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Ingenieurarbeitsmarkt und Corona

Fachkräftesicherung bleibt wichtiges Zukunftsthema

Bild: Niyazz/Shutterstock.com

Der VDI-Fachbeirat Beruf und Arbeitsmarkt hat in einem Diskussionspapier die Folgen der Corona-Pandemie für den Ingenieurarbeitsmarkt aufgezeigt. „Angesichts der Vielzahl wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen, bleibt das Thema Fachkräftesicherung insbesondere im Hinblick auf Ingenieur*innen ein wichtiges Zukunftsthema“, so Ralf Klemme, Vorsitzender des Fachbeirats.

Zukünftig werden gerade Ingenieurberufe in der digitalen Transformation nachgefragt, die einen hohen Beitrag zur deren positiver Gestaltung liefern können. „Ingenieur*innen spielen eine zentrale Rolle in der Technikgestaltung und –entwicklung und zählen damit bei der digitalen Transformation zu den wichtigsten Berufsgruppen“, so VDI-Direktor Ralph Appel.

Das Diskussionspapier zeigt die enormen Chancen zur Entwicklung neuer (digitaler) Geschäftsmodelle, die die Bewältigung von gesellschaftlich als relevant erkannte Herausforderungen birgen: wie zum Beispiel Klimawandel, Urbanisierung oder Automatisiertes Fahren. Auch hier spielen Ingenieur*innen eine zentrale Rolle.

Heterogene Entspannung auf dem Ingenieurarbeitsmarkt

Engpässe auf dem Ingenieurarbeitsmarkt entspannen sich zwar durch die aktuelle wirtschaftliche Lage. Aber einzelne Ingenieurberufe, wie Bauingenieur*innen, Architekt*innen und IT-Expert*‘innen, sind auch in der aktuellen Krisensituation weiter stark gefragt. Je nach Schnelle und Qualität der wirtschaftlichen Erholung wird sich der Abwärtstrend in allen Ingenieurberufskategorien alsbald umkehren können.

Ingenieurarbeitgeber reagieren auf die konjunkturelle Abkühlung sowie die Corona-Pandemie mit einer Personalpolitik, die bereits in der Wirtschafts- und Finanzkrise erfolgreich war: Neueinstellungen werden vorübergehend zurückgestellt und gleichzeitig wird auf Kündigungen weitgehend verzichtet. Von Arbeitslosigkeit bedroht sind aktuell insbesondere jüngere Ingenieur*innen mit auslaufenden Projektverträgen sowie Berufseinsteiger*innen. 

Konjunkturelle Erholung bereits 2021 möglich

Die konjunkturelle Abkühlung wird nach Einschätzung der meisten Wirtschaftsforschungsinstitute nicht von langer Dauer sein. Inzwischen deutet vieles darauf hin, dass das Wirtschaftswachstum in Deutschland für die Jahre 2020 und 2021 einen sogenannten V-Kurvenverlauf haben wird. Vorausgesetzt, ein zweiter harter Shutdown der Wirtschaft wird vermieden.

Aus Sicht des VDI müssen daher weiterhin alle Aspekte der Fachkräftesicherung angegangen werden:

•    Junge Menschen für ein technisches Studium begeistern.
•    Die Attraktivität des Wissenschafts- und Studienstandortes Deutschland weiter erhöhen.
•    Die Erwerbsbeteiligung von Frauen in MINT-Berufen fördern.
•    Qualifizierte Fachkräftezuwanderung auch in Ingenieurberufen ausbauen.

Was wichtig ist, um Deutschland als erfolgreichen Wirtschaftsstandort zu erhalten, zeigt das Diskussionspapier zur „Fachkräftesicherung in Zeiten konjunktureller Abkühlung“.

Fachlicher Ansprechpartner im VDI:
Ingo Rauhut
Geschäftsführer Fachbeirat Beruf und Arbeitsmarkt
Telefon: +49 211 6214-697
E-Mail: rauhut@vdi.de

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