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VDI Unterweser Bezirksverein besichtigte am 17.05. das Weserkraftwerk in Bremen

Der VDI Unterweser Bezirksverein hatte am 17.05.23 zur Besichtigung des Weserkraftwerkes eingeladen. Die gemischte Gruppe aus Mitgliedern des Unterweser Bezirksvereins und des Bremer Bezirksvereins wurden bei steifen Wind und kühlen Temperaturen von zwei netten Herren der SWB empfangen.
Als erstes haben wir die Fischtreppe begutachtet und ein paar ordentliche Fische gesehen. Die Fische werden gezählt und gemessen. Zusätzlich zur bereits bestehenden Fischtreppe am linken Weserufer, die durch den Neubau des Wehres 1993 erforderlich geworden war, legte man rechtsseitig um das Kraftwerk herumführend einen zweiten Fischweg an. Zum Schutz der flussabwärts wandernden Tiere war besonders darauf zu achten, dass sie nicht in den Turbinenkanal gezogen werden. Mit engen Öffnungsweiten von nur 2,5 cm hält der Feinrechen alle größeren Fische vom Weiterschwimmen in Richtung der Turbinen ab. Rechen-Reinigungsmaschinen säubern die Rechen und sind so konstruiert, dass Fische nicht verletzt werden.

Dabei verjüngen sich die Rechenstäbe nach hinten und sollen so ein Verklemmen der Tiere verhindern. Die Maße des Einlaufbauwerks sorgen auch dafür, dass die Einström-Geschwindigkeit 0,7 m/s nicht übersteigt. Dadurch werden keine Tiere an den Feinrechen gepresst, sondern können aus eigener Kraft wegschwimmen.
Das neue Weserkraftwerk am Weserwehr in Bremen-Hastedt wurde 2011 nach dreijähriger Bauzeit in Betrieb genommen. Dieses Laufwasserkraftwerk ist nachträglich zur Wehranlage als weitgehend unterirdisches Umgehungsbauwerk am Nordufer errichtet worden. Die Anlage nutzt bis zu 220 m³/s Weserwasser, verfügt über zwei Turbinen mit einer installierten Leistung von zusammen 10 Megawatt (MW), erzeugt rund 42 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr und soll im gleichen Zeitraum CO2-Emissionen von etwa 20.748 Tonnen vermeiden. Die Anlage zählt zu den wenigen Laufwasserkraftwerken, die im tidebeeinflussten Bereich eines Flusses liegen. Am Bremer Weserwehr verändert sich der Wasserspiegel unterhalb der Staustufe aufgrund der Tide regelmäßig um etwa 4 Meter innerhalb von durchschnittlich 6,2 Stunden. Auf diese besondere Bedingung ist die Turbinentechnik eingerichtet, so dass die zwischen 2 und 6 m veränderliche Fallhöhe mit hohem Wirkungsgrad genutzt werden kann. Nach der Besichtigung der Außenanlagen, ging es endlich ins Warme und in die Tiefe. Über eine Wendeltreppe ging es abwärts in einen sogenannten „Leitstand“. Dieser wird nur für Wartungsarbeiten genutzt. Es war schon beeindruckend die großen Turbinen und Rohrleitungen usw. zu sehen.
Anschließend ließen wir den Nachmittag im „Paulaner“ bei Kaffee und Kuchen usw. ausklingen.


PS.: Ein Ausflug zum Weserkraftwerk, auch ohne gebuchte Führung, ist sehr interessant. Vor Ort sind große Schautafeln, die eine Vielzahl von Informationen zum Weserkraftwerk geben.

Bericht: Manuela Endres-Wierk
Weitere Infos unter: www.weserkraftwerk-bremen.de

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