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Die Welt der Leica Kamera

Stellvertretend für den „nicht quantifizierbaren Faktor Mensch“ steht bei Leica Peter Karbe. Gemeinsam mit seinen Kollegen aus der Entwicklung Optik treibt er die Evolution des M-Systems und der M-Objektive voran. Sie schaffen die Grundlagen, damit aus einer einzigartigen Kombination aus Hochtechnologie und Handwerkskunst neue M-Objektive gefertigt werden können. Mit seinem Vortrag am 17. März 2022 im Campus Buschhütten hat der Optik-Experte einen spannenden Einblick in die Welt des Leica M-System gegeben.

Seit 60 Jahren gibt es das Leica M-System; eingeführt 1954. 1975 war die Einstellung des Systems schon beschlossen worden. 1976 wurde die Produktion dann in Kanada wieder aufgenommen. Um dann 2006 den nächsten Schritt von der analogen zur digitalen Welt zu vollziehen. Ein Schritt, der viel Mut, technisches Know-how und Beharrlichkeit brauchte. Dabei ging es nicht nur um den Tausch der Filmanlageplatte gegen einen Sensor. Aufgrund der Baugröße der Kamera und der Auslegung der Objektive trafen die Lichtstrahlen in den Randbereichen des Sensors nicht optimal auf die Fotodioden. Dieses Problem konnte gelöst werden und der M8, als erste digitale M-Kamera, stand nichts mehr im Weg. Und somit können die M-Objektive seit 1954 uneingeschränkt an den M-Kameras verwendet werden. Ob ein altes Objektive an einer modernen M-Kamera oder aber auch umgekehrt. Wenn weiter oben von einer disruptiven Innovation gesprochen wurde, kann hier und an dieser Stelle von Nachhaltigkeit gesprochen werden. Ein System welches sich immer weiterentwickelt und dabei die eigenen Wurzeln nicht vergisst. Spiegellose Kamerasysteme (CSC Compact System Cameras) haben in der Fotoindustrie eine lange Tradition und erleben zurzeit im Rahmen der digitalen Fotografie und den damit verbundenen aktuellen Bildsensortechnologien einen erneuten Aufschwung. Bei der Entwicklung neuer Objektive für diese Systeme wird durch die Implementierung von Autofokusfunktionen die Elektronik zum maßgeblichen Technologietreiber, der das Optikdesign vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Herr Karbe stellte vor, wie die bewusste Verknüpfung der traditionellen, klassischen Werte mit neuester Technologie zu modernen Objektiven geführt hat, die in optischer Leistungsfähigkeit und universeller Anwendung neue Maßstäbe setzen. Zur Realisierung dieser Systeme sind neben neuen optischen Aufbauten innovative Konzepte in der Produktion erforderlich, durch die erst die Leistungsfähigkeit gewährleistet werden kann.

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