwerke & Kommunen, Digitalisierung/Geschäftsmodelle/Management), die im Rahmen der Roadmap in sieben Arbeitsgruppen bearbeitet werden. Die Schwerpunktthemen orientieren sich an den Fokusthemen des Circular Economy Action Plans der EU.

Ab Januar 2022 werden alle interessierten Expert*innen rund ein Jahr kollaborativ an den Inhalten arbeiten. Zur Abstimmung werden dazu regelmäßige Arbeitstreffen stattfinden. Für die weitere digitale Zusammenarbeit steht zudem die Kollaborationsplattform DIN.ONE bereit, auf der die Erstellung der Inhalte zusammenläuft.

Autor: Marco Dadomo

Fachlicher Ansprechpartner im VDI:
Dr.-Ing. Jürgen Schäfer
VDI-Gesellschaft Materials Engineering
E-Mail: schaefer@vdi.de  

Artikel teilen
Teilen