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Normungsroadmap

Energiespeicher - ein Baustein der Energiewende

Bild: petrmalinak/Shutterstock.com

Damit im Jahr 2030 65 Prozent unseres Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien gespeist werden können, ist ein flexibles Energiesystem notwendig. Energiespeicher werden einen wesentlichen Baustein dabei bilden, räumliche wie zeitliche Flexibilität zu gewährleisten. Normen und Standards tragen dazu bei, Energiespeicher sicher ins Netz zu integrieren und zu betreiben.

Mit einer zweiten Auflage der "Normungsroadmap Energiespeicher" legen die vier Regelsetzer DIN Deutsches Institut für Normung e. V. (DIN), Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (DKE), Verein Deutscher Ingenieure e. V. (VDI) und Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) nun eine Aktualisierung ihres Fahrplans für den Ausbau und den Betrieb von Energiespeichern vor, um die von der Bundesregierung ausgerufenen Ziele der Energiewende zu unterstützen. Die Normungsroadmap gibt einen Überblick über den Stand der Normung und Standardisierung von Energiespeichern und zeigt auf, wo konkreter Handlungsbedarf besteht. Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und der Zivilgesellschaft haben ihr Fachwissen in die Erarbeitung der Roadmap eingebracht.

Übersicht technischer Regeln

Seit der Herausgabe der ersten Version der Normungsroadmap im Jahr 2016 wurden viele Dokumente überarbeitet und neue Projekte begonnen. Diese Aspekte sind in die aktualisierte Version eingeflossen und finden sich in den Übersichten über die technischen Regeln sowie der Gremien. Um die neuesten Entwicklungen abzubilden, wurden auch sich in Erarbeitung befindliche Projekte, wie zum Beispiel die VDE‑AR‑E 2510‑60 „Modulare Batteriesysteme“ mit aufgenommen, in der technische Aspekte des modularen Aufbaus von auswechselbaren Batterien beschrieben werden. Daneben enthält die Roadmap kürzlich veröffentlichte Normen, wie die DIN 2384 „Thermische Energiespeicher – Terminologie, Anforderungen, Kenngrößen, Prüfgrundlagen“. Darin werden Begriffe, Kenngrößen und Anforderungen für thermische Energiespeicher in Form von sensiblen, sorptiven und Latentwärme-Speichersystemen festgelegt.

Power to X

Auch die in Arbeit befindliche Richtlinienreihe VDI 4635 „Power-to-X“, in der die gesamte Prozesskette von der Wasserstofferzeugung, Speicherung bis zu den Prozessen Power-to-Gas, Power-to-Liquids betrachtet wird, wird kurz vorgestellt.

Betrachtung unterschiedlicher Speichertechnologien

Um der Verknüpfung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität im Rahmen der Energiewende Rechnung zu tragen, wurde in der Roadmap die ganze Speicherbandbreite betrachtet: von thermischen Speichern über elektrochemische beziehungsweise Batterie-Speicher, chemische Speicher, wie Power-to-Gas, bis hin zu mechanischen Speichern, zum Beispiel Pumpspeicherwerken.  Energiespeicher, wie sie in der Normungsroadmap betrachtet werden, realisieren wiederholt die Prozesse Einspeichern (Laden), Speichern (Halten) und Ausspeichern (Entladen) von Energie. Neben dem Speicher selbst und den für die Speicherung notwendigen Prozessen umfasst die Roadmap auch die Schnittstellen zu den Komponenten und Systemen, mit denen der Speicher zusammenwirkt. Dabei erfolgt die Festlegung der Systemgrenzen separat für jedes Technologiefeld.

Die zweite Version der Normungsroadmap Energiespeicher steht ab sofort zum kostenfreien Download bereit. Die Roadmap wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert und bewertet.

Ansprechpartner im VDI
Dr.-Ing. Jochen Theloke
VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt (GEU)
E-Mail-Adresse: geu@vdi.de

Über DIN
Das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) ist die unabhängige Plattform für Normung und Standardisierung in Deutschland und weltweit. Als Partner von Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft trägt DIN wesentlich dazu bei, die Marktfähigkeit von innovativen Lösungen durch Standardisierung zu unterstützen – sei es in Themenfeldern rund um die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft oder im Rahmen von Forschungsprojekten. Rund 36.000 Experten aus Wirtschaft und Forschung, von Verbraucherseite und der öffentlichen Hand bringen ihr Fachwissen in den Normungsprozess ein, den DIN als privatwirtschaftlich organisierter Projektmanager steuert. Die Ergebnisse sind marktgerechte Normen und Standards, die den weltweiten Handel fördern und der Rationalisierung, der Qualitätssicherung, dem Schutz der Gesellschaft und Umwelt sowie der Sicherheit und Verständigung dienen. DIN vertritt die deutschen Interessen im Europäischen Komitee für Normung (CEN) und in der Internationalen Normungsorganisation (ISO). Weitere Informationen unter www.din.de. 

Über VDE DKE
Die vom VDE getragene DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (VDE DKE) ist die Plattform für rund 9000 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zur Erarbeitung von Normen, Standards und Sicherheitsbestimmungen für die Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik. Normen unterstützen den weltweiten Handel und dienen u. a. der Sicherheit, Interoperabilität und Funktionalität von Produkten und Anlagen. Als Kompetenzzentrum für elektrotechnische Normung vertritt die DKE die Interessen der deutschen Wirtschaft in europäischen (CENELEC, ETSI) und internationalen Normenorganisationen (IEC). Darüber hinaus erbringt die DKE umfangreiche Dienstleistungen rund um die Normung und das VDE Vorschriftenwerk. Mehr Informationen unter www.dke.de.

Über DVGW
Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) fördert das Gas- und Wasserfach mit den Schwerpunkten Sicherheit, Hygiene und Umweltschutz. Mit seinen über 13.600 Mitgliedern erarbeitet der DVGW die allgemein anerkannten Regeln der Technik für Gas und Wasser. Klimaneutrale Gase und insbesondere der Zukunftsenergieträger Wasserstoff sind in der Arbeit des DVGW von besonderer Bedeutung. Der Verein initiiert und fördert Forschungsvorhaben und schult zum gesamten Themenspektrum des Gas- und Wasserfaches. Darüber hinaus unterhält er ein Prüf- und Zertifizierungswesen für Produkte, Personen sowie Unternehmen. Die technischen Regeln des DVGW bilden das Fundament für die technische Selbstverwaltung und Eigenverantwortung der Gas- und Wasserwirtschaft in Deutschland. Sie sind der Garant für eine sichere Gas- und Wasserversorgung auf international höchstem Standard. Der gemeinnützige Verein wurde 1859 in Frankfurt am Main gegründet. Der DVGW ist wirtschaftlich unabhängig und politisch neutral.

 

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