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VDI-Agenda beleuchtet zukunftsweisende Schwerpunkte

Schiffstechnik im (Klima-) Wandel

Schiffe befahren die entlegensten Winkel der Welt, transportieren Container, Rohöl oder Getreide, suchen nach Energieträgern: Die Zukunft des Schiffbaus prägen drei entscheidende Themen, die der Fachbeirat Schiffbau und Schiffstechnik der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik identifiziert hat.

Schiffe zählen zu den ältesten Fortbewegungsmitteln der Welt. Sie sichern den Warenverkehr und bilden das Rückgrat der Globalisierung. In den kommenden Jahren wird der Schiffbau vor allem mit drei Entwicklungen konfrontiert:

  1. Defossilisierung
  2. Digitalisierung
  3. Klimawandel

Ob internationaler Wettbewerb, lange Produktlebenszeiten oder immer kürzer werdende Technologiezyklen: Der VDI-Fachbeirat hat es sich mit der VDI-Agenda “Schiffstechnik im (Klima-)Wandel” zur Aufgabe gemacht, diese Themenfelder zukunftsgerecht zu bearbeiten.   

Die aktuell vereinbarten Klimaziele der UN – sowie in der Schifffahrt diejenigen der International Maritime Organization (IMO) – basieren auf einer Reduktion der CO₂-Emissionen in Schritten, mit Validierungs- oder Orientierungspunkten in den Jahren 2030 und 2050. Bei der Defossilisierung geht es um valide Alternativen zu bestehenden Kraftstoffen. Zunehmend klimaneutral hergestellte Kraftstoffe, die einerseits bestehendes CO₂ im Herstellungsprozess binden, andererseits aber in der Verbrennung wieder emittieren, sind eine solche Alternative. Eine Umstellung auf dekarbonisierte Kraftstoffe, also frei von Kohlenstoffanteilen, ist erstrebenswert. Ein weiterer wichtiger Trend ist die zunehmende Elektrifizierung von kleineren Schiffen im Bereich der Binnen- und Küstenschifffahrt.

Die Digitalisierungund die damit verbundenen, modernen Systeme an Bord eröffnen Möglichkeiten, aktuelle Betriebsdaten und damit den aktuellen Zustand von Anlagen und Systemen in Echtzeit zu erfassen. Neben vielen Vorteilen bringen zunehmend vernetzte Systeme aber auch neue Herausforderungen mit sich, für die bestehende und künftige Flottenbetreiber Lösungen entwickeln und etablieren müssen.

Extremwettereignisse, wie Hurrikans, Hagel und Blitzschlag, nehmen stetig zu, verwüsten in kürzester Zeit ganze Hafenanlagen und zerstören hunderte Schiffe. Dabei entstehen hohe Kosten und es folgt ein langwieriger Wiederaufbau. Die Schifffahrt sieht im Klimawandel aber auch Chancen, wie zum Beispiel längere Eisfreiheit in der Arktis, wodurch sich die Routen deutlich verkürzen, was wirtschaftliche und ökologische Vorteile mit sich bringt. 

Die VDI-Agenda beleuchtet Aufgaben und Ziele dieser drei Zukunftsthemen im Schiffbau. Im Binnenland führen Dürreperioden beispielsweise im Sommer zu so niedrigen Pegelständen, dass die Schifffahrt zeitweise unterbrochen wird. Der Fachbeirat wird das Thema Klimaanpassung ganzheitlich aus naturwissenschaftlicher Sicht betrachten. Klimaanpassung muss nach Ansicht des Fachbeirats Schiffbau und Schiffstechnik über alle Lebenszyklen eines Schiffs betrachtet und bewerteten werden. Dabei spielt vor allem die lange Lebensdauer von circa 30 Jahren eine wichtige Rolle, aber auch die möglichen Anpassungen von Bauvorschriften und internationalen Standards. Ingenieurinnen und Ingenieure müssen mehr denn je mit anderen Fachbereichen zusammenarbeiten.

Die VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik (FVT) bietet mit ihren fünf Fachbereichen die Heimat für Ingenieurinnen und Ingenieure der unterschiedlichsten Fachrichtungen rund um die Verkehrsträger Straße, Schiene, Luft und Wasser. Die VDI-Agenda “Schiffstechnik im (Klima-)Wandel” kann kostenfrei heruntergeladen werden.

VDI-Agenda herunterladen

Fachlicher Ansprechpartner:
Simon Jäckel
VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik (VDI-FVT)
Telefon: +49 211 6214-535
E-Mail: jaeckel@vdi.de 

Sarah Janczura
Ihre Ansprechpartnerin

Sarah Janczura

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