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Besuch des HOLCIM Zementwerkes in Lägerdorf - AK Meer, Küste, Hafen

Durch die umfangreiche Berichterstattung in Presse und TV über das Zementwerk Lägerdorf der Holcim (Deutschland) GmbH angeregt, wollte sich der Arbeitskreis Meer, Küste, Hafen über den Stand der Dekarbonisierung informieren.  Bei der Planung dieser Veranstaltung wurde die AK-Leitung von dem Arbeitskreismitglied Willi Breiholz tatkräftig unterstützt. 

Wir wurden zunächst vom Produktmanager für Zement und Spezialbindemittel, Herr Andreas Michel, empfangen. Er stellte uns die Historie des Werkes und die Herstellung von Zement vor.  Die Geschichte des Standortes begann vor über 160 Jahren, begründet durch das Vorhandensein der Grundstoffe Kalkstein (Kreide) und Ton in der Region. Seit dieser Zeit wird ohne Unterbrechungen Zement gebrannt. Die ausführliche Geschichte kann als PDF-Booklet heruntergeladen werden. 

Schon heute ist die Nachfrage nach CO2-reduzierten Zementen groß. Holcim hat daher die „Holcim EcoPlanet Zemente“ entwickelt. Dabei wird Hüttensand, ein Nebenprodukt aus der Hochofenschlacke, als Ersatzstoff genommen. So werden zum Beispiel bei einem Zement mit 50% Hüttensandanteil beim Bau von 1 km Autobahntrasse 498 Tonnen CO2 eingespart.  

Anschließend informierte uns der Senior Projekt Manager Erik Jantzen über den Stand der Dekarboni-sierung des Werkes Lägerdorf, ein Projekt, welches mit Fördermitteln der EU unterstützt wird. Dabei soll das sogenannte „Oxyfuel-Verfahren“ zur Anwendung kommen, welches darin besteht, durch Einsatz von reinem Sauerstoff anstelle von Umgebungsluft bei der Zementherstellung ein CO2 angereichertes Prozessgas zu erzeugen. Dieses kann dann gut aus der Produktion abgeschieden und anderenorts weiterverwendet werden (z.B. in der Raffinerie in Heide). Da der hier verwendete reine Sauerstoff nicht mit dem Stickstoff der Luft vermischt ist, führt dieser Verbrennungs-Prozess zu einer Einsparung von ca. 60% der jetzigen NOx – Emissionen. Genauere Informationen finden Sie auf der Homepage von HOLCIM.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Werkskantine ging es dann zur Betriebsbesichtigung des Zementwerkes in seiner aktuellen Form von der Materialanlieferung, über diverse Fertigungsschritte bis zur Produktauslieferung. Höhepunkt war im wahrsten Sinne des Wortes die Fahrt auf den über 90m hohen Vorwärmturm. Bei gutem Wetter wäre ein Blick bis Hamburg möglich gewesen. 


Nach über 4 Stunden ging diese hochinteressante Veranstaltung mit der Verabschiedung und dem Gruppenbild zu Ende – unser herzlicher Dank ging an die Herren Michel und Janzen von HOLCIM.

Das Team des AK MKH   Jochen Samow u. Hellmut Nagel
 

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