Exkursion Varusschlacht, Museum und Park Kalkriese und Tuchmachermuseum Bramsche
Beschreibung
Der AK „Ing.-Treff“ des Lenne-BV und der AK „Besichtigungen und Exkursionen" des VDI Westfälischen BV unter den Leitungen von Herrn Dipl. Ing. Wolfram Althaus VDI, Dipl. Ing. Wolfgang Polhaus VDI und Prof. Dr. Peter Neumann VDI laden zu dieser interessanten Exkursion ein.
Programmablauf:
- 09.00 Uhr: Busabfahrt in Hagen vom Parkplatz Bredelle / Feithstr.,
- 09.30 Uhr: Busabfahrt Dortmund, Parkplatz Buschmühle,
- 11.00 Uhr: Wir erhalten einen Vortrag, eine Führung durch die Ausstellung und mit einer Turmbesteigung (Fahrstuhl vorhanden), eine Rundumsicht und Erklärung des Geländes. Dauer 90 Min,
- 13.00 Uhr: Mittagessen auf eigene Kosten im Restaurant Gasthaus Varus Schlacht-Speisen und Mehr. (Bei der Busanfahrt lassen wir eine Speisenkarte zur Vorbestellung rumreichen),
- 14.30 Uhr: Abfahrt zum nächsten Highlight, dem Tuchmachermuseum Bramsche, Mühlenort 6, 49565 Bramsche,
- 15.00 Uhr: Wir bekommen eine 60 - 90 Min. Führung. Nach der Führung reich an Erfahrungen und Erlebnissen, können wir uns auf eigene Kosten im Museumsrestaurant Riverside Bramsche, hoffentlich auf der großen Außenterrasse, zusammensetzen,
- 17.00 – 17.30 Uhr: Treten wir dann die Heimfahrt an.
Kosten für Busfahrt, Eintritt und Führungen € 25,00 für VDI und VDE Mitglieder und deren Angehörige und € 30,00 für Gäste. Sie erhalten mit der Anmeldung die Bankverbindung des Lenne-BV. Erst nach dem Geldeingang ist Ihre Anmeldung verbindlich!
Anmeldung bitte verbindlich bis zum 21.05.2023 direkt hier auf der Homepage oder alternativ über die Geschäftsstelle in Hagen Tel. 02334/8083-299. Es können max. 28 Teilnehmer*innen mitfahren.
Als die Römer frech geworden!
Was passierte auf dem Oberesch im Spätsommer des Jahres 9 n. Chr.? Lange Zeit ließ sich diese Frage mit einiger Sicherheit beantworten. Gleich zu Beginn der archäologischen Forschung in Kalkriese konnte ein aus Grassoden und Erde errichteter 400 m langer Wall identifiziert werden. Er stand an einer Engstelle zwischen dem Kalkrieser Berg und dem nördlich gelegenen Großen Moor. Archäologisch ist sicher belegt, dass der Wall vor den Gefechten errichtet und durch die Kampfhandlungen teilweise beschädigt worden war. Kaum etwas sprach für römische, vieles für germanische Bauherren. Und so formte sich ein Bild. Die Germanen hatten an dieser strategisch günstigen Stelle den vorbeiziehenden Römern einen Hinterhalt gelegt, der etwa 400 m lange Wall war ihre Deckung und ihr Schutz.
