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28. Mathematik-Olympiade

Matheasse

 „Die Zahl 1.000 lässt sich als Summe von Zahlen , die nur ein und dieselbe Ziffer enthalten, darstellen. Zum Beispiel kann man aus 8 mal der Ziffer 8 die Summe 888 + 88 + 8 + 8 + 8 = 1.000. Aufgabe war. Bilde die Ziffer 1.000 unter Verwendung von 20 mal der Ziffer 5“, so lautete die Aufgabe unter 4a der Jahrgangsstufe 6 beim diesjährigen Kreisentscheid der Mathematik- Olympiade.

Wie geht man nun die Lösung an? Drei Schüler der Jahrgangsstufe 6, die diese Aufgabe bei der 28. Auflage der Mathematik- Olympiade gestellt bekamen verrieten mehr. Intuition war ganz viel dabei. „Ausprobieren, ob die Vermutung aufgeht. Und, wenn man knapp daneben liegt einen neuen Ansatz wählen, der besser passen könnte !" beschrieb Pauline Brügger vom Gymnasium Wilnsdorf ihre iterative Vorgehensweise. „Oft kommt einem die richtige Lösung auch direkt in den Kopf ! Dann geht es ganz schnell !" bemerkte Linus Presse vom Fürst Johann- Moritz Gymnasium ergänzend. Länger als 5 Minuten sollte die Lösungsfindung auf keinen Fall dauern, schließlich gab dafür nur 2 der in Summe erreichbaren 40 Punkte.
Insgesamt hatte jeder der 120 teilnehmenden Schüler aus den Jahrgangsstufen 5 bis 13 des Kreises Siegen- Wittgenstein vier Stunden Zeit, um seine Lösungen zu verschriftlichen.

Großes Lob gab es für die Organisation der Veranstaltung am 10. November durch das Gymnasium Kreuztal unter Federführung von Christine Götten.  „Ein Interesse an MINT- Fächern ist besonders wichtig ! Wir brauchen dringend Nachwuchs !" mit diesen eindringlichen Worten begrüßte Thomas Grütz, Schulleiter des Gymnasiums Kreuztal, die ersten, zweiten und dritten Sieger der Kreisrunde bei der Siegerehrung vergangenen Samstag in der Turn- und Festhalle Buschhütten. „Eure Problemlösungskompetenz werdet ihr sicherlich auch in Zukunft einsetzen, um spannende mathematische Knobelaufgaben und Probleme zu lösen. Vielleicht werdet ihr auch fiktiv gesprochen gemeinsam mit vielen anderen Menschen an der Lösung der Probleme der Menschheit arbeiten !" machte Tobias Bröcker, Vorsitzender des Vereins Mathematik- Olympiade Siegerland, Mut an weiteren mathematischen Problemen dran zu bleiben. „Mathematik ist anstrengend. Man muss Leistung bringen, um es verstehen und anwenden zu können.

Bei Anwendungsbeispielen muss man nicht weit schweifen. Beim Entwurf meines Mikrofons hier in der Hand, Euren Smartphones oder bei den aktuell so in der Diskussion stehenden Brücken, überall ist Mathematik von Nöten. Wer sich nicht auf die Problematiken dieses Fachs einlässt, der hat auch letztlich keinen Spaß daran !" so Dr. Ing. Axel Müller, Vorstandsmitglied des VDI-Siegener Bezirksverein, der die Preise für die 45 auszuzeichnenden Schüler sponserte. Bereits beim mathematischen Wochenende von 17 Schülern in Stift Keppel eine Woche zuvor hatte der VDI-Siegener Bezirksverein Mittel zur Verfügung gestellt.  

Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Alexander Lenz vom Fachbereich Theoretische Teilchenphysik der Universität Siegen zum Thema "2 mal zum Urknall und zurück - Kosmologie und Teilchenphysik". Er schilderte einen Weg durch die Welt in Zehnerpotenzen vom Rosenbeet der Kernforschungseinrichtung Cern bei Genf durch die Sternensysteme bis zu einer undurchsichtigen Plasmawand, der kosmischen Hintergrundstrahlung am Rande des Universums. Das ist mit Hilfe des James Webb Space Weltraumteleskops machbar. Dann ging es wieder zurück ins Rosenbeet, von wo Lenz eintauchte mit einem Teilchenbeschleuniger in die Welt der Moleküle, Atome bis zu den Quarks. Formal beschreibbar sind die vom Großen zum Kleinen wirkenden Kräfte durch die Gravitation, den Elektromagnetismus und die starke und schwache Wechselwirkung. Es wurde klar, dass sich nur mit den Mitteln der Astro- und Teilchenphysik die Entstehung unseres Universums zumindest ansatzweise verstehen lässt.

Musikalisch umrahmte der Unterstufenchor unter der Leitung von Stefan Platte mit flotten deutschen Songs wie „Alles nur geklaut" von den Prinzen die Festveranstaltung. Im Gegensatz zu dem Titel der Prinzen, wurden die Leistungen der Wettbewerbsteilnehmer mit dem eigenen Verstand erarbeitet. Es waren alles Originale – keine Plagiate. Die Lösung der anfangs gestellten Aufgabe ist übrigens: 555+55+55+55+55+55+55+55+55+5=1.000.

Die Vertreter des Kreises Siegen- Wittgenstein beim Landesentscheid in Krefeld sind:

Klasse 5: Emile Schneider (Fürst Johann Moritz, Weidenau)
Klasse 6: Linus Presse (Fürst Johann Moritz Weidenau), Pauline Brügger (Wilnsdorf), Elias Flender (Evangelisches Gymnasium, Weidenau).
Klasse 7: Rubens Bertram (Johannes- Althusius- Gymnasium, Bad Berleburg).
Klasse 9: Kilian Lenz ( Gymnasium Am Löhrtor, Siegen), Lukas Gerhard (Wilnsdorf).
Klasse 10: Feiya Su (Gymnasium Schloss Wittgenstein, Berleburg).
Klasse 12: Ruth Plümer (Gymnasium Am Löhrtor, Siegen), Réka Wagener (Evangelisches Gymnasium, Weidenau), Natalja Guskova ( Dietrich- Bonhoeffer- Gymnasium, Neunkirchen).

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