Stadt:Denken auf dem Kirchentag in Dortmund
Vom 19. bis 23. Juni fand der evangelische Kirchentag in Dortmund statt. Normalerweise denkt man dabei nicht auch gleich an den VDI, aber er war in diesem Jahr auf dem Markt der Möglichkeiten im Cluster Stadt und Umwelt vor Ort, um seine Initiative Stadt:Denken vorzustellen.
Frau Dr. Frederike Wittkopp von der VDI-Fachgesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik war vor Ort. Warum?
Frederike Wittkopp: Weil wir unsere neuaufgelegte VDI-Initiative Stadt:Denken präsentieren wollten. Wir hatten uns bereits 2016 zusammengesetzt. Wir, also Leute aus der Kommission zur Reinhaltung der Luft, der Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik und dem Fachbereich Fahrzeug- und Verkehrstechnik und dergleichen, und haben überlegt, was die Stadt der Zukunft braucht. Und das hat sich in den letzten drei Jahren nochmal geändert, wir haben zusätzlich die Themen digitale Transformation und künstliche Intelligenz mit aufgenommen.
Und weil ein Mitglied auch in der Planung des Kirchentages involviert war und uns eingeladen hat, dachten wir, wir probieren es mal. Sonst beschäftigen wir uns hier im VDI ja mehr mit ingenieursmäßigen Lösungen, aber in der Stadt geht es ja um mehr als nur die ingenieursmäßigen Lösungen. Es geht um die Menschen, die in der Stadt leben und wo kann man sich mal besser mit Menschen über die Stadt unterhalten als beispielsweise auf dem Kirchentag im Cluster Stadt und Umwelt.
Gerade was Initiativen und Bürger betrifft, waren Sie natürlich auf dem Kirchentag genau richtig, um da die Leute auf Augenhöhe abzuholen. Wahrscheinlich haben auch die Kirchentagbesucher nicht unbedingt mit dem VDI gerechnet. Wie war die Resonanz?
Frederike Wittkopp: Die Resonanz war tatsächlich durchweg positiv. Wir waren leider etwas versteckt in Halle drei, noch hinter der Bühne, aber die Leute, die uns gefunden haben, waren total begeistert und sagten: „Wow, das ist toll, Verein Deutscher Ingenieure auf dem Kirchentag, das hätten wir nie gedacht. Schön, dass Sie da sind.“
Die Leute, die dann auch da waren zum Diskutieren, die waren engagiert und in ihren Ansichten - wir hatten zum Beispiel noch andere Broschüren zum Thema Batterie- und Brennstoffzelle - total differenziert, man konnte super mit denen diskutieren. Die meist gestellte Frage war dann tatsächlich, wie sieht der VDI das denn?
Das hat uns auch gezeigt, wie der Stand des VDI in der Gesellschaft ist. Wir sind da sehr anerkannt als seriöser Entscheidungsträger und objektiv. Wenn man eine ehrliche Meinung will, kommt man anscheinend hierher und fragt nach.
Ich war wirklich überrascht, ich hätte vielleicht gedacht, dass wir zu nüchtern oder zu technisch sind für den Kirchentag, aber wir haben doch, vor allem mit der VDI-Initiative Stadt:Denken einen Nerv getroffen.
Das klingt sehr interessant. Können Sie uns erstmal mehr zum Projekt erzählen? Worum geht es bei der Initiative?
Frederike Wittkopp: Es geht darum, dass wir uns verschiedene Faktoren angeschaut haben, wie demographischer Wandel, Beteiligung und Teilhabe wird auch ganz groß geschrieben, das die Bürger mehr involviert werden in die Stadtentwicklung. Aber auch natürlich die heißen Themen wie Luftqualität und Stadtklima total wichtig. Mobilität, wie bewegen wir uns zukünftig durch die Stadt, wie halten wir den Flächenverbrauch möglichst klein. Da haben wir den Stand der Dinge festgehalten und Tendenzen evaluiert und dann geschlussfolgert was getan werden muss, damit die Stadt der Zukunft auch erfolgreich ist in der Zukunftsplanung. Das haben wir in verschiedenen Handlungsfeldern aufgezeigt und zielen damit ab auf Entscheidungsträger auf lokaler Ebene und Bürgerinitiativen, die sich das ganze jetzt zu Gemüte führen dürfen und überlegen können welche Stellschrauben sie jetzt noch unbedingt drehen müssen.
Wollen Sie mehr über die VDI-Initiative Stadt:Denken erfahren? Hier geht’s zum Download!
Interview: Gudrun Huneke