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VDI: Kohlekompromiss bleibt hinter Erwartungen zurück

Durch den endlich vorliegenden Plan zum Braunkohleausstieg der Bundesregierung wird ein wichtiger Beitrag für die Erreichung der CO2-Reduktionsziele geleistet. Kritisch sieht der VDI allerdings, dass der Ausstiegspfad hinter den Empfehlungen der Kohlekommission von vor einem Jahr zurückbleibt – beispielsweise beim Thema Monitoring des Fahrplans statt in 2023 erst in 2026 oder bei der Inbetriebnahme von Datteln 4. Auch ein Braunkohleausstieg vor 2038 wäre aus Sicht des VDI durchaus realisierbar und für die Erreichung der Klimaziele notwendig gewesen.

„Wichtig ist, dass das von der Kohlekommission geforderte Ziel, erneuerbare Energien in der Stromversorgung bis 2030 auf 65 Prozent zu steigern, jetzt auch rasch mit verlässlichen Ausbaupfaden für Wind- und Solarenergie unterlegt wird“, sagt Prof. Dr.-Ing. Harald Bradke, Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt. „Ohne ambitioniertere Ausbaupfade droht uns in Deutschland sonst eine Lücke in der Stromversorgung.“

Um die Versorgungssicherheit bei gleichzeitigem Kernenergie- und Kohleausstieg zu gewährleisten, ist es daher zwingend notwendig, dass das Klimapaket der Bundesregierung zeitnah umgesetzt wird. „Statt durch die Abstandsregelung für Windkraftanlagen einen Ausbau zu stoppen, muss der Zubau der Windenergie schnell vorangetrieben werden“, so Bradke weiter. „Gleichzeitig muss die Bundesregierung bei der Photovoltaik den 52-Gigawatt-Deckel endlich aufheben.“

Stephan Berends
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