Herzlich willkommen beim Siegener Bezirksverein e.V.
Der Siegener Bezirksverein e.V. ist einer von 45 VDI-Bezirksvereinen und er hat derzeitig rund 1300 Mitglieder. Geografisch erstreckt sich der Bezirksverein über den Kreis Siegen-Wittgenstein, den Kreis Olpe, den Hochsauerlandkreis und einen Teil des Siegtals im Kreis Altenkirchen.
150 Jahre Geschichte
Gegründet wurde der Siegener Bezirksverein am 17. Mai 1870. Damit gehört er zu den ältesten Gliederungen des VDI. Während das Ingenieurwesen im Siegerland in den Gründungsjahren ganz überwiegend von der Erzgewinnung, Rohstahlerzeugung und dem damit verbundenen Maschinen- und Anlagenbau bestimmt war, vollzog sich bis heute ein teilweise dramatischer Wandel zu einer „gemischten“ Industrielandschaft, die durch eine große Zahl von mittelständischen Unternehmen der Metallverarbeitung, des Anlagen- und Maschinenbaus, der Automobilzulieferindustrie, der Elektrotechnik und der Kunststofftechnik gekennzeichnet ist. In der Region gibt es viele Unternehmen, die als "Hidden Champions", also weltweit führende Unternehmen der jeweiligen Branche, bekannt sind und deren Erfolg maßgeblich von der Arbeit ihrer Ingenieure getragen wird.
Die Ingenieurausbildung hat im Siegerland eine lange Tradition, die 1853 mit Gründung der „Wiesenbauschule“, in der Kulturbautechnik gelehrt wurde, begann. Diese Einrichtung und die 1957 neu gegründete Staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen bildeten die Keimzelle für die ingenieurwissenschaftlichen Fachbereiche der Universität Siegen, die 1972 zunächst als Gesamthochschule entstand und ab 2003 eine der sechs Universitäten mit Ingenieurausbildung in Nordrhein-Westfalen ist.
Junge Ingenieure werden gefördert
Es ist ein wichtiges Ziel für den VDI, den Ingenieurnachwuchs zu sichern und zu fördern. Der Siegener Bezirksverein unterstützt daher den Arbeitskreis Studenten und Jungingenieure in besonderer Weise. In Vorträgen, Seminaren und Exkursionen werden dieser Zielgruppe immer wieder attraktive Angebote zur Weiterbildung gemacht.
Mit der (seit 1986) jährlichen Verleihung von Förderpreisen für hervorragende Studienabschlüsse in den ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen möchte der Verein die Leistungen der Jahrgangsbesten anerkennen und er drückt seine Verbundenheit mit der Universität Siegen aus.
Interesse an Technik und Naturwissenschaften schon bei Schülern wecken
Der Siegener Bezirksverein schrieb von 2003 bis 2012 den Wettbewerb „VDI-Schülerpreis“ für Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Jahrgangsstufe an Gymnasien und Berufskollegs aus. Hierbei werden Facharbeiten zu Themen der Technik mit attraktiven Preisen prämiert. Mit dem Wettbewerb sollen Jugendliche auf die faszinierenden Perspektiven in Berufen mit Technik aufmerksam gemacht werden. Bestehendes Interesse an Fragen zur Technik soll gefördert und attraktiv belohnt werden. Um den Wettbewerb noch attraktiver zu machen, schreiben der VDI-Siegener Bezirksverein und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Siegen seit 2013 einen gemeinsamen Wettbewerb "VDI-IHK-Oberstufenpreis" aus.
Mit der Gründung des VDIni Clubs Siegen im Jahr 2011 bietet der VDI ein Angebot für Mädchen und Jungen im Alter von 4 bis 12 Jahren. Auf spielerische und unterhaltsame Weise können Kinder die Welt der Technik kennen lernen. (Seit 2016 gibt es leider keine lokale Betreuung mehr. Daher wird auf das Internet-Angebot des VDIni Clubs verwiesen.)
