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Ingenieurin und Ingenieur im Ruhestand - Geht das überhaupt?

Am 15. September 2023 trafen sich einige Mitglieder im Rahmen eines halbtägigen Workshops im BITZ, um sich mit Gleichgesinnten über ihre persönliche Vorbereitung auf den Ruhestand auszutauschen, der schnell mal als Un-Ruhestand erlebt werden kann. Moderiert wurde der Workshop von Frank William Weber von der Beziehungs-Weberei in Bremen, der zu diesem wichtigen Thema über einen großen Erfahrungsschatz verfügt. Mit viel Einfühlungsvermögen, seiner Expertise und seiner Persönlichkeit ist es ihm hervorragend gelungen, die Teilnehmenden für dieses sensible und teilweise als intim erlebte Thema zu sensibilisieren.
 
Schnell wurde klar, dass dieses vielschichtige Themenfeld nicht umfänglich und schon gar nicht abschließend in einem Halbtagsworkshop behandelt werden kann, sondern lediglich als Beginn eines Prozesses zu verstehen ist. Alle Teilnehmenden brachten ihre persönliche Situation mit ein und konnten in der Diskussion mit dem Moderator wichtige Impulse ‚für die eigene Zukunft‘ nach dem Erwerbsleben mitnehmen. Ein Beispiel: Reiseplanungen werden schon mal gerne in der Phase nach der Berufstätigkeit verschoben. Die Umsetzung gelingt aus verschiedenen Gründen nicht immer gut bzw. das Reisen wird im Nachhinein doch nicht als so erholsam und erfüllend erlebt wie angenommen. Das liegt oft daran, dass sich die Bedürfnislage der Menschen im Ruhestand verschoben hat. Während Urlaub in der Erwerbsphase mit Ruhe, Entspannung und Erholung vom Arbeitsalltag verbunden wird, machen sich viele Menschen nicht rechtzeitig genug klar, dass es im Ruhestand davon tendenziell einen relativ großen Überschuss gibt und es nun oft eher darum geht, sich nützlich zu machen und anderweitig zu engagieren. Es braucht neue Konzepte für diese neue Lebensphase, damit der Ruhestand als bereichernd und erfüllend erlebt werden kann.
 
Frank William Weber sagt dazu: „Der Ruhestand ist für die allermeisten Menschen eine wesentliche Veränderung in ihrer Biografie. Manchmal ein ‚Weg-von‘ und selten ein ‚Hin-zu‘. Bisherige Strukturen, Prozesse und Beziehungen funktionieren nicht mehr, weil es sie so gar nicht mehr gibt. Für mich verhalten sich Ruheständler*innen im optimalen Fall wie Gründer*innen mit einer guten Geschäftsidee, einem soliden Businessplan und der festen Überzeugung sich damit erfolgreich selbstständig machen zu können.“

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass die eigene Ruhestandsplanung rechtzeitig in Angriff genommen werden sollte, und zwar möglichst nicht allein im stillen Kämmerlein, sondern gemeinsam mit Partnerin oder Partner, Familie oder anderen wichtigen Menschen.

Hier einige Aussagen der Teilnehmenden:
„Das Thema ist größer als ich dachte.“
„Der Übergang in die Rente hat auch eine soziale Komponente.“
„Ich bleibe dran und erarbeite mir einen guten Plan für einen stimmigen Übergang in den Ruhestand.“
„Tolles Format, sehr gute Moderation und Anleitung.“
 
Aufgrund der sehr positiven Rückmeldungen zum Thema, Format und Moderator haben wir entschieden, den Workshop erneut anzubieten. Bitte beachten Sie dazu die Einladungen, die Sie vom BV Bremen rechtzeitig vorher erhalten werden!
 
Bericht: Dr.-Ing. Eberhard Karbe

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