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Pharmazie-, Verfahrens-, Mikro- und Produktionstechnik: iQ-Journal 4/2021 erschienen

Liebe Leserinnen und Leser,

die Entwicklung neuer Wirkstoffe und daraus erzeugter Arzneimittel erfordert für diese Produkte maßgeschneiderte Produktionsprozesse, häufig erlauben neue Verfahrenstechniken erst die Darstellung neuer innovativer Medikamente. Ingenieure sind daher heute nicht nur für die Planung und den Betrieb der Produktionsanlagen und Fabriken in der pharmazeutisch ausgerichteten Industrie verantwortlich, sondern zunehmend auch in der Forschung und Entwicklung tätig, wobei dies in anderen Ländern wie den USA schon deutlich ausgeprägter ist.

Pharmazie und Verfahrens-, Mikro- und Produktionstechnik forschen heute in einer in Deutschland einzigartigen Konstellation gemeinsam am Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik mit  dem übergreifenden Ziel, neuartige Arzneimittel mit höherer Wirksamkeit oder gezielter Wirkstoffabgabe nicht nur kostengünstig, sondern insbesondere auch individualisiert herzustellen. Vorreiter für diese Zusammenarbeit ist die bis 2016 an der TU Braunschweig laufende DFG-Forschergruppe MikroPart, in der unter anderem die Emulgierung und  Dispergierung von Wirkstoffträgern in Mikrosystemen erforscht wurde – ein Verfahren, welches heute bei der Herstellung der mRNA-Impfstoffe große Bedeutung erlangt hat. Durch eine  individualisierte Herstellung von Arzneimitteln insbesondere in Apotheken sollen in Zukunft die Medikamente wieder stärker auf die Patienten zugeschnitten werden.

Die folgenden  Beiträge zeigen in vielfältiger Weise, wie ingenieur- und naturwissenschaftliche Forschung und Entwicklung nicht nur eine kostengünstige Herstellung der Arzneimittel mit gleichbleibend  hoher Qualität ermöglichen, sondern auch die Realisierung von Arzneimitteln mit ganz neuen Eigenschaften. Entscheidend hierfür ist nicht nur die Entwicklung neuartiger Wirkstoffe,  sondern auch das Maßschneidern der inneren Struktur der Arzneiformen: Die innere Struktur, die ihrerseits durch die eingesetzten Prozesse bestimmt wird, definiert zahlreiche wichtige  Eigenschaften der Medikamente wie das Freisetzungsverhalten und die Bioverfügbarkeit der Wirkstoffe.

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