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Was unsere Aktiven in ihrer Freizeit tun (Teil 1) Max Betsch wird zum "Biest"

Anita Häussler (Foto) und Jan Gattner (Logo)

Vom Laufen, Corona und tollen Erfolgen: Max Betsch ist ein „Beast from the East“

Ein Leben außerhalb des VDI! Das gibt es auch für unsere Arbeitskreisleiter und Aktiven im VDI Bezirksverein Leipzig e.V.. Und was die so in ihrer Freizeit treiben, das möchten wir Ihnen ab und zu in dieser Serie vorstellen.

Beginnen möchten wir mit unserem Aktiven Max Betsch, der ohne den VDI zum „Biest“ geworden ist und sich sehr erfolgreich als Läufer betätigt. Joggen tun ja viele, aber einen Squad sind bestimmt die wenigsten gelaufen. Unser als Leiter des Arbeitskreises Bautechnik & Architektur Aktiver Max Betsch ist nicht nur Squad gelaufen, sondern er hat das deutschlandweite Rennen gewonnen! Wir laden Sie herzlich ein in unserem Beitrag alles über dieses spannende Rennen und die Wettkampfbedingungen unter Corona zu erfahren.

Bei einem Squad-Rennen treten Läufer-Teams auf einer Strecke von 5km gegeneinander an und rennen in entgegengesetzte Richtungen. Nicht der schnellste Läufer gewinnt in einem solchen Wettlauf, sondern das Team mit der schnellsten Durchschnittszeit. Beim Squad-Race gilt also: jeder Läufer zählt.

2020 mussten dafür erstmals keine Straßen abgesperrt werden. Denn durch die Covid19-Pandemie wurde das Squad-Rennen, das vom Schweizer Laufschuhproduzenten ON veranstaltet wird, virtuell! Möglich machte das ein ausgeweitetes Regelwerk für die Läufer, die ihre Zeiten durch Tracking ermittelten und über das Internet hochluden. Da war Vertrauen oberste Regel. Denn es durften nur die Zeiten zur Wertung eingereicht werden, die während einer vom Veranstalter angegebenen 14tägigen Wertungsperiode erlaufen wurden. Und die Strecken, die bei einem Live-Run normalerweise ohne Gefälle ausgesucht werden, durften beim Trackinglauf auch nicht bergab gehen.

Jeder Läufer zählt, aber letztlich läuft jeder Läufer und jede Läuferin auf der Distanz von fünf Kilometern allein, nur begleitet von Handies, Smartwatches oder speziellen GPS-Trackern, die die Strecken messen und die Zeiten liefern.

Erster Sieg: Regional-Sieger
In Vorentscheiden wurden zunächst die Gewinnerteams im Norden, Süden, Osten und Westen Deutschlands ermittelt. 15 Läufer mussten pro Team angemeldet werden. 10 Personen davon laufen dann jeweils in Vorlauf und den Endläufen. Schon in diesem „Regional-Entscheid“ legte das Team "Beast from the East" rund um Max Betsch die Wettbewerbstrecke in überlegener Gesamtzeit zurück. Mehr als eine Minute weniger als das Zweitplatzierte Team brauchten die Bestien aus dem Osten.

Zweiter Sieg: Deutschland-Sieger
Im Dezember ging es dann in Endphase. Am 12. Dezember wurden die Teams in einem Chat über Ablauf und Regeln gebrieft. Anschließend lud der Veranstalter alle zur „Pasta-Party“ ein: Bestellungen der Teams wurden aufgenommen und dann corona-konform von lokalen Dienstleistern den Läuferinnen und Läufern nach Hause geliefert. Kohlenhydrate für den nächsten Tag waren also gesichert!
Am 13. Dezember stand dann das Finale des „ON Squad Race Germany 2020“ an. Innerhalb eines bestimmten Zeitfensters mussten die Läufe absolviert werden und die Ergebnisse bis zu einem bestimmten Zeitpunkt hochgeladen werden – erst die Halbfinals, dann die Finalläufe. Alle steigerten noch einmal ihre Leistungen und lieferten irre Zeiten ab!
In einer virtuellen Siegerehrung wurden dann die Ergebnisse verkündet. Sieger des „ON Squad Race Germany 2020“ ist das Team „Beast from the East“

Co-Captain Max Betsch erzählt:
"Das Jahr 2020 hat uns hinsichtlich der Trainingsgestaltung vor neue Herausforderungen gestellt. Da viele Trainingsstätten gesperrt wurden, hat sich zunächst ein loses Kollektiv gebildet, das auf der einzigen noch zugänglichen Anlage in Leipzig gemeinsame Trainingseinheiten absolviert hat. Die Trainingsgruppe wurde schnell größer und es entstanden neue Bekanntschaften. Die Gruppendynamik war großartig. Im Fokus stand für uns nicht nur der Leistungsgedanke, sondern auch das Miteinander und der Spaß am Laufen. Mike ist schließlich auf das On SquadRace aufmerksam geworden und das gemeinsame Teamziel stand fest! Mit gemeinsamem Einsatz, gegenseitiger Unterstützung, Schweiß und vor allem bester Laune konnten wir die Challenge für uns entscheiden."

