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VDI-/IW-Ingenieurmonitor

1. Quartal 2019: Nachfrage nach Ingenieuren – All-Time-High trotz Konjunkturflaute

Die Unternehmen in Deutschland suchen händeringend nach Ingenieuren: Für das erste Quartal 2019 verzeichnet der VDI-/IW-Ingenieurmonitor im Monatsdurchschnitt 126.370 offene Stellen in Ingenieur- und Informatikerberufen. Bundesweit sind 1,21 Millionen Ingenieure und Informatiker sozialversicherungspflichtig beschäftigt – ein neuer Beschäftigungsrekord. Die Arbeitskräftenachfrage legte im Vergleich zum Vorjahresquartal nochmals um 1,2 Prozent zu.

Beschäftigungsrekord und Fachkräftemangel stehen im Monatsdurchschnitt mehr als 30.000 Menschen gegenüber, die eine Beschäftigung in einem Ingenieurberuf suchen. Doch selbst die Zahl der arbeitslos gemeldeten sank allein in den letzten 12 Monaten um 5,7 Prozent. 

Der akute Fachkräftemangel spiegelt sich vor allem in den Engpasskennziffern wider, die bundesweit und über alle Ingenieurberufskategorien hinweg bei 414 offenen Stellen je 100 Arbeitslosen lag. „Spitzenreiter“ sind hier die Bauingenieurberufe mit 564 offenen Stellen, gefolgt von den Informatikerberufen (557 offenen Stellen) und den Energie- sowie Elektrotechnikern (510 offene Stellen).

Regionale „Hotspots“ bei der Nachfrage nach Ingenieuren und Informatikern

Mithilfe der Engpasskennziffern hat der VDI-/IW-Ingenieurmonitor regionale „Hotspots“ bei der Nachfrage nach Ingenieuren und Informatikern ermittelt. Sie liegen bei Informatikern vor allem in Baden-Württemberg (943), Sachsen-Anhalt und Thüringen (841), Sachsen (759) sowie Bayern (737). 

Bei den Ingenieurberufen sind beispielsweise die Energie- und Elektrotechniker besonders gefragt in Baden-Württemberg (880), Bayern (869) sowie Sachsen-Anhalt und Thüringen (700). Bauingenieure werden vor allem in Baden-Württemberg (827) und Bayern (819) gesucht, aber auch in Rheinland-Pfalz und im Saarland (790). 

Insgesamt stiegen die Engpassrelationen im ersten Quartal 2019 im Vergleich zum Vorjahresquartal in fast jedem Bundesland, so das Fazit des Ingenieurmonitors. Einzige Ausnahme ist Nordrhein-Westfalen. Hier sank zwar die Arbeitslosigkeit, jedoch stieg die Zahl der offenen Stellen. Aktuell stagniert sie in NRW im Ingenieurbereich und fällt im Vergleich zu anderen Bundesländern zurück.

 

Die Aussichten bleiben sonnig

Auch wenn die deutsche Wirtschaft nur noch verhalten optimistisch auf das Jahr 2019 blickt, so sind die Aussichten für Ingenieure und Informatiker weiterhin sehr gut. Laut Ingenieurmonitor ist in den nächsten Quartalen nicht damit zu rechnen, dass die Nachfrage nach Ingenieuren abebbt. Das hängt vor allem mit der stabilen Wirtschaftslage zusammen. 

Hinzu kommt, dass die Digitalisierungstechnologien den Ingenieurarbeitsmarkt befeuern und der demografische Wandel seine Schatten vorauswirft – auch auf absehbare Zeit wird das Erwerbspersonenpotenzial geringer sein. Last, but not least wird die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland zunehmend vom Binnenmarkt getrieben. Der wiederum profitiert vom niedrigen Zinsniveau und von der Bewältigung des Investitionsstaus im privaten und öffentlichen Bereich.

Die Konjunktur entwickelt sich also immer noch auf hohem Niveau, aber seitwärts. Und sie trotzt weltwirtschaftlichen Risiken.

Der vollständige VDI-/IW-Ingenieurmonitor steht hier zum Download bereit.

Autorin: Gudrun Huneke

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