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VDI-Podcast

Was kann ein CO₂-Staubsauger für unser Klima tun?

Bild: Ventura Carmona via Getty Images

CO₂ direkt aus der Atmosphäre absaugen und in Wasserstoff und Kohlenstoff umwandeln: Das kann ein CO₂-Staubsauger. Sarah Janczura hat Florian Hildebrand, CEO und Co-Founder des Essener Start-ups Greenlyte Carbon Technologies zu Gast. Er fordert mehr Mut beim Einsatz von neuen Technologien.

„Nur Bäume pflanzen reicht nicht.“ Das sagt Florian Hildebrand, CEO und Co-Founder des Essener Start-ups Greenlyte Carbon Technologies. Mit seinem Team nutzt er eine Technologie, um CO₂ direkt aus der Atmosphäre zu saugen und in Wasserstoff und Kohlenstoff umzuwandeln.

Wie funktioniert Reduktion von CO₂ aus der Atmosphäre? Darum geht es in dieser Podcast-Folge von „Technik aufs Ohr“. „Man kann sich das wie einen großen Staubsauger vorstellen. Es gibt einen dreistufigen Prozess. Zum einen gibt es einen Kühlturm, zum anderen eine Art Duschkopf, durch die Flüssigkeit fließt. Es entsteht ein Zwischenprodukt, das wir als Elektrolyt nutzen“, erklärt Hildebrand die Methode. Bislang steht der CO₂-Staubsauger als Versuchsanlage am Standort des Start-ups in Essen. Doch „mal eben“ ist das nicht entstanden. Das Team blickt auf 15 Jahre Universitätsforschung zurück. Die Basis bilden Forschungsergebnisse der Universität Duisburg-Essen. Wissenschaftler Dr. Peter Matthias Behr arbeitet seit 15 Jahren an der Filterung von CO₂ aus der Luft. Die Forschung dient auch dazu, dieses für die Industrie nutzbar zu machen. In Essen liegt eine hohe Dichte an Konzernen und Unternehmen aus Industrie und Energie vor.

Technologie noch nicht völlig ausgereift

Im Podcast sagt Florian Hildebrand, dass die Technologie noch nicht so ausgereift ist, um sie groß auf dem Markt auszurollen. „In den nächsten Jahren wird es für uns darum gehen, die Technologie robuster und effizienter zu machen.“ Direct air Capture wird viel Energie brauchen. Florian sieht Solar- und Windenergie hier vorherrschend.

Eine Gigatonne CO₂ aus der Luft abscheiden

Die Ziele sind klar: Bis 2050 möchte Greenlyte Carbon Technologies eine Gigatonne CO₂ aus der Luft abscheiden. Die daraus resultierenden Nebenprodukte Wasserstoff und Kohlenstoff können als Alternative zu fossilen Brennstoffen eingesetzt werden. Zum Beispiel als Flugzeugtreibstoff.

Am Ende wird es laut Florian ein Mix aus vielen Technologien und Methoden der Klimaanpassung sein. „Ich sage nicht, dass wir keine neuen Bäume mehr brauchen. Ganz im Gegenteil. Das Zusammenspiel macht es aus, um die Emissionen runterzukriegen.“ Im Podcast „Technik aufs Ohr“ spricht er sich für mehr Mut beim Technologieeinsatz aus.

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