Von der Tischlerarbeit zum Maschinenmöbel - Zur Technikgeschichte der Einrichtung

Beschreibung

Eine gemeinsame Veranstaltung des Arbeitskreises Technikgeschichte und der TU Berlin

Referentin: Frau Dr. Maren-Sophie Fünderich, Bielefeld

Die Möbelherstellung im 19. Jahrhundert ist gekennzeichnet durch den Übergang vom Handwerk zur Fabrik. Er kostete viele Handwerksbetriebe die Existenz, weil sie nicht so schnell und so billig produzieren konnten wie die Fabriken. Anfangs bauten die Tischler ihr Werkzeug noch selbst aus Holz und Eisen. So konstruierte Michael Thonet die für seine Bugholzmöbel notwendigen Schraubenzwingen. Später lieferten Maschinenhersteller die in der Tischlerwerkstatt benötigten Hobel und Fräsen, die alle anfallenden Arbeiten schneller als die Facharbeiter und ohne großen Kraftaufwand erledigten. 

Als Universalmaschine erwies sich der Abrichter. Er setzte aber teure Dampfkraft voraus und wurde in kleinen Betrieben erst eingesetzt, als er mit dem billigeren Elektromotor betrieben wurde. Die maschinelle Herstellung hatte weitreichende Folgen. Ihr Einsatz setzte Kapital voraus, machte die Produktion aber billiger. Außerdem veränderte sie den Arbeitsablauf. Er wurde weniger von Facharbeitern oder angelernten Kräften bestimmt als von den Erfordernissen der Maschine. Bald war sie viel mehr als ein Hilfsmittel, sie gab die Arbeitsschritte vor. An der Maschine und ihren Möglichkeiten wurde schließlich schon die Konstruktion der Möbel ausgerichtet wie bei Richard Riemerschmids Maschinenmöbeln von 1906. Jetzt war der Weg frei für die industrielle Serienfertigung, die massenhafte Produktion billiger, gut gestalteter Möbel.

Der Vortrag wird diese Entwicklung nachzeichnen.

Sie können an der Veranstaltung persönlich oder online teilnehmen.

Online wird über das Tool  "Zoom"  übertragen.