Direkt zum Inhalt

VDI-Besuchergruppe „trotzt“ Sturmtief Sabine und besichtigt die Werft Blohm+Voss

Alle Hamburger und Hamburg-Besucher, die sich auf den Landungsbrücken aufhalten, sehen die markante Silhouette der Werft Blohm+Voss mit ihren Docks und Kränen. Seit 142 Jahren wird an diesem repräsentativen Ort auf Steinwerder Schiffbau betrieben. 

Für eine Gemeinschaftsveranstaltung der Arbeitskreise „Meer, Küste, Hafen“ und „Schiffbau und Schiffstechnik“ öffnete sich für 45 Teilnehmer das Werfttor. Nach einem informativen Vortrag, der sowohl die geschichtlichen Highlights der Werft z. B. bedeutende Neubauten, wie das Passagierschiff „Europa“ präsentierte wurden auch die Themen der Gegenwart mit dem Eigentümerwechsel angesprochen. Eine Vorschau auf die geplante Überdachung des Schwimmdocks „Dock 10“ rundete den theoretischen Teil ab.

Auf dem geschichtsträchtigen Gelände begann auch der Rundgang mit einem Blick zurück. Vorbei am Helgen, von dem vor 14 Jahren der letzte Frachtschiffsneubau abgelaufen ist, führte der Weg zu einer dicken Panzerplatte des Schlachtschiffes „Bismarck“. Das Schiff ist im Trockendock „Elbe 17“ gebaut worden. 
In einer Schiffbauhalle konnten die Teilnehmer den Weg von einer angelieferten Stahlplatte bis zu einer fertigen Sektion verfolgen. Auch das im Schiffbau übliche Verfahren der Über-Kopf-Fertigung und der damit verbundenen notwendigen Drehung der Werkstücke/Sektionen mittels Kraneinsatz war zu sehen und gut nachvollziehbar.

Da Blohm+Voss weltweit einen sehr guten Ruf als Reparaturwerft hat, verfügt die Werft über die zur Reparatur notwendigen Maschinen und Werkzeuge, wie eine Drehbank auf der Schiffswellen mit einer Länge von bis zu 25 Metern bearbeitet werden können.
Für eine wetterunabhängige Fertigung der Neubauten oder Abarbeitung von Reparaturen im Yachtbereich oder von Marineschiffen sind diverse Schwimmdocks mit verschiebbaren Dächern versehen. 

Natürlich durfte ein Stopp am Trockendock „Elbe 17“ nicht fehlen. Dieses Dock sorgt  mit seinen Ausmaßen immer noch für Aufsehen und wird heute für Dockungen sehr großer Schiffe, wie dem Passagierschiff „Queen Mary 2“ oder Bulkcarriern genutzt.

Beeindruckt waren die Teilnehmer über das Refit der Werft selbst. Die Freiflächen waren aufgeräumt und alle Schiffbauhallen erstrahlten in heller Farbe. An diesem Tag dienten die wohltemperierten Hallen der Besuchergruppe auch als Wetterschutz.

Steffan Brickart

Artikel teilen