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Besuch des EDEKA Zentrallagers in Zarrentin durch den Arbeitskreis Meer, Küste, Hafen

Der Arbeitskreis Meer, Küste, Hafen besuchte am 11.10.2023 das EDEKA Zentrallager bei der EDEKA Nord Service- und Logistikgesellschaft mbH in Lüttow-Valluhn bei Zarrentin.


Jeder von uns, der in der Nähe eines EDEKA Händlers lebt, hat Edeka-LKWs sicherlich schon ein- oder mehrmals in der Woche in seinem Wohnort / Stadtteil erlebt und fragt sich, wo werden diese LKWs beladen? Die Edeka Nord besitzt in Norddeutschland 3 Lager (Neumünster, Zarrentin, Malchow), um die Händler in SH – HH – MV zu versorgen. In Zarrentin befindet sich einerseits das vollautomatische Zentrallager für „Langsamdreher“ und seit wenigen Jahren ein Erweiterungslager für Tiefkühlkost sowie der Bereich Fleischerei. Langsamdreher sind Produkte (z.B. Trockensortiment oder C-Artikel), welche eine längere Lagerzeit haben.
Das Herz des Zentrallagers ist die OPM (d.h. Order-Picking-Machinery) von WITRON, die automatische „Auftrags-Zusammenstellungs-Anlage“, eine Kombination von Langzeit-Hochregallager, 2-Tages Auftragsbearbeitungs-Warenlager, einem System aus Vertikal- und Horizontal-Förderanlagen und einem ausgeklügelten System von Horizontal-Rollenbahnen, auf denen die Waren in Verkaufseinheiten zu den Kommissionier-Stationen transportiert werden und dort automatisch in die Rollcontainer für die Filialen vor Ort gepackt werden.  
Doch der Reihe nach:
Am Wareneingang (d.h. einer großen Anzahl von Ablade-Toren für die LKW) werden die Waren angenommen, die Palletten automatisch mittels Sensoren auf Vollständigkeit und Unversehrtheit geprüft. Fehlerhafte Paletten werden manuell nachbehandelt und dann ebenfalls mit dem Barcodeaufkleber versehen. 
Mittels Fördertechnik werden die Paletten in den Bereich Hochregal-Vorratslager verbracht. Von dort werden die Paletten im Bedarfsfall automatisch zu einem Lagendepalletierer geführt. Hier werden Lagen von Verpackungseinheiten auf „Träger Platten“ - sogenannte Tablare - umgelagert und diese Einheiten werden dann in das Tablare-Lager gebracht. Durch diese Maßnahme wird dafür gesorgt, dass immer ein Warenbestand von ca. 2 Tagen vorhanden ist. 
Unter Berücksichtig verschiedener Prämissen (Warengruppe, Stabilität, Füllgrad) wird die bestellte Ware aus dem Tablare-Lager ausgelagert und mittels passender, kleinerer „Transport-Tablare“ in optimaler Reihenfolge auf den Rollenbahnen den Kommissionier-Stationen zugeführt, dort von den Tablaren getrennt und in hoher Packungsdichte in die Rollcontainer geschichtet, welche abschließend in automatischen Wickelstationen zum Schutz (Hygiene) und zur Transportsicherung mit Kunststoff-Schutzfolie umwickelt werden.
Das OPM System hat dabei sowohl die nötige Anzahl von Rollcontainern für die Bearbeitung des gesamten Auftrags als auch die für den Transport sicherste Verteilung der Waren in den einzelnen Rollcontainern ermittelt. Zum Abschluss wird jeder Rollcontainer in einer Vertikal-Wickelmaschine mit Kunststoff-Folie zur Stabilisierung des Containers mit den Produkten eingewickelt und mit einem Aufkleber versehen, der den jeweiligen Kunden, die Auftragsnummer und die Rollcontainer-Kennung (z.B. 1 v 4) per Barcode beinhaltet. Alle für diesen Kundenauftrag bestimmten Rollcontainer werden dann im Warenausgang bereitgestellt und können dann in den bereitstehenden LKW verbracht werden. Falls der LKW mehr als eine Niederlassung ansteuert, wird auch diese Reihenfolge bei der Beladung berücksichtigt.
Dies alles geschieht computergesteuert, vollautomatisch mit einer vom Lagerhersteller programmierten Software“, die jederzeit den Standort der einzelnen Auftragsbestandteile kennt und mittels Sensoren für einen reibungsfreien Ablauf sorgt. Nur vereinzelt waren Mitarbeiter im Lager zu sehen, welche hauptsächlich dafür anwesend zu sein schienen, um einen reibungslosen Arbeitsablauf zu gewährleisten.

Dazu sahen wir zwei manuelle Lagerbereiche, wo hochwertige Waren (z.B. Tabakwaren, Parfümartikel) bzw. nicht maschinell handelbare Artikel für den Versand kommissioniert wurden.

Wenn man bedenkt, dass gleichzeitig eine Vielzahl von LKW an der Warenannahme „bearbeitet“ wird, Waren von Palletten nach Bedarf in Einzellagen auf Tablaren getrennt gelagert werden, Aufträge nach Zielort und LKW in dafür bestimmte Rollcontainer für den Versand verteilt werden müssen und im Rollcontainer gemäß der oben erwähnten Spezifi-kationen zu stapeln sind, und letztlich bei jedem der vielen im Warenausgang wartenden LKW die zuerst angefahrene EDEKA-Filiale als letzte geladen wird, bekommt man einen Eindruck von der gewaltigen Komplexität des gesamten Ablaufs.

Wir haben einen sehr kompletten Eindruck von der Arbeit im Zentrallager bekommen und es wurde uns ausführlich erklärt, wie die Software-unterstützte Warenannahme, Lagerung, Verwaltung und Bearbeitung der Kundenaufträge abläuft. 

 

Wir danken den Mitarbeitern des vollautomatischen Zentrallagers Zarrentin der EDEKA Nord- und Logistikgesellschaft mbH in Lüttow-Valluhn für die ausführliche Darstellung ihres Betriebes bei unserem Besuch und für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung des Gruppenfotos.

 

Das Team des AK MKH  Hellmut Nagel und Jochen Samow

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