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Doppelpack Additive Fertigung

Premiere Nummer 1: 3D-Druck Stammtisch

Mit gleich zwei völlig neuen Veranstaltungsformaten – also gleich zwei Premieren! – startete der Arbeitskreis Additive Fertigung des VDI Bezirksvereins Leipzig e.V. ins Jahr 2023. Der neue 3D-Druck Stammtisch soll die Möglichkeit geben, in kleiner Runde Fragen zu stellen und sich in einem entspannten Format inspirieren zu lassen von dieser nicht nur neuen sondern besonders faszinierenden Technik!

Die Abendgesellschaft, die sich beim ersten 3D-Druck Stammtisch des VDI Leipzig versammelte, war zwar recht klein, aber die Gespräche umso intensiver, berichtete Sophia Röder, Leiterin des Arbeitskreises Additive Fertigung im VDI Bezirksverein Leipzig (rechts im Bild). Den Abend bestritt Sophia Röder allein, da der Co-Moderator des 3D-Druck Stammtisches Hans-Werner Theobald (3D-Mertall Theobald e.K.) krankheitsbedingt ausfiel.

So klein die Gruppe war, kamen die Teilnehmenden dennoch aus ganz unterschiedlichen Branchen. Daher waren die vielfältigen Einsatzgebiete für den 3D-Druck gleich Thema und man tauschte sich über Vorrichtungsbau genauso aus wie über den Einsatz der Additiven Fertigung im Bereich Automotive oder Aerospace.

Additive Fertigung zum Anfassen

Sophia Röder, die den Bereich Forschung & Entwicklung beim Dienstleister für Additve Fertigung aus Leipzig-Plagwitz Rapidobject leitet, hatte einige interessante Anschauungsteile dabei. An diesen Modellen zeigte sie die Qualitätsmerkmale von 3D-gedruckten Bauteilen. Daraus ergaben sich dann ganz automatisch viele Fragen der Anwesenden: Welche Verfahren gibt es überhaupt und was sind die Unterschiede zwischen ihnen? Wofür sind die Supportstrukturen am Bauteil notwendig und wann werden diese eingesetzt? "Hier konnten wir viele spannende Detailfragen besprechen und Licht ins „Dunkel“ bringen", berichtet Sophia Röder.

Faszination lösten auch die konsolidierten Bauteile bei den Teilnehmern aus, die Sophia Röder mitgebracht hatte. Hierbei werden viele Einzelteile bereits vollständig montiert in einem Stück gedruckt und sind direkt aus dem Druck heraus funktionsfähig.

So geht es mit dem 3D-Druck Stammtisch weiter

Nach diesem positiven Auftakt des 3D-Druck Stammtisches freuen wir uns, Ihnen drei weitere Stammtisch-Termine für 2023 ankündigen zu dürfen. Unsere beide Moderator:innen laden Sie ein, sich diese Termine bereits heute in Ihren Kalender einzutragen:

Donnerstag, 22. Juni - Wir möchten mit Ihnen die Prozesskette für die Additive Fertigung in Lego nachbauen und dadurch erfahrbar machen.
Anmeldung unter: https://www.vdi.de/veranstaltungen/detail/3d-druck-stammtisch-juni-2023

Aber letztlich sollen sich die Abende nach den interessen der Teilnehmenden gestalten. Weitere Termine sind wie folgt, nennen Sie uns gerne Themen zu denen Sie mehr erfahren oder über die Sie gerne in dieser kleinen Runde sprechen möchten:

Donnerstag, 31. August https://www.vdi.de/veranstaltungen/detail/3d-druck-stammtisch-august-2023

Donnerstag, 30. November https://www.vdi.de/veranstaltungen/detail/3d-druck-stammtisch-november-2023

Die Stammtisch-Runden finden jeweils zu 18 Uhr im Restaurant Kaiserbad, Karl-Heine-Straße 93 in 04229 Leipzig-Plagwitz statt.

