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Mitgliederversammlung des VDI Bezirksvereins Hannover e.V. am 18.11.2022

Die Mitgliederversammlung des Bezirksvereins Hannover fand dieses Jahr am 18. November auf dem Maschinenbau Campus in Garbsen statt.
Nach der nicht stattgefundenen Mitgliederversammlung 2020 und der reinen Onlineveranstaltung in 2021 zeigte die Hybrid-Veranstaltung dieses Jahr, dass die BV Mitglieder sich gerne wieder in Präsenz treffen. Von den etwa 100 Teilnehmern und Teilnehmerinnen waren über 80 vor Ort anwesend. Gut die Hälfte hatte von dem Angebot Gebrauch gemacht, sich im Vorfeld entweder das Institut für Technische Verbrennung von Prof. Dinkelacker, das Institut für Maschinen-konstruktion und Tribologie von Prof. Poll oder das Institut für Mehrphasenprozesse von Frau Prof. Glasmacher anzusehen. 

Die Mitgliederversammlung begann mit der Ehrung der anwesenden Jubilare. Insgesamt gehören in 2022 genau 76 Menschen dem VDI seit 25 Jahren an, 33 seit 40 Jahren, 20 seit 50 Jahren, 13 seit 60 Jahren und Hans Herrmann Fleck seit 65 Jahren sowie Peter Traut seit 70 Jahren.
Den Festvortrag hielten Elisaveta Grigorova und Andreas Ehlert von der PreussenElektra GmbH über den Rückbau von Kernkraftwerken. Aus aktuellem Anlass hatte Ehlert einige Erläuterungen zum Streckbetrieb in seinen Vortrag eingebaut, die auf besonderes Interesse der Anwesenden stießen. Die
wichtigsten Informationen waren sicherlich, dass der Streckbetrieb nichts Außergewöhnliches für Kernkraftwerke ist, in der Vergangenheit bereits häufig durchgeführt wurde und ein betriebsbe-währter Vorgang ist. Dass für den Rückbau von Kernkraftwerken schon seit vielen Jahren die geeigneten Techniken entwickelt und erprobt werden, zeigt die Tatsache, dass Ehlert sich bereits seit den 1990er Jahren damit beschäftigt. Nach aktuellem Planungsstand sollen alle deutschen Kernkraftwerke bis 2043 zurückgebaut sein. Dafür steht den Betreibern eine Summe von 21,5 Milliarden Euro zur Verfügung, Geld, das aus den Erlösen des verkauften Stroms in den vergangenen Jahren zurückgelegt wurde. Ausgehend von einer stetigen Verbesserung der Technologien von Kraftwerk zu Kraftwerk und einer konsequenten Zusammenführung und Nutzung aller anfallenden Daten geht PreussenElektra davon aus, dass ihre Flottenstrategie dazu beiträgt, den Kosten- und Zeitrahmen einzuhalten. Am Ende verbleiben vollständig freigemessene Industriestandorte mit Gleis- und Wasseranschluss, deren weitere Nutzung für andere Unternehmen durchaus interessant sein könnte. Dass sich dieser Zustand für einige Kraftwerke durch den verlängerten Streckbetrieb nun etwas nach hinten verschiebt, sieht Ehlert entspannt: „Am Ende bekommen wir sie irgendwann alle.“
Den Jahresbericht leitete die Vorsitzende Prof. Birgit Glasmacher mit einem Gedenken an die Verstorbenen und einer Übersicht über die Mitgliederentwicklung ein. Seit zehn Jahren hat der Bezirksverein immer über 4200 Mitglieder, auch wenn in den letzten drei Jahren ein stetiger leichter Rückgang zu verzeichnen ist. Ein Grund hierfür ist, dass die Hannover Messe nur reduziert stattgefunden hat. Dort wurden in der Vergangenheit immer besonders viele Neumitglieder für den Bezirksverein Hannover gewonnen. Um dem entgegen zu wirken, waren bei der zentral von Düsseldorf organsierten VDI Hochschul-Tour immer Studierende oder Young Engineers mit dabei, um aus erster Hand von den Aktivitäten in Hannover zu berichten. Über die vielfältigen Aktionen aus dem Vorstandsbereich Jugend und Technik berichtete Prof. Uwe Groth. Der Höhepunkt war die IdeenExpo, aber das Besondere ist, dass der VDI auch zwischen den Großereignissen mit vielen  regelmäßig in den Schulen vertreten ist. Ausführliche Berichte dazu finden sich in jeder Ausgabe der Technik und Leben. Bei den Arbeitskreisveranstaltungen überwogen auch dieses Jahr die Onlineveranstaltungen: Zu den 84 Online-Veranstaltungen kamen 32 Präsenztreffen und 12 Hybrid Veranstaltungen mit insgesamt etwa 4000 Teilnehmer:innen, berichtete Prof. Bernhard Huchzermeyer, zuständig für die Arbeitskreise im Vorstand. Dr. Sabine Walter stellte die Titelthemen der Zeitschrift Technik und Leben für 2023 vor. Das Redaktionsteam freut sich über Themenhinweise zu „Additiver Fertigung“, „Kommunikation im Ernstfall“ und „Assistenzsysteme“. Hans-Jörg Korbjuhn konnte von einem neuen Fördermitglied, der Neptune Energy Deutschland GmbH, berichten. Verena Pfeiffer hatte ein paar Höhepunkte der Young Engineers mitgebracht.

Und zu guter Letzt wurde von einer erfolgreich verlaufenen KissMe berichtet.
Zum Pflichtprogramm jeder Mitgliederversammlung gehört der Kassenbericht, den Hans-Günther Seewald vortrug. Doch dröge, wie Seewald meinte, war er wirklich nicht: Trotz sinkender Zuweisungen aus Düsseldorf aus den Mitgliedsbeiträgen ist der Bezirksverein Hannover solide finanziert und kann entspannt in die Zukunft schauen. Gerd Ahlers bestätigte als Rechnungsprüfer die korrekte Buchführung, die ab diesem Jahr auf rein digital erfassten Belegen beruht und damit die Abläufe in der Geschäftsstelle vereinfacht. Auf seinen Antrag hin wurde der Vorstand für 2021 entlastet. Zum Schluss der Mitgliederversammlung bedankte sich Glasmacher bei allen, die aus der vereinsrechtlichen Pflicht ein gelungenes Netzwerktreffen gemacht haben, darunter Regine Albes aus der Geschäftsstelle, etliche Mitglieder des Arbeitskreises Young Engineers und Kiss Me und natürlich die drei Herren an der Technik: Markus Thiele, Heike Schniete und Johann Licher, die für Bild- und Tonübertragung in den Zoom-Raum sorgten.

 

 

 

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