Doch wie so oft in der Wissenschaft können neue Methoden, neue Untersuchungen und neue Forschungsergebnisse sicher geglaubtes Wissen ins Wanken bringen. In den archäologischen Grabungen der letzten Jahre wurden an anderen Stellen im Museumspark weitere Überreste von Schanzanlagen gefunden. Hier kam zudem ein weiteres Element dazu: so genannte Spitzgräben. Solche Gräben gelten in der Regel als römisch, sind sie doch vor allem von hunderten römischen Marschlagern bekannt. Mit dem aktuellen Wissensstand lässt sich nun ein Bild zeichnen, das nicht mehr auf einem germanischen Hinterhalt aufbaut, sondern auf einem römischen Marschlager auf dem Kalkrieser Oberesch. Nach derzeitigem Forschungsstand haben römische Truppen im Vorfeld der Kampfhandlungen auf dem Kalkrieser Oberesch – dem heutigen Parkgelände – ein Marschlager als Rückzugsort und Ruheraum errichtet. Der Ort war gut gewählt, da er auf einer offenen Fläche zwischen zwei Bächen lag und im Norden von einer Niederung begrenzt war. Hier boten sich also bereits an drei Flanken des Lagers natürliche Annäherungshindernisse. Und der ursprüngliche Germanenwall? Er gehörte aller Wahrscheinlichkeit nach zu einem germanischen Gehöft, das hier auf dem Areal stand und mit seinem Freigelände einen geeigneten Platz für das Lager bot. Doch am Ende wurde dieses Lager von den Germanen überfallen und eingenommen. Denn es besteht kein Zweifel: Die Überreste der Schlacht mit den Toten und den römischen Funden belegen eindeutig den für die Römer verlustreichen Kampf in Kalkriese.
In einer Doktorarbeit, die am Deutschen Bergbaumuseum in Bochum entstand, wurde eine Art metallischer Fingerabdruck der 19. Römischen Legion aus den Funden abgenommen. Damit wurde nachweisbar, dass die 19. Legion mit dem Feldherrn Varus in Kalkriese unterging.
Tuchmacher Museum
Bis ins 19. Jahrhundert war die Wolle vom Schaf der wichtigste Rohstoff für die Herstellung von Kleidung und anderen Textilien. Diese Stoffe bezeichnete man als Tuche. Für ihre Herstellung waren zahlreiche Arbeitsschritte notwendig: vom Waschen und Kämmen der Wolle, über das Spinnen des Garns bis zum Weben und der Ausrüstung.
Die Gebäude der Tuchmacherinnung Bramsche entstanden über Jahrhunderte. Immer wieder wurden einzelne Teile angebaut oder abgerissen. Die Architektur dokumentiert so den Übergang von der handwerklichen zur industriellen Produktion.
Produziert wird an laufenden Maschinen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die zu großen Ballen gepresste Wolle wird im Wolf gelockert und gemischt, im Krempelsatz kardiert und vom Selfaktor zu Garn versponnen. Daraus wird auf Schaft- und Jacquard-Webstühlen Tuch gewonnen und zu flauschigen Wolldecken verarbeitet.
Die Textilindustrie war der Motor der Industrialisierung: Schnellschütze und Spinning Jenny revolutionierten die Arbeitswelt. Man sieht die wichtigsten Etappen der Entwicklung von der handwerklichen zur industriellen Textilfertigung.
Wolle ist der Rohstoff, aus dem Tuche entstehen. Wir erleben, was ihre Qualität ausmacht.
Vor der Erfindung synthetischer Farben war das Färben von Textilien eine hohe Kunst. Mit dem Naturfarbstoff Krapp färbten die Tuchmacher und Schönfärber in Bramsche das Bramscher Rot. Die Färbung gelang am besten im großen Zinnkessel, der noch heute im Einsatz ist.
Walken, Rauen, Scheren, Bürsten… Es sind noch viele Arbeitsschritte nötig, bis aus dem gewebten Tuch flauschige Wolldecken entstehen.
Die Anfänge der Tuchmachergilde reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Bis zum Strukturwandel in den 1970er Jahren prägte sie die Geschichte von Bramsche.
Achtung: Die am Veranstaltungstag gültige Corona-Schutzverordnung muss beachtet werden.
Aus organisatorischen Gründen ist für jede Person eine getrennte Anmeldung erforderlich!
Auf einen Blick
- Datum
- 06.06.2023
- Uhrzeit
- 09:00 - 19:30 Uhr
- Organisation
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Lenne-Bezirksverein e.V.
AK Ing. Treff - Ansprechperson
- Geschäftsstelle Hagen
- Ort
-
Venner Str. 69
49565 Bramsche
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