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Zum ersten Mal virtuell

21. IFAC-Weltkongress vom 12. bis 17. Juli 2020

Vom 12. bis 17. Juli findet der 21. IFAC-Weltkongress statt. Doch wegen der massiven Einschränkungen durch die Corona-Krise wurde der Kongress mit einiger Anstrengung der Akteure von Berlin ins Netz verlegt. Somit findet der Weltkongress der IFAC in seiner 63-jährigen Geschichte erstmals virtuell statt. Diese Herausforderung ist eine ganz neue und besondere, aber passt zum Thema, denn das diesjährige Motto lautet „Automatische Steuerung – Gesellschaftliche Herausforderungen meistern“. Ulrich Jumar, Industry Chair im Kernteam der IFAC 2020, gibt einen Einblick in den diesjährigen Kongress.

VDI: Was erwartet die Teilnehmer?

Jumar: Dem deutschen Team war es eine große Freude, dass es der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA) gelungen ist, den Weltkongress der IFAC International Federation of Automatic Control nach Deutschland zu holen. Dass es nun mit einem rein virtuellen Kongress alles anders wird als geplant, ist Herausforderung und Ansporn zugleich.

Erwartet werden mehr als 3.000 virtuelle Besucher, überwiegend hochrangige und junge Wissenschaftler der Regelungstechnik und ihrer Anwendungsgebiete. Zudem genießt der IFAC World Congress international höchste Anerkennung und ist akademisch geprägt. Das Event erhebt den Anspruch, Theorie, Technologie und Anwendung der Automation zu verbinden.

Gesellschaftliche Bedeutung der Automation zeigen

VDI: Welche inhaltlichen Schwerpunkte setzt der Kongress in 2020?

Jumar: Das Kongressmotto „Automatic Control – Meeting Sociatal Challenges“ ist darauf ausgerichtet, über eine regelungs- und systemtheoretische Betrachtung hinaus die gesellschaftliche Bedeutung der Automation in den Blick zu nehmen. Im Fokus stehen die Themenbereiche: 

  • Digitalization, Industry 4.0 and the changing working world
  • Artificial intelligence and control
  • Mobility and transportation
  • Quality of life and healthcare
  • Sustainable green energy and resource supply

VDI: Was macht die IFAC auch für Industriepartner interessant?

Jumar: Als Gastgeberland richten die Organisatoren den Blick natürlich auch auf die Industrienation Deutschland, um den Technologie- und Anwendungsbezug beim Kongress gut sichtbar zu dokumentieren. Der Nachmittag des 14.07.2020 ist mit seinen „Industrial Keynotes“ hierfür ein Beispiel. Bereits diese Keynotes zeigen, dass trotz der zuweilen beklagten Lücke zwischen Theorie und Anwendung die Kongressschwerpunkte sehr wohl die Industrieinteressen treffen.

Keynotes decken breites Themenspektrum ab

Keynote Siemens
Top-down and bottom-up: Formal representations of things and procedures in autonomous systems
Dr. Georg von Wichert, Siemens Corporate Technology

Keynote ABB
From automated towards autonomous operations – a journey
Dr. Bernhard Eschermann, CTO, Industrial Automation, ABB

Keynote Bayer
On the Road to Carbon Neutrality – A Holistic Perspective and an Exemplary Energy Efficiency Project
Dr. Dieter Förtsch, Marc Kalliski, Bayer AG – Engineering & Technology

Keynote CODIALIST/Berlin Heart 
Move, grow and play: impact of closed-loop control on families waiting for donor hearts
Dr. Matthias Kiesner und Dr. Robert Steingräber

VDI: Welche Veranstaltung finden Sie persönlich besonders spannend?

Jumar: Als Teil der Industrial Keynotes wird Dr. Kurt Bettenhausen, Leiter VDI Digital Transformation, sprechen. Es ist zugleich Leiter einer Arbeitsgruppe der VDI/VDE-GMA mit dem Titel AUTOMATION 2030. Die entwickelten Zukunftsszenarien für unsere Fachdisziplin erwarte sicher nicht nur ich mit großer Spannung.  „AUTOMATION 2030 Shaping our Future – Scenarios and Recommendations“, so ist der Vortrag überschrieben, zu dem anschließend eine Diskussion im Live-Chat geplant ist.

VDI: Kann man sich noch anmelden?

Jumar: Ja, das ist möglich, und zwar zu sehr attraktiven Konditionen. Details finden sich auf der Website: https://www.ifac2020.org/ 

Zwar wird uns allen der persönliche Kontakt beim Netzwerken fehlen, aber dafür entfällt der Aufwand des Reisens, und den einen oder anderen wissenschaftlichen Beitrag kann man auch in Ruhe später im Download lesen.

Fachliche Ansprechpartnerin:
Dr.-Ing. Dagmar Dirzus
VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik
Telefon: +49 211 6214-145
E-Mail-Adresse: dirzus@vdi.de

Organisatorische Ansprechpartnerin:
Silke Nienhausen
Veranstaltungsmanagement IFAC
Telefon: +49 211 6214-8634
E-Mail-Adresse: nienhausen@vdi.de 

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