Physiker*innenbesuch im Deutschen Schallplattenmuseum in Nortorf
Drei Wissenschaftler*innen von der Europa-Universität Flensburg waren jetzt im Deutschen Schallplattenmuseum in Nortorf zu Besuch. Der Leiter des Institutes für Physik und ihre Didaktik und Geschichte, Prof. Dr. Peter Heering, informierte sich zusammen mit seinen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Linneá Bergsträsser und Michelle Mercier über die Ausstellung, das Museumskonzept und vor allem das Angebot an Akustik- Experimenten des Deutschen Schallplattenmuseums.
Im besonderen Fokus lag dabei das bereits in Kooperation mit dem VDI bestehende Angebot des Schallplattenmuseums, durch speziell ausgerichtete Workshops für Schüler*innen Grundkenntnisse der physikalischen Akustik zu vermitteln. Diese Aktivitäten können den sogenannten „MINT“-Unterricht (Mathematik, Informationstechnik, Naturwissenschaften, Technik) an weiterführender Schulen in Schleswig-Holstein unterstützen. Die vorgestellten historischen Akustik-Experimente wie die Chladni- Klangfiguren, die Schreibstimmgabel von Prof. Weber, Helmholtzresonatoren oder das "Kundtsches Rohr" drücken den Kenntnisstand der Physik des späten 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts aus. Dieses Wissen war der Wegbereiter für die folgenden Erfindungen von Thomas Edison (Phonograph) und Emile Berliner (Grammophon), die die Basis für die heute noch immer und wieder aktuelle Schallplattentechnik legten.
Prof. Heering und seine Mitarbeiterinnen begleiteten die Präsentation mit besonderem Interesse (Originalton: „schwer begeistert“) und lobten die Vielfalt des Museums sowie die anschauliche Einbindung der Grundlagenvermittlung in das Museumskonzept.
In der anschließenden Diskussion ergab sich grundsätzlich der beidseitige Wunsch für eine zukünftige Kooperation der Universität Flensburg und des Deutschen Schallplattenmuseums. Im nächsten Schritt sollen Mitarbeiter*innen des Museums die Gelegenheit erhalten, bei einem Besuch in Flensburg die Kompetenzen des Institutes für Physik und weitere historische physikalische Versuche kennenzulernen.
Darüber hinaus ist geplant, nach den Sommerferien konkrete gemeinsame Projektvorschläge zu ermitteln und möglicherweise ab dem kommenden Winterhalbjahr zu organisieren. Aus Sicht des Deutschen Schallplattenmuseums und des VDI bietet sich hier eine interessante und reizvolle Perspektive für die weitere Arbeit mit Jugendlichen.
Text: Achim Dröge/Heinz-Dieter Hartwig / Foto: Jochen Braune