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Europäische Ingenieurvereinigungen

FEANI Jahrestreffen im Zeichen des Netzwerkens

Das erste persönliche FEANI Annual Business Meeting seit 2019 stand ganz im Zeichen der Vernetzung. Neben Austausch und Diskussion zu zentralen Themen wie Ingenieurausbildung, Fachkräftelücke, Digitalisierung, zirkulärer Wertschöpfung sowie europäischer Förderprogramme standen die Wiederbelebung und das Auffrischen der bestehenden Netzwerke im Vordergrund.

Nach mehreren Anläufen konnte das Präsenztreffen endlich am 05. und 06. Mai 2022 in Berlin stattfinden. „Wir sind eine Netzwerkorganisation… wir müssen uns auch mal treffen“, sagte Ralph Appel, Direktor des VDI und Präsident der FEANI. Damit setzte er einen Akzent beim ersten Treffen der FEANI, des europäischen Verbandes der Ingenieurvereinigungen, seit drei Jahren. Der Vorsitzende des Vorstandes des DVT, Hans Heinz Zimmer, in diesem Jahr Gastgeber des Events, ergänzte: „Webkonferenzen sind sehr gut, um Formalia abzuarbeiten, Arbeitsgruppentreffen umzusetzen und operative Fragen zu klären, aber sie können den persönlichen Kontakt, von dem ein Netzwerk wie unseres lebt, niemals vollständig ersetzen.“

Doch das Treffen war nicht nur ein Netzwerkevent. Im Zuge des National Members‘ Forum (NMF) wurde neben der strategischen Ausrichtung des Verbandes über gemeinsame Themen wie Ingenieurausbildung („future skills“) und Fachkräftemangel (STEM), Nachhaltigkeit und europäischen Förderinitiativen sowie die technologische Eigenständigkeit Europas diskutiert. Wichtige Einblicke lieferte in einem Impulsvortrag zur Nachhaltigkeit Jakob Michelmann vom VDI|VDE IT. Später folgten weitere Impulse von Uwe Seidel und Nicloas Gouze, ebenfalls VDI|VDE IT GmbH, zur Batteriezellenforschung im Zuge von IPCEI. So wirkt FEANI als internationale Dachorganisationen als Informations-, Austausch- und Vernetzungsplattform.

Russische Mitgliedsorganisation RUSEA suspendiert

Überschattet wurde die Veranstaltung von den Ereignissen in der Ukraine. Die FEANI diskutierte im Rahmen der Generalversammlung die Frage des Umgangs mit der russischen Mitgliedsorganisation RUSEA. Unterstützt von SNIO, der ukrainischen Mitgliedsorganisation, entschied die Generalversammlung der FEANI, RUSEA zu suspendieren und weitere Schritte, inklusive der Möglichkeit eines Ausschlusses, zu prüfen. Darüber hinaus sagten alle Nationalen Mitglieder der FEANI den ukrainischen Kolleg*innen Hilfe bei der Unterstützung ukrainischer Ingenieur*innen in den einzelnen Ländern zu. Besonders die Integration in den Arbeitsmarkt wird hier eine große Rolle spielen.

Zum Abschluss der Generalversammlung sagte Willi Fuchs in seiner Rolle als Ehrenpräsident der FEANI: „Es freut mich außerordentlich zu sehen, wie positiv sich die FEANI entwickelt hat. Hier wird nicht über Probleme gesprochen, sondern über gemeinsame Lösungen“. Die Heterogenität der FEANI und ihres Netzwerkes seien in diesem Zusammenhang ihre besondere Stärke.

Ein großer Dank aller Teilnehmenden gilt dem Organisationsteam des VDI|VDE IT in Berlin um Jan Fischer-Wolfarth und Silke Sperling, das die Veranstaltung inklusiver aller Programmpunkte zu einem unvergesslichen und rundum gelungenen Event gemacht hat.

Autor und Ansprechpartner im VDI:
Dr. Thomas Kiefer
Internationale Berufspolitik und Technische Bildung
E-Mail: kiefer@vdi.de

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