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VDI Freundeskreis China und CMES unterzeichnen Absichtserklärung für die weitere Zusammenarbeit

Ingenieure bauen Brücke zwischen China und Deutschland

Bild: Dr.-Ing. Claas-Jürgen Klasen

In der letzten Oktoberwoche fand in Chongqing, China eine große Konferenz zum Thema Ingenieurausbildung der Zukunft statt, zu der Vertreter des VDI Freundeskreises China eingeladen waren. Organisiert wurde die Konferenz von der Chinese Mechanical Engineering Society (CMES) und der Chongqing University.

Ca. 950 Teilnehmer, überwiegend Hochschullehrer aber auch Vertreter der Industrie diskutierten über die Herausforderungen für die zukünftige Ingenieurausbildung, ein Thema, welches länderübergreifend aktuell große Bedeutung besitzt. In der am Vormittag stattgefundenen Plenarsession haben Dr. Claas Klasen, als Vertreter des VDI International und Prof. Lu Daming als Vertreter von CMES einen Letter of Intent unterzeichnet, welcher die Zusammenarbeit der beiden Ingenieurorganisationen in den nächsten Jahren intensivieren soll. Inhaltlich sollen die Themen der zukünftigen Anforderungen an die Ingenieurausbildung, die Identifikation und der Austausch von Talenten, die globalen Wachstumsfelder Digitalisierung, Sustainability und Ressourcenschonung aber auch Themenfelder rund um Technische Standards und Regulatorien stehen. Die konkreten Maßnahmen werden in den nächsten Monaten zwischen unseren Vertretern des Freundeskreises in China und der CMES erarbeitet.

Sehr große Beachtung fanden unsere VDI Beiträge auf der Konferenz. Prof. Wolfgang Peukert, Universität Erlangen Nürnberg, hielt einen Plenarvortrag zum Thema: „Teaching Particle Technology in a Rapidly Changing World“. Auf dem am Nachmittag stattgefundenen Forum „Sino-German Engineering Education“ berichtete Prof. Bernd Sachweh (Vice President International Panel of Mesoscience, CAST, Beijing und Vorsitzender des VDI Freundeskreises in China) zum Thema „Interdisciplinary Approach for Green Process Value Chains – New Challenge for Engineering Education“, Dr. Thomas Dorn (CEO Adhetec) erläuterte in seinem Beitrag nochmals sehr ausführlich das Ausbildungssystem in Deutschland, was nach wie vor für China von großem Interesse ist. Am Beispiel der Aktivitäten der Chinesische Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CDHAW) an der Tongji Universität hat Oliver Schirmer (Vice Director CDHAW) beispielhaft über den Austausch und die Möglichkeit von Doppelabschlüssen zwischen China und Deutschland referiert.

Aufgrund sich stark verändernder Aufgaben und neuer digitaler Werkzeuge müssen zusätzliche Fähigkeiten in der Ingenieursausbildung vermittelt werden. In China ist darüber hinaus mehr praktische Erfahrung der Absolventen von den Unternehmen gewünscht. Beindruckend war die gemeinsame Sicht zur Notwendigkeit von Veränderungen in der Ingenieurausbildung, wobei aber auch klar wurde, dass die Einführung weiterer Themen nur durch Straffung des Curriculums an anderer Stelle erfolgen kann. Das wird sicherlich zu einer zentralen Aufgabe in der zukünftigen Entwicklung der Ingenieurstudiengänge werden.

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