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Klimaschutz-Vorschläge für Bremen

Martin Michalik (MdBB) berichtete beim VDI über die Arbeit der Enquetekommission „Klimaschutzstrategie für das Land Bremen“

Anstrengungen für den Klimaschutz sind auf allen Ebenen erforderlich, auch das Bundesland Bremen muss sich dieser Aufgabe stellen. Beim online-Dialog des VDI Landesverbands Bremen stellte Martin Michalik, Mitglied der Bremischen Bürgerschaft, die Ansätze vor, die von der Enquetekommission „Klimaschutzstrategie für das Land Bremen“ unter seinem Vorsitz erarbeitet worden waren. Der Bericht der Kommission umfasst 391 Seiten, aus denen Herr Michalik im VDI-Gespräch nur die wichtigsten Punkte vorstellte.
Der Industriesektor mit dem Bremer Stahlwerk hat eines der größten Potentiale zur Senkung der CO2-Emissionen im Land Bremen. Vor allem beim Bremer Stahlwerk können durch einen grundsätzlichen technologischen Wandel und den perspektivischen Einsatz von „grünem“ Wasserstoff die CO2-Emissionen in den kommenden Jahren weitestgehend gesenkt werden. Die Schaffung von Voraussetzungen dafür liegt maßgeblich auf Landesebene, aber auch der Bund und die EU müssen diesen Transformationspfad politisch und finanziell unterstützen.
Nicht nur in der Industrie, sondern auch für Teile des Verkehrs- und Wärmesektors, wie etwa in der Luft- und Schifffahrt wird „grüner“ Wasserstoff auf Basis erneuerbarer Energien laut den Ergebnissen der Enquetekommission einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität leisten.
Auch der Gebäudesektor im Land Bremen sei der schlafende Riese, so Martin Michalik. Hier liegen enorme Potenziale zur Senkung der CO2-Emissionen durch energetische Sanierungen sowie die Umstellung der Strom- und Wärmeversorgung auf erneuerbare Quellen. Um diese Potenziale zu erschließen, sei ein Bündel von Maßnahmen, wie etwa ambitionierte energetische Standards, gezielte Förderprogramme, kommunale Wärmeplanung und die Vorbildwirkung der öffentlichen Hand nötig.

Damit die CO2-Emissionen auch im Verkehrssektor im Land Bremen im Einklang mit den Bremer Klimazielen zurückgehen, hat die Enquetekommission politische Maßnahmen identifiziert, die auf dem Prinzip von Fördern und Fordern basieren und den Strategien „Vermeiden – Verlagern – Verträglicher abwickeln“ folgen. Eine wichtige Rolle dabei spielt der Ausbau des ÖPNV, die Elektromobilität und die Dekarbonisierung der Pendelverkehre.
In der anschließenden Diskussion ging es vor allem um den Ausbau der Solarnutzung auf Bremer Dächern. Die Umrüstung vorhandener Dächer ist dabei öfters schwieriger als die Errichtung neuer Solaranlagen auf Neubaudächern, dennoch muss der PV-Ausbau sowohl im Bestand als auch im Neubau entschieden vorangetrieben werden. Es gibt auch bereits ein öffentlich einsehbares Solarkataster, das darüber informiert, welche Dächer für Solareinsatz geeignet sind. Herr Michalik ist sich sicher: „Nur über den Anschub durch öffentliche Förderprogramme können hier nennenswerte Erfolge erzielt werden.“
Die Kommission hat ermittelt, was gemacht werden könnte. Die konkreten Umsetzungspläne liegen nun in der Verantwortung der Senatorinnen Schäfer (Klima, Verkehr, Bau, Stadtentwicklung) und Vogt (Wirtschaft).

Bericht: Anja Riemer

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