Direkt zum Inhalt
Arbeitskreis Umwelt und Energie

Quo Vadis - Wie weiter mit dem grünen Strom?

Die Klimawende erfordert u.a. eine deutliche Reduzierung der Emission von Treibhausgasen, wozu die Dekarbonisierung in allen klimarelevanten Sektoren maßgeblich beitragen muss. Insbesondere im Stromsektor ist bisher schon einiges erreicht. Im Jahr 2021 betrug der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch in Deutschland 41 %, davon 49% aus Windenergie und 21,1 % aus Photovoltaik. Die nach wie vor zunehmende Dezentralisierung der Stromerzeugung stellt die Netzbetreiber vor große Herausforderungen. Gilt es doch vielfach Windstrom aus dem Norden Deutschlands in die industriellen Ballungsgebiete in Mittel- und Süddeutschland zu transportieren, was analog auch für Sachsen-Anhalt gilt (Nord-Süd-Gefälle). Zukünftig werden auch große PV-Freiflächen-Erzeugungen insbesondere im Osten Deutschlands erwartet.

Die in jüngster Zeit eingetretenen Strompreissteigerungen bewirken zudem ein verstärktes Hinwenden zur Eigenstromerzeugung, nicht nur im Sektor Gebäude sondern auch in kleinen und mittleren Unternehmen (Sektor Industrie). Stromspeicher, z.B. für private PV-Anlagen, bieten die Möglichkeit, den Deckungsgrad der Stromversorgung zu erhöhen. Größere Stromspeicher schaffen hohe Flexibilisierungspotenziale, können aber jahreszeitbedingte Schwankungen nicht decken. Hier kommt die Elektrolyse ins Spiel. 


Aus berufenem Munde wurde durch Dr. Bartlomiej Arendarski sehr anschaulich informiert, wie im Unternehmen „aRTE Möbel“ Flexibilisierungspotenziale aufgespürt und gehoben wurden. In Deutschland nutzen bereits 32 % der KMU PV-Strom, so auch das Unternehmen aRTE Möbel. Mit der vorhandenen PV-Anlage (130 kWp) und unter Nutzung des Net-Zero Energy Factory (NZEF) Models des Fraunhofer IFF sowie dem Einsatz eines 46-kWh-Stromspeichers konnte der Autarkiegrad von 49 % auf 79 % erhöht werden.

Im Anschluss an den Fachvortrag und der intensiven Diskussion über Möglichkeiten der breiten Nutzung des Models NZEF in KMU schloss sich der zweite Teil der Veranstaltung an. 

Im ElbeDome des VDTC konnten die Teilnehmer einen sehr informativen Eindruck von den verschiedenen Möglichkeiten der Virtual Reality erhalten. Unter Nutzung einer VR-Brille konnten die Teilnehmer einen Traktor „besteigen“, die Fertigung miterleben oder durch avantgardistisch gestaltete Wohnräume wandern. 
Genauso interessant war der Besuch der Leitwarte des VDTC, in der u.a. die komplette Steuerung der Energieversorgung des VDTC incl. Informationen zu laufenden Entwicklungsprojekten abrufbar sind.

Nach mehr als 2 Stunden wurde die sehr interessante Veranstaltung durch den Arbeitskreisleiter Dr. Heinz Paul beendet, dem Vortragendem und dem Mitveranstalter für ihre Arbeit gedankt.

Dr. Heinz Paul
Leiter des Arbeitskreises Umwelt und Energie

VDI BV Magdeburg
 

Artikel teilen