Direkt zum Inhalt
Energie

Ist Kernfusion der heilige Gral?

Kernfusion könnte unsere Herausforderungen auf dem Energiemarkt meistern – so die Annahme. Geforscht wird hieran schon seit Jahrzehnten. Realität ist es noch nicht geworden. Im VDI-Podcast sprechen die Hosts mit ihren Gästen über die bisherigen Meilensteine und ob Kernfusion tatsächlich der heilige Gral ist.

Bei der Kernfusion werden Atomkerne bei extremen Temperaturen verschmolzen. 2022 sorgte die Technologie für Furore. Forschende aus den USA hatten Ende des Jahres Atomkerne verschmolzen und dabei mehr Energie erzeugt als sie per Laser direkt hineingesteckt hatten. Die Forschung an Kernfusion erlebte einen Hype. Die angewandte Methode passiert auch in Sternen und somit in der Sonne.

In der Theorie ließen sich enorme und dabei klimaneutrale Energiemengen erzeugen. Eine Reaktorkatastrophe wie bei der Kernspaltung sei nicht zu befürchten. Dennoch ist es bislang Zukunftsmusik.


Unendliche Energie per Kernfusion

„Der Bedarf an elektrischer Energie steigt weltweit. Bis zur Mitte des Jahrhunderts soll sich dieser Bedarf verdoppeln“, sagt Dr. Christian Busch, Senior Technologieberater beim VDI Technologiezentrum. Fossile Brennstoffe sollen ersetzt werden und daher kommt der Fusionsforschung ein großes Potenzial zu. „Bezahlbarer und CO2-neutraler Strom ist notwendig, da kann Fusion seinen Beitrag leisten“, so Busch. 

In den 1960er Jahren ging man optimistisch von dem Einsatz der Kernfusion aus. „Jetzt stehen wir an der Schwelle, eine Anlage in Betrieb zu nehmen. Die Reichweite ist da. In 20 Jahren könnte es so weit sein“, ordnet Prof. Dr. Hartmut Zohm ein. „Der Brennstoff ist nicht radioaktiv, wie bei der Kernspaltung. Die Materialien, die leicht radioaktiv werden, sind Gefäß- und Strukturmaterialien, die noch optimiert werden können“, ergänzt Busch vom VDI Technologiezentrum. 

Forschungsanlagen gibt es in Garching und Greifswald. Das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik beschreibt die Maschinen, darunter Wendelstein 7-X. Im Podcast berichtet Hartmut Zohm von diesen Anlagen. 

Das VDI Technologiezentrum unterstützte das Bundesministerium für Bildung und Forschung als einer der zuständigen Projektträger bei der Erstellung eines Positionspapiers zur Energiefusion von morgen. Im Podcast berichtet Christian Busch von den weiteren Aktionen. „Man muss anfangen und investieren. Sonst sitzen wir in 20-30 Jahren hier und fragen uns, warum wir nicht damals angefangen haben“, schließt Busch.

Hinweis: Der Podcast „Technik aufs Ohr“ ist eine gemeinsame Produktion von VDI e.V. und ingenieur.de (VDI Verlag GmbH). Jegliche Werbung während der Podcast-Folge erfolgt ausschließlich über die VDI Verlag GmbH. Der VDI e.V. erzielt hieraus keinerlei Einnahmen.

Artikel teilen