„Engineering in der Praxis“ – praxisnahe Einblicke in den Ingenieurberuf für Studierende an der HTWK
„Engineering in der Praxis“ – praxisnahe Einblicke in den Ingenieurberuf vermittelt die neue Veranstaltungsreihe des VDI Leipzig an der HTWK
Am Mittwoch, den 10. April 2024 stieß das Kick-Off zur neuen Vorlesungsreihe des VDI Leipzig „Engineering in der Praxis“ an der HTWK Leipzig auf großes Interesse. Etwa 70 Interessierte folgten der Einladung in den Nieper-Bau, den Sitz der Ingenieurwissenschaften an die HTWK. Der Dekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften Prof. Stephan Schönfelder eröffnete den Abend und moderierte die Veranstaltung. In seinem Grußwort betonte Rektor Prof. Dr. rer. pol. Mark Mietzner die Wichtigkeit von Netzwerken. Prorektor für Forschung und Nachhaltigkeit Prof. Dr.-Ing. Faouzi Derbel ergänzte indem er Forschung und Wissenstransfers an der HTWK vorstellte. Mark Rose brachte den Zuhörenden die Organisation des VDI und das offene Netzwerk des VDI Bezirksverein Leipzig e.V. nahe. Die Grußworte beschloss Tom Sobotta als Leiter der neu gegründeten Hochschulgruppe des VDI an der HTWK. Er beschrieb die geplanten Angebote der Hochschulgruppe und forderte alle Studierenden auf diese zu nutzen und sich einzubringen. Im Anschluss luden VDI und HTWK zum Netzwerken in den Innenhof des Nieper-Baus Bei Getränken und Wurst und Käse vom Grill.
Der VDI Leipzig fördert den Nachwuchs – mit und direkt an der HTWK Leipzig
Die neue Veranstaltungsreihe „Engineering in der Praxis“ bringt Studierende der Ingenieurwissenschaften mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Leipzig und der Region zusammen. Bei der Vermittlung von theoretischem Wissen stellt sich den Studierenden oft die Frage, wie und ob überhaupt das neu erlangte Wissen in der Praxis angewendet wird. Und in Zeiten des Fachkräftemangels fragen sich immer mehr Unternehmen: Wo bekommen wir unsere Mitarbeitenden von morgen her? Auf beide Fragen gibt die Veranstaltungsreihe Antworten und verknüpft beide Seiten miteinander. Darüber hinaus erhalten die Studierenden nicht nur praxisnahe Einblicke in den Ingenieuralltag, sondern auch ECTS-Punkte für eine Teilnahme. Dafür ist die Vorlesungsreihe im Vorlesungsplan der Hochschule verankert, sie gliedert sich hier als Beitrag des VDI Leipzig im Rahmen der "Überfachlichen Kompetenzen" ein.
Im Sommersemester 2024 erster Durchgang der Vorlesungsreihe
In der Veranstaltungsreihe stellten sich sechs Unternehmen und Einrichtungen der Region in je einer Vorlesung den Studierenden vor. Vorlesungsinhalte waren keine bloße Theorie, sondern echte Praxis-Projekte regionaler Betriebe.
Die erste Vorlesung am 17. April 2024 bestritt das Unternehmen Faiveley Transport Leipzig GmbH. Die Ingenieure Florian Panzer und Robert Baum zeigten in ihrem Vortrag "CoolComfort - Die Ingenieurskunst hinter modernen BahnKlimaanlagen", was es bedeutet den Spagat zwischen der Erfüllung des Bahnkomforts, den begrenzten Bauräumen auf dem Wagendach und den Erfordernissen der Kunden zu vollführen. Anhand von FEM- und CFD-Fallbeispielen konnte den Studierenden die Herausforderungen im Engineeringbereich dargestellt werden.
Am 24. April hielt Rizwan Mehmood vom Deutschen Zentrum für Luft-und Raumfahrt e.V. eine Vorlesung über "Metallische Energieträger". Am 15. Mai gab die Eppendorf Zentrifugen Leipzig GmbH Einblicke in die Entwicklung und Simulation eines Crash Compartments für Zentrifugen. Christoph Bobrzik vom Kugel- und Rollenlagerwerk Leipzig GmbH (KRW) schilderte den Studierenden am 22. Mai sowohl Wälzlagerauslegung als auch Betriebsdauer im digitalen Zeitalter. "Die Effizienzsteigerung in der industriellen Automatisierung" lautete das Thema bei der Projektvorstellung der Deutschen Energie-Agentur (DENA) am 29. Mai. Und am 5. Juni stellte der Gebäudeausrüster INNOTECH Leipzig GmbH die Digitalisierung vom Planungs- bis zum Bauprozess in der Gebäudetechnik vor.
Neue Hochschulgruppe nimmt Arbeit auf
Initiiert und organisiert wurde die Veranstaltungsreihe von der neu gegründeten Hochschulgruppe des VDI in Leipzig. Deren Leiter Tom Sobotta studiert Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik an der HTWK im Master und hat gemeinsam mit Dipl.-Ing. (FH) Mark Rose, Vorstandsvorsitzender des VDI Bezirksvereins Leipzig e.V., die Idee zur Vorlesungsreihe entwickelt. Keine Überredungskunst brauchte es um den Dekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig Prof. Stephan Schönfelder für die Veranstaltungsreihe zu gewinnen.
Ebenso schnell waren Unternehmen der Region bereit, Projektleiter mit spannenden Themen für die Vorlesungen zu entsenden. „Wir sind auf offene Türen gestoßen“ berichtet Mark Rose. „Das Interesse der Unternehmen ist so groß, dass wir voraussichtlich jedes Semester sechs Unternehmen vorstellen können.“ Und das ist gut für unsere Studierenden, unsere Stadt, unsere Region und für unser aller Zukunft!
Interessierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die sich an künftigen Vorlesungen beteiligen möchten, melden sich gerne für erste Informationen und Kontaktanbahnung bei Andrea Rübsam in der Geschäftsstelle des VDI Bezirksverein Leipzig e.V. unter mail@vdi-leipzig.de
Tom Sobotta ist unter junging@vdi-leipzig.de zu erreichen.
Nach der Vorlesung ab in den Betrieb – Unternehmensbesichtigungen kommen gut an
Um den Kontakt zwischen Studierenden und Unternehmen zu intensivieren und Einblicke in Abläufe von Produktion, Organisation und Forschung zu geben, von denen man gerade erst in der Vorlesung gehört hat, sind Besichtigungen ideal. Eine erste Exkursion führte die Masterstudierenden im Juni nach Cottbus. Dort ermöglichte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Besichtigung des Instituts für CO₂-arme Industrieprozesse und des Instituts für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe. Durch Vorträge wurden die Studierenden jeweils in die Forschungsbereiche eingeführt und danach stand die Begehung auf dem Programm. Besonders die Abteilung der Hochtemperatur-Wärmepumpen beim Institut für CO₂-arme Industrieprozesse begeeindruckte die jungen Ingenieure und dabei die schiere Größe der Pumpe (eine Brayton-Hochtemperatur-Wärmepumpe (CoBra), die erst am 7. Mai 2024 in Betreib genommen wurden) und die Wahl des Kältemittels: Luft. Dr. Panagiotis Stathopoulos (ganz rechts im Bild), Abteilungsleiter am Institut, beantwortete alle neugierigen Fragen.