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VDI-Podcast

Führungspositionen: Was es mit der „gläsernen Decke“ auf sich hat

Bild: Arman Novic/Shutterstock.com

Gleicht sich das Verhältnis von Frauen und Männern in Führungspositionen an? Was die „gläserne Decke“ damit zu tun hat, berichtet Marion Knaths im VDI-Podcast „Technik aufs Ohr“. 

Marion Knaths begann ihre Karriere mit 19 Jahren in einem Konzern und sollte mit 34 Jahren Vorstand einer großen amerikanischen Aktiengesellschaft werden. Damit andere von ihren Erfahrungen und Learnings profitieren, gründete sie 2004 sheboss. Sheboss befasst sich mit Führungsseminaren und Coachings für Frauen.

„Ich habe damals die Erfahrung gemacht – je höher die Position, umso weniger Frauen“, sagt sie im Podcast. Knaths möchte Unternehmen wie Frauen selbst dabei unterstützen, dass es noch mehr gemischte Führungsetagen gibt, in denen das Verhältnis von Frauen und Männern ausgeglichener ist. In diesem Zuge fällt der Begriff „gläserne Decke“. 


Gläserne Decke geht auf Experiment mit Fischen zurück

Die „gläserne Decke“ prägte sich als Begriff durch ein Experiment mit Fischen. Dabei legten Forscher Futter auf eine Glasplatte über einem Aquarium und die Fische machten die Erfahrung, dass sie sich nur an der gläsernen Decke stoßen, statt an das Futter zu kommen. Diese Erfahrung wurde gelernt, sodass die Fische beim nächsten Mal gar nicht mehr versuchten, an die Leckereien zu kommen. „Diese Erfahrung machen auch viele junge Frauen, die auf dem Weg nach oben an unsichtbare Grenzen stoßen. Da stellt sich schnell Frust ein und sie versuchen es gar nicht mehr. Da unterstützen wir bei sheboss“, sagt unser Gast.

Moderatorin Sarah Janczura fragt nach, was sowohl Männer als auch Frauen dazu beitragen, dass die gläserne Decke immer noch hält. Marion Knaths bezieht sich auf Stereotype, die oft noch in männerlastigen Branchen wie dem Ingenieurwesen vorherrschen. Sie arbeitet vor allem daran, dass Frauen ihre guten Leistungen sichtbarer machen und noch kompetenter rüberkommen – auch in männlich geprägten Umfeldern. Respekt und Klarheit in der Sache kann hier oft helfen. „Das heißt nicht, dass ich gegenüber Ranghöheren alles gut finden muss“, sagt sie. 

Frauen im Ingenieurberuf: VDI-WoMentorING

Im VDI gibt es speziell für Ingenieurinnen das Programm VDI-WoMentorING. Es ist darauf ausgerichtet, junge Ingenieurinnen zu unterstützen, die in den ersten sechs Jahren ihrer Berufstätigkeit stehen. Dazu werden nach einem Matching-Verfahren Tandems gebildet, in denen sich die Mentees über ein Jahr in regelmäßigen Abständen mit ihren berufserfahrenen Mentorinnnen austauschen. Unsere Mentorinnen geben ihr Erfahrungswissen weiter und lernen den Blickwinkel der Mentees kennen. Marion Knaths ist hier ebenfalls aktiv – zum Beispiel mit Webinaren. Bei „Technik aufs Ohr“ sagt sie: „Frauen stellen oft Fragen in Meetings. Das wird oft als naiv wahrgenommen. Da arbeiten wir gemeinsam an der Satzstruktur und der Stimmmelodie.“ Tipps und Beispiele gibt es direkt aufs Ohr. 

Prinzipiell spricht sich die Coachin für die Frauenquote aus. „Ich sage meinen Klientinnen immer: Nimm die Quote und lauf.“ 

Autorin: Sarah Janczura

Hinweis: Der Podcast „Technik aufs Ohr“ ist eine gemeinsame Produktion von VDI e.V. und ingenieur.de (VDI Verlag GmbH). Jegliche Werbung während der Podcast-Folge erfolgt ausschließlich über die VDI Verlag GmbH. Der VDI e.V. erzielt hieraus keinerlei Einnahmen.

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