Ein paar Fakten zum Sporttreiben "während Corona"
Seit Corona uns im Griff hat, treiben Menschen in Deutschland weniger Sport! Dies ergab eine Umfrage, die von der Techniker Krankenkasse im Mai 2020 durchgeführt wurde. Das liegt hauptsächlich an den geschlossenen Sporthallen und den zur Untätigkeit verdonnerten Vereinen, die eine Ausübung bestimmter sportlicher Aktivitäten nicht mehr ermöglichen. Leidglich 13% machen mehr Sport als vorher. Und v.a. die im Homeoffice Tätigen, haben das Spazierengehen für sich entdeckt. https://www.tk.de/presse/themen/praevention/gesund-leben/sport-coronazeiten-2089466

Dass Sporttreiben zu Pandemiebedingungen eine einsame Sache ist, liegt also an den bekannten Umständen. Auch eine Studie von Sportwissenschaftlern der Universität Gießen aus dem ersten Lockdown zeigt: Vor allem über 30-Jährige haben sich in dieser Zeit insgesamt weniger bewegt. Von den rund 1000 Befragten gaben 33 Prozent an, trotz der Einschränkungen weiter Sport gemacht zu haben. 31 Prozent aber reduzierten demnach ihr Sportpensum sehr stark oder stellten es sogar ein. 36 Prozent gaben an, weder vor noch nach dem Lockdown Sport gemacht zu haben. https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/1012690220934335

Mit Sport zu starten ist aber oft einfacher als man denkt. Und auch zu Pandemiezeiten ist es möglich Sport zu treiben. Wichtigster Punkt: Die Sportart sollte ohne Sporthalle oder Fitnesstudio ausführbar sein. Um bspw. mit dem Laufen zu starten, braucht es eigentlich nur ein paar Sportschuhe und den Willen vor die Tür zu gehen! Aber auch wenn man sich nach und nach den perfekten Laufschuh oder klimatisierende Laufbekleidung anschafft: das netflix-Abo kann man sich immer noch leisten - oder gerade dann!

Und das empfiehlt Max Betsch, damit Sie sich auch in Zeiten von Homeoffice und als Couchpotatoe zur Bewegung motivieren können:

„Meine erste Empfehlung ist: schau, welcher Sport zu dir passen könnte. Denn er sollte Spaß machen und dir wohltun. Nicht jeder ist Läufer. Vielleicht liegt dir Wandern mehr oder Schwimmen, Radfahren oder Yoga in den eigenen vier Wänden. Als zweites empfehle ich dir, ein realistisches Ziel zu wählen und dein Vorhaben vernünftig angehen zu lassen. Also nicht gleich täglich trainieren wollen und nicht gleich den Marathon vor Augen haben, wenn du völlig untrainiert startest. Da geht schnell der Spaß verloren und du kommst nicht in einen Fluss. Lieber mit der Aufgabe wachsen: Beim Laufen erst eine Distanz schaffen, dann nach und nach die Zeit verbessern. Beim Wandern erst Strecken bewältigen und dann die Höhenmeter!

Feste Termine an denen du deinen Sport machst, können dabei helfen, dass sich die Bewegung in deinen Alltag einfügt und zur Selbstverständlichkeit wird. Manche Menschen kann es unterstützen, mit jemandem gemeinsam zu starten. Aber letztlich sollte die Motivation aus dir selbst kommen.

Du kannst sicher sein, es wird Tage geben, an denen es mal nicht läuft. Dann bitte nicht gleich frustriert sein. Lieber schauen: warum ist das heute so? Warum bin ich heute nicht motiviert? Vielleicht liegt es am Körper, an einer Nacht mit schlechtem Schlaf, an Verdauungsstörungen. Das geht vorbei. Werte solche Momente nicht als Rückschläge, sondern mach das Beste draus. Denn du machst deinen Sport nicht um jemanden etwas zu beweisen, sondern weil du dir etwas Gutes tun möchtest. Diese Zeit ist nur für dich selbst!“

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