Besuch des Helmholtz-Zentrum Hereon in Geesthacht - Arbeitskreis Meer, Küste, Hafen
Am 01.03.2023 traf sich der Arbeitskreis Meer Küste Hafen am Helmholtz-Zentrum Hereon in Geesthacht um sich über den Stand der Extremwellenforschung informieren zu lassen. Um einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Energieeinsparung zu leisten reiste der Arbeitskreis wieder in Fahrgemeinschaften an – diesmal mit 11 Kfz bei 21 Teilnehmern.
Wir wurden von Herrn Patrick Kalb-Rottmann (Stellvertretender Leiter Kommunikation und Medien) empfangen, der uns zunächst über die Geschichte und den Aufbau des Helmholtz-Zentrum Hereon informierte. Der Kunstname Hereon setzt sich aus den Schlüsselworten „Helmholtz, Resilienz, Innovation“ zusammen.
Das Helmholtz-Zentrum Hereon gehört der bundesweiten Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren an. Gegründet wurde es 1956 als Gesellschaft für Kernenergieverwertung in Schiffbau und Schifffahrt (GKSS). Es erfolgten danach mehrere Umbenennungen zuletzt im Jahre 2021 in den heutigen Namen.
Neben dem Hauptstandort in Geesthacht besitzt das Helmholtz-Zentrum Hereon noch Standorte und Außenstellen in Hamburg, Teltow, Berlin, Kiel und Garching bei München.
In Geesthacht wird Forschung- und Entwicklungsarbeit in 3 Forschungsbereichen geleistet:
- Erde & Umwelt (mit 5 Instituten )
- Information (mit 9 Instituten )
- Materie (mit einem Institut )
Wer mehr über das Zentrum wissen möchte, dem wird der folgende Link empfohlen:
Im zweiten Teil wurde uns von den Wissenschaftlern Frau Dr. Ina Teutsch (Institut für Küstensysteme - Analyse und Modellierung) und Herrn Dr. Michael Streßer (Institut für Dynamik der Küstenmeere) über den Stand der Extremwellenforschung berichtet. Das Forschungsgebiet beider Forscher ist die südliche Nordsee.
Unter Extremwellen versteht man Wellen bei denen das Verhältnis zwischen Wellenhöhe und signifikanter Wellenhöhe größer gleich 2 ist. Die signifikante Wellenhöhe ist der Mittelwert aus dem höchsten Drittel aller gemessenen Wellen.
Frau Dr. Teutsch erforscht die Extremwellen mittels stationärer Messeinrichtungen (Bojen, Plattformen, etc.) Ihre Forschung ergab:
Extremwellen sind signifikant
Eine von ca. 6000 Wellen ist eine Extremwelle
Die „extremsten Extremwellen“ treten häufiger auf als nach der Theorie erwartet
Es gibt lokale Hotspots von Extremwellen
Herr Dr. Streßer forscht großflächig an den Wellen mittels Fernerkundungsgeräten (Radar, Drohen, Flugzeuge, etc.) an den Extremwellen, um für bestimmte Gebiete eine Vorhersagbarkeit der Extremwellen zu ermöglichen, oder um zum Beispiel bei Versetzschiffe von Wartungskräften die (kurzen) Phasen mit hinreichend geringem Wellengang zum Übertritt auf eine der Windkraftanlagen in der Nordsee mit geringem Risiko nutzenbar zu machen.
Die Vortragenden wechselten sich zu jedem Stichpunkt ab. So wurde der Vortrag lebendig und abwechslungsreich – unser besonderer Dank dafür. Sie haben es geschafft uns mit einem (notwendigen) Minimum an theoretischem Hintergrund die wichtigen Eckpunkte des Themengebiets verständlich zu erklären. Wir wünschen Ihnen einen guten Verlauf der noch anstehenden Forschungsarbeiten und hoffen, dass Sie auch zukünftig Unterstützung für Ihre Forschungen von den betreffenden Gremien für die Mittelvergabe erhalten.
In diesem kurzen Besuchsbericht konnten wir nicht die komplexen Zusammenhänge darstellen. Wer sich mehr mit den Extremwellen beschäftigen will, dem werden folgende Links empfohlen:
https://gfzpublic.gfz-potsdam.de/rest/items/item_5003433_3/component/file_5005621/content
Das Team des AK MKH Jochen Samow, Hellmut Nagel