Für Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren gibt es seit 2016 ein attraktives Angabot: Interessierte Jugendliche werden Miglied im Club Siegen der VDI-Zukunftspiloten. Hier können sie gemeinsam mit anderen Jugendlichen moderne Technik kennen lernen und praktisch ausprobieren.
Endliche Ressourcen, ewiges Wachstum – Auf dem Weg zu einer neuen Ökonomie
Vortrag und Diskussion mit Herr apl. Professor Dr. Niko Paech über den Weg zur Postwachstumsökonomie

„Wir müssen 2045 klimaneutral sein, wenn wir nicht riskieren wollen, dass die Welt völlig außer Kontrolle gerät. Das sind nur noch 23 Jahre. Das bedeute also: Wir müssen die Klimawende mit den Technologien bewältigen, die wir jetzt haben. Ewiges Wachstum wird nicht möglich sein. Wenn wir die Klimakrise überleben wollen, müssen wir auf Ökoenergie umsteigen. Der Strom aus Windrädern und Solarpaneelen wird aber nicht reichen, um unser gesamtes Wirtschaftssystem zu befeuern. Klimaschutz geht nur, indem wir materiell schrumpfen“, sagt die Publizistin Ulrike Herrmann zum Fokusthema „Wachstum am Limit“ in der VDI nachrichten Ausgabe 10. Februar 2023 Nr. 3.
Noch ist die Welt nicht bereit, vom ständigen Wachstum zu lassen. Aber die Diskussion über das Ende der Maßlosigkeit nimmt an Fahrt auf. Im Anschluss an unsere 153. Ordentlichen Mitgliederversammlung des VDI Siegener Bezirksverein e.V. konnten wir Herr apl. Professor Dr. Niko Paech für einen Vortrag zum Thema „Postwachstumsökonomie“ gewinnen.
Herr apl. Professor Dr. Niko Paech ist einer der prominentesten Vertreter der Postwachstumsökonomie und wurde mit seinem Buch „Befreiung vom Überfluss“ (2012) zum führenden Vordenker der Postwachstumsökonomie im deutschsprachigen Raum. In seinem Buch „All you need is less“ (2020) liefert er Beiträge zu den Diskussionen um die Verknappung der Ressourcen, den Klimawandel, die Zerstörung unseres Planeten und die Bekämpfung der Armut.
Seit 2016 lehrt und forscht er an der Universität Siegen als außerplanmäßiger Professor im Studiengang „Plurale Ökonomik“. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem im Bereich der Umweltökonomie, der Ökologischen Ökonomie und der Nachhaltigkeitsforschung.
Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre und der Promotion 1993 habilitierte sich Niko Paech 2006 mit dem Thema ‚Nachhaltiges Wirtschaften jenseits von Innovationsorientierung und Wachstum‘. Von 2008 bis 2016 war er Vertreter des Lehrstuhls für Produktion und Umwelt (PUM) an der Universität Oldenburg, seit 2010 dort außerplanmäßiger Professor. Außerdem ist er Leiter verschiedener Forschungsprojekte im Bereich Nachhaltigkeit.
Im Gegensatz zum ständigen Wachstum zielt die Postwachstumsökonomie darauf, zur Verantwortbarkeit ökonomischen Handels zurückzukehren. Dies setzt den Rückbau eines Wohlstandsmodells voraus. Folglich geht es darum, die Kunst der Reduktion als veritables Gestaltungsprinzip zu rehabilitieren – sowohl bezogen auf die Gesellschaft insgesamt als auch auf den eigenen Lebensstil.
Nachdem sich der VDI Siegener Bezirksverein e.V. im letzten Jahr bereits mit Fragen des Klimaschutzes und der Energiewende beschäftigt hat, wollen wir uns in Zukunft auch verstärkt dem neuen VDI-Fokusthemas „Herausforderung – Anpassung an den Klimawandel“ zuwenden.