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Technik kinderleicht entdecken

Zur Eröffnung der Technothek kamen Oberbürgermeister Frank Mentrup, Martin Simon, Nina Vogel, Eckart Wutschke und Paul Martin Schaefer (v.l.) (Bild: jodo)

Mustafa ist Sieben. Seit einiger Zeit hat er jeden zweiten Samstag ein festes Ziel. Zusammen mit seinem Vater Mohammed kommt er in die TechnoTHEK Karlsruhe. Dort baut er seither an einer aufwendigen technischen Vorrichtung, einem Schaufelradbagger aus Fischertechnik. „Wenn ich damit fertig bin, will ich einen Flipper bauen und Elektrik machen“, sagt er. Sein Vater betont: „Als Kind hätte ich auch von solchen Bausätzen geträumt.“ Mustafa ist nicht der einzige, den die TechnoTHEK bereits in ihren Bann zieht. Zum „freien Bauen“ unter Anleitung steuern alle zwei Wochen jeweils mehr als 30 Teilnhmer die Einrichtung an, Kinder kommen mit ihren Eltern. „Sie bauen oft zusammen, es entsteht ein gemeinsames Erlebnis“, erklärt Mitinitiatorin Nina Vogel.

Der VDI Bezirksverein Karlsruhe hat in der Kinder- und Jugendbibliothek Karlsruhe im Prinz-Max-Palais ein Technikzentrum für den Nachwuchs geschaffen. In der neuen TechnoThek können Schülerinnen und Schüler selbstständig Forschergruppen bilden, an kindgerechten Computerkursen teilnehmen oder einfach ihrem Interesse an Technik nachgehen. Die Einrichtung ist einmalig im Südwesten. Dem technikbegeisterten Nachwuchs stehen unter anderem Laptops und rund 22.000 Fischertechnik-Elemente sowie Experimentierkästen zu Themen wie Strom oder Magnetismus zur Verfügung. Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup hat die TechnoTHEK offiziell eröffnet. Dabei verwies er auf Karlsruhes „Erfolgsgeschichte durch technische Innovationen“: In der Technothek entstehe „ein spielerisches und positives Verhältnis“ zur Technik, indem die Kinder tüfteln und merken, wie etwas funktioniert.

Die Angebote für die technische Bildung sind in den Bibliotheksbetrieb der Kinder- und Jugendbibliothek integriert. Sie richten sich an alle Altersgruppen. Beispielsweise können die jungen Leute ihren Forscherdrang auch noch mit programmierbaren kleinen Robotern, so genannten Ozobots, oder Murmelbahnsystemen ausleben. Martin Simon, Vorsitzender des VDI Besirksvereins Karlsruhe, betont, dass es dem Verein ein „besonderes Anliegen“ ist, Kinder zu fördern und deren Interesse an Technik zu wecken. Und zwar nicht durch Medienkonsum an Smartphone und Tablet, sondern durch aktives Gestalten. „Insbesondere wollen wir auch das Interesse bei Kindern wecken, deren Eltern sich sonst eher nicht mit Technik beschäftigen“, erklärt Nina Vogel. Zusammen mit Wolfgang Epp vom VDI und hat sie diese neue Art einer Technik-Erlebniswelt für Kinder in Karlsruhe realisiert. Der VDI finanziert die Ausstattung und sorgt dafür, dass regelmäßig Neuerungen dazu kommen. „Unabhängig davon, welcher Beruf später ergriffen wird, ein Zugang zu Technik ist in der heutigen Welt unabdingbar“, sagt Nina Vogel.

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