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Vielfalt in der Hochschule - für Lehrende und Studierende

Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben

Interkulturelle Kompetenz ist der Schlüssel zur produktiven Zusammenarbeit überall dort, wo Menschen aus verschiedenen Kulturen miteinander arbeiten und lernen - also an allen deutschen Hochschulen. Lehrende und Studierende stehen gleichermaßen vor dieser Herausforderung. Frau Maria Prahl von der Firma Working Between Cultures ist als Trainerin an Hochschulen, in Stiftungen und in Unternehmen im Einsatz für die Zusammenarbeit und Kommunikation in heterogenen Teams, Diversity Management und als Trainerin für Multiplikator*innen. Für die Veranstaltung „Vielfalt in der Hochschule - für Lehrende und Studierende“ beim VDI im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zeigte sie Wege auf, wie Handlungsmöglichkeiten für eine produktive Diversität an Hochschulen erarbeitet und erweitert werden können.
Dabei ging es um die Situation der Frauen ebenso wie um eine Chancengleichheit für Hochschulangehörige aus Nicht-Akademiker-Familien. Denn der Studienerfolg hängt in Deutschland nicht vom Talent der Studierenden ab, sondern von deren Anpassungsfähigkeit an das System Hochschule. Ein akademisches Elternhaus trägt zu einem großen Teil zu dieser Anpassungsfähigkeit bei, so dass Studierende, deren Eltern im Ausland oder gar nicht studiert haben, zahlreiche Barrieren für ihren Studienerfolg vorfinden.
Oftmals mangelt es den von Benachteiligungen Betroffenen an Bewusstsein für diese Strukturen und ihre Wirkung und sie suchen die Fehler bei sich. Lernende müssen deshalb dort abgeholt werden, wo sie stehen. Das kann gelingen durch lernbegleitende Diagnostik, die Erfassung von Vorwissen, Lernständen und Lernlücken sowie durch eine Lernatmosphäre, die Heterogenität akzeptiert.
Grundlage erfolgreicher Lehre ist es laut Frau Prahl, den Fokus auf Gemeinsamkeiten einer Gruppe und auf die vorhandenen Ressourcen zu richten. Stereotypisierungen müssen bewusst gemacht und Machtunterschiede ausgeglichen werden. Ihre Impulse und Ratschläge für die Lehre sind u.a. Akzeptanz für diverse Lernstile und Geschwindigkeiten, Transparenz, Methodenvielfalt und (Selbst)Reflexion.
Mit dem von Frau Prahl vorgestellten Ansatz„Connect - Perform - Enjoy“ (aus dem Intercultural Readiness Modell von Brinkmann und van Weerdenburg) kann man beginnen und den Weg zu mehr Gemeinsamkeit bei akzeptierter produktiver Unterschiedlichkeit nicht nur als Last empfinden, sondern auch Spaß daran haben.
Bericht: Anja Riemer

Die Veranstaltung wurde gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und gehört in diesem Rahmen zur Veranstaltungsreihe „Demokratie leben!“ der Stadt Emden.

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