Die Automobilindustrie in der Chip-Krise. Eine industriesoziogische Perspektive
Beschreibung
Referent: Dr. Alexander Ziegler, Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. (ISF München)
Reihe Geschichte neuer Technologien
Die Chip-Krise hat die Autoindustrie in den letzten Jahren in Atem gehalten. Vielerorts mussten Schichten gestrichen, Baureihen ausgesetzt und ganze Werke vorübergehend geschlossen werden. Auf den ersten Blick scheint die Ursache für dieses disruptive Ereignis in einer klassischen Lieferkettenproblematik zu liegen, bei der Nachfrageschwankungen sich zu gewaltigen Dissonanzen aufgeschaukelt haben. Doch die industriegeschichtliche Bedeutung der Chip-Krise für die Automobilindustrie reicht darüber weit hinaus. Die Chip-Krise markiert vielmehr einen Wendepunkt für den Halbleitereinsatz in der Autoindustrie. Mit der Elektrifizierung und Softwareisierung der Fahrzeuge, welche die gegenwärtige Transformation der Branche prägen, verändert er sich aktuell grundlegend. Es werden nicht nur zahlenmäßig immer mehr Chips benötigt; als Leistungselektronik und Hochleistungscomputer avancieren sie zudem zu strategischen Komponenten in den Fahrzeugen der Zukunft. Von den Unternehmen der Automobilindustrie erfordert dies eine weitreichende Neufassung ihrer Halbleiterstrategien und der Zusammenarbeit mit den Unternehmen der Halbleiterbranche.
Der Vortrag beleuchtet diesen Wendepunkt und stellt die Ergebnisse einer industriesoziologischen Expertise zur Chip-Krise in der Automobilindustrie vor, welche am ISF München durchgeführt wurde.
Zur Expertise: https://www.isf-muenchen.de/pdf/Die_Autoindustrie_in_der_Chip-Krise_HyValue_Expertise_2023_DE.pdf
Eine gemeinsame Veranstaltung der Arbeitskreise Technikgeschichte und Fahrzeugtechnik
Die Veranstaltung findet online statt und wird über das Tool "Zoom" übertragen.
Auf einen Blick
- Datum
- 30.11.2023
- Uhrzeit
- 17:30 - 19:00 Uhr
- Organisation
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Bezirksverein Berlin-Brandenburg e.V.
AK Technikgeschichte - Ansprechperson
- Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Karl-Eugen Kurrer