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Neue Antriebe, grüner Stahl und mehr:

Wasserstoff – ein Energieträger für unsere emissionsfreie Zukunft? iQ-Journal 2/2023 erschienen

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Liebe Leserinnen und Leser,

Wasserstoff – dieser leicht flüchtige Stoff reizt und fördert Fantasien. Was passiert dazu gerade bei uns an der südlichen Nordseeküste?
Um der Bedeutung dieser Region für die deutsche Energie Rechnung zu tragen und deren Potenziale in enger Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Städte und Landkreise zu entwickeln, wurden kürzlich Netzwerke gegründet.

H2Ostfriesland in Aurich bündelt die interessierten Partner im Westen, also aus den Niederlanden, Papenburg und Emden mit der Fachhochschule Ostfriesland und mit dem MARIKO (Maritimes Kompetenzzentrum) in Leer.

Diese haben im Projekt H2Watt die Kopplung der Techniksektoren Windkraft, Solarenergie sowie Brennstoffzellentechnik, Wärmespeicher-, Transport- und Verteiltechnik für konkrete Anwendungen realisiert und zwar auf der niederländischen Insel Ameland und der ostfriesischen Insel Borkum. Dabei wurden ein Wassertaxi mit Wasserstoff in Betrieb genommen und die Praxistauglichkeit der zugehörigen Wasserstoffkreisläufe getestet. Als wesentlicher Erfolgsfaktor – als Schlüsseltechnologie – hat sich hier die Fähigkeit zum Zusammenwirken vieler unterschiedlicher Disziplinen und Gewerke erwiesen.

Am Wirtschaftsstandort Wilhelmshaven mit der dortigen JadeHochSchule nimmt gerade das Netzwerk energy-hub Fahrt auf. Hier stehen seit jeher Lagerstätten, Verarbeitungs- und Verteilkapazitäten und Transportmöglichkeiten für Öl und Gase zur Verfügung und werden jetzt im großen Umfang neu- und umgestaltet. Deutschlands größter Gasversorger Uniper, das belgische Unternehmen Tree Energy Solutions (TES) und Niedersachsens Seehafenbetreiber NPorts planen einen Schiffanleger für grüne Gase mit sechs Liegeplätzen. Uniper will hier 2,6 Millionen Tonnen grünes Ammoniak importieren und plant eine Ein-GigawattElektrolyseanlage für grünen Wasserstoff. TES und EWE (Oldenburg) planen auf dem Voslapper Groden eine weitere Elektrolyseanlage. Der Konzern bp will dort einen Ammoniak-Cracker bauen, der ab 2028 jährlich 130.000 Tonnen kohlenstoffarmen Wassersoff produziert. Dazu soll Ammoniak von internationalen grünen Wasserstoffprojekten nach Wilhelmshaven geliefert werden.

Auf dieser Grundlage sollen bis 2030 circa 50 Prozent des deutschen H2-Bedarfes importiert und produziert werden.

Auch in der Wasserstoffregion SüdOstNiedersachsen hyEXpert haben sich mit dem Wasserstoff Campus Salzgitter erste Leuchttürme gebildet, auf die in diesem iQ-Journal eingegangen wird.
Letztendlich beginnt der Weg in eine größere Energieautonomie mit der Erkenntnis, viele Wege wirklich zu gehen und sich zügig einen Blumenstrauß an Möglichkeiten zu erarbeiten. Mehr werden wir am 25. Mai 2023 in Braunschweig anlässlich des Deutschen Ingenieurtages mit unserem Thema „Sonne, Wind und Wasserstoff“ erfahren. Auch Sie können dabei sein – lesen Sie dazu bitte Seite 16.

Herzlichst, Ihr

Volker Kuhnert

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