Premiere Nummer 2: 3D-Druck Rundgang über die Intec/Z

Die zweite Veranstaltung des Arbeitskreises Additive Fertigung in diesem Jahr war sogleich eine zweite Premiere. Sie führte die am 3D-Druck Interessierten am Donnerstag, den 9. März über die Messen Intec und Z. Da Sophia Röder leider krankheitsbedingt ausfiel, führte Hans-Werner Theobald die Gruppe an.

Der Rundgang startete beim Unternehmen Rapidobject GmbH auf der Zuliefermesse Z in Halle 4 und führte von dort aus zu fünf weiteren Unternehmen, die mit der Additiven Fertigung auf die unterschiedlichste Weise arbeiten.

Am Stand der Rapidobject GmbH erklärte Herr Wagner einen 3D-gedruckten Greifer. Dieser wurde voll funktionsfähig ohne Montage in einem Druckvorgang aus Kunststoff gedruckt.

Bei der CMF Oberflächenbeschichtung GmbH erklärte Herr Grieger die Beschichtung Chemisch Nickel. Damit kann nicht nur die Korrosionsbeständigkeit sondern auch die Härte der Werkstücke gesteigert werden. Für die Additive Fertigung ist das Verfahren besonders geeignet, da es im Gegensatz zu galvanisch abgeschiedenem Nickel auch die Möglichkeit bietet, Kanäle innen zu beschichten – also auch komplizierte Geometrien mit Hinterschnitten vollständig zu beschichten, da kein elektrisches Feld zur Abscheidung notwendig ist.

Herr Krüger vom Unternehmen ARNO Werkzeuge stellte uns eine Anwendung im Metallbereich bei Zerspanungswerkzeugen vor. Am Beispiel eines Drehmeißels mit Innenkühlung zeigte er uns die Vorteile der Additiven Fertigung: additiver Aufbau auf einen konventionellen Rohling um Kosten zu reduzieren; höhere Standzeiten der Werkzeuge, da die Kühlung optimal auf die Schneidplatte trifft; geringeres Ausfallrisiko bei der Produktion der Werkzeuge, da die kleinen Bohrungen der Kühlkanäle häufiger zum Bruch der Bohrer in der Produktion geführt hatten.

Am Stand des Leistungszentrum Smart Production and Materials stellte Frau Dr. Tittmann-Otto den Teilnehmern die große Palette an additiven Fertigungsverfahren vor, welche die sechs Partnereinrichtungen aktiv beforschen und weiterentwickeln. Neben herkömmlichem Kunststoff- und Metalldruck stachen besonders der 3D-Druck von Kupfer und Keramik heraus. Das Leistungszentrum bietet neben Machbarkeitsstudien und gemeinsamen Entwicklungsprojekten auch Weiterbildungen und die Webinarreihe cUPdate zu diesen und weiteren Themen an und führt über seine Ausgründungen (z.B. 1A Technologies und AMAREA Technology) auch neuartige Anlagen und Produkte in den Markt ein.“

Am Stand des Maschinenherstellers TRUMPF demonstrierte Dr. Weghofer die unterschiedlichen Strukturen der Maschinen aus seinem Haus und ließ keine Frage unbeantwortet. Besonders gefile den jungen Rundgängern, das am Stand präsentierte Video eines Trumpf-Mitarbeiters, der diverse Teile seines Geländefahrrads in Additiver Fertigung herstellte.

Zum Ende war das Ziel der Stand des Unternehmens unseres Guides 3D-Metall Theobald e.K.. Herr Theobald legte abschließend den Fokus auf Aspekte der Wirtschaftlichkeit der Fertigungstechnologie. Denn sicher kann man alles additiv fertigen, nur ist es auch immer wirtschaftlich? "Neben den konstruktiven Freiheiten, die man durch den 3D-Druck gewinnt, sollte man auch nicht vergessen, dass die additiven Verfahren auch gerade im Hinblick auf materialwirtschaftliche Themen erhebliche Vorteile bieten. Stichpunkt: schnelle Verfügbarkeit, Produktion von kleinen Stückzahlen und Verringerung der Lagerhaltung."

Wir bedanken uns bei allen beteiligten Unternehmen für die tolle Mitwirkung und freuen uns, wenn wir bei einer der nächsten Fachmessen in Sachsen einen weiteren Rundgang zum 3D-Druck organisieren können.

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