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Das sind Ingenieurlösungen für die sichere Energieversorgung: iQ-Journal 3/2022 erschienen

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Liebe Leserinnen und Leser,

wenn regenerative Energien fossile Brennstoffe ersetzen sollen, weil letztere endlich sind und Schadstoffe und CO2 emittieren, was die Umwelt schädigt und zum Klimawandel beiträgt, sollte zuerst überlegt werden, wie Verluste vermieden und die Effizienz gesteigert werden können, insbesondere auch durch neue Prozesse.

Wären die Gebäude besser gedämmt, würde weniger Heizöl und Erdgas zum Heizen verbraucht. Wären seit Jahren statt Heizkessel Wärmepumpen installiert worden, würde praktisch kein Heizöl und Erdgas mehr benötigt, sondern nur noch Strom. Deutschland könnte auf russisches Erdgas und Erdöl problemlos verzichten. Würden, wo immer möglich, Erdwärmepumpen eingesetzt statt Luftwärmepumpen, würde ca. nur halb so viel Strom gebraucht und dadurch zum Beispiel eine kleinere Photovoltaikanlage und ein kleinerer Stromspeicher ausreichen.

Das Zusammenspiel von Strom- und Wärmeanlagen, Strom- und Wärmespeichern und Nutzern muss optimiert werden. Das gilt natürlich insbesondere für eine regenerative Energieversorgung im ländlichen Raum mit mehreren regenerativen Energiequellen.

Für die Stromspeicherung gibt es unterschiedlichste Anforderungen und Lösungen: Kurzzeitspeicher wie Schwungmassenspeicher, Akkus, Pumpspeicher, Druckluft und Langzeitspeicher wie Wasserstoff, E-Fuels oder Ammoniak. Sie unterscheiden sich bezüglich Speicherkapazität, Ein- und Ausspeiseleistung, Speicherwirkungsgrad, Speicherverlusten und Kosten.

Auch erneuerbare Energieanlagen und Stromspeicher müssen recycelt werden, um die Rohstoffe größtenteils wiederzugewinnen und wirklich nachhaltig zu wirtschaften.

Es wäre sinnvoll, ein erdumspannendes HGÜ-Netz (Hochspannungsgleichstromübertragungsnetz) zu schaffen. Es wären damit viel weniger Stromspeicher nötig. Die EU könnte damit anfangen, die DESERTEC- bzw. EU-MENA-Planungen umzusetzen. Allerdings wäre es dazu notwendig, dass die Staaten bzw. die Vereinten Nationen Diktaturen und Kriege verhindern können. Diese nachhaltigen Energiestrukturen, bei denen die Länder zumindest teilweise sowohl Lieferanten als auch Kunden wären, könnten ihrerseits dazu beitragen, Kriege zu vermeiden.

Ihr

Reinhard Leithner

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