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Sieger*innen im Regionalwettbewerb Nordbaden von jugend forscht gekürt

Ob Lukas aus Heidelberg, Nemea aus Mannheim oder Stefanie aus Neckargemünd, diese Jungforscher*innen haben sich auch von Corona nicht bremsen lassen: Über Monate hinweg haben sich insgesamt 89 Tüftler*innen im Alter von 9 bis 21 Jahren intensiv mit einem wissenschaftlichen Thema auseinandergesetzt. Ihre kreativen Ideen und spannenden Erkenntnisse präsentierten sie beim Regionalwettbewerb Nordbaden von jugend forscht am 18. Februar 2022 einer Jury. Elf Teams durften sich über den 1. Platz freuen und qualifizierten sich für die Landeswettbewerbe. Bei der Feierstunde am 19. Februar 2022 standen alle Teilnehmenden und Sieger*innen im Rampenlicht und wurden für ihre außergewöhnlichen Leistungen gebührend geehrt.

Was kommt heraus, wenn sich Nachwuchsforscher*innen mehrere Monate lang mit ihrem wissenschaftlichen Herzensthema beschäftigen? Eine erstaunliche Bandbreite an kreativen Ideen: Von den kleinen Dingen, die im Alltag zu finden sind und noch Rätsel aufgeben, hin zu komplexen Fragestellungen, die man eher gestandenen Forscher*innen zutrauen würde. Im Regionalwettbewerb Nordbaden von jugend forscht präsentierten 89 Teilnehmer*innen am 18. Februar 2022 per Online-Schaltung ihre vielfältigen Projekte und spannenden Ergebnisse in 6 bzw. 7 Kategorien. Eine Fachjury aus Lehrer*innen, Professor*innen und Unternehmensvertreter*innen nutzte den ganzen Tag, um alle 45 Projekte unter dem Motto „Zufällig genial?“ genau zu prüfen und zu bestaunen. Dabei wurde nicht nur die Idee bewertet, sondern auch Aspekte wie Wissenschaftsnähe, Versuchsaufbau und die Präsentation am Wettbewerbstag.

VDI und DHBW boten Nachwuchstalenten einen adäquaten Rahmen

Damit sich Talente und Ideen optimal entfalten konnten, wurden sie vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI), Nordbaden-Pfalz, und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mannheim unterstützt. Die Paten des Regionalwettbewerbs Nordbaden brachten Organisation, Räumlichkeiten, technische Mittel, Man- und Women-Power sowie viel Know-how und Engagement ein, um den Schüler*innen auch unter Corona-Bedingungen eine Bühne für ihre außergewöhnliche Leistung zu bieten. „Die Vielfalt und Kreativität der Themen ist einfach beeindruckend. Wir sind stolz, gemeinsam mit der DHBW Mannheim so viele Nachwuchsforscher*innen fördern zu können“, freute sich der Vorsitzende des VDI-Vorstands, Prof. Dr. Andreas Föhrenbach.

„Morgen geht’s weiter, die Welt zu retten“

Begleitet von Grußworten und passend gewählten Musikstücken der Band „Das Mädchen mit dem Kontrabass“ wie „Happy“ oder „Auf uns“ wurden am 19. Februar bei einer hybriden Preisverleihung die Sieger*innen bekanntgegeben und alle Teilnehmenden gewürdigt. Moderator Prof. Dr. Michael Schröder interviewte die Erstplatzierten, die die DHBW Mannheim spontan in ihr Videostudio am Campus Coblitzallee eingeladen hatte, zu Motivation und Hintergründen ihres Projekts. „Viele ehemalige Teilnehmer*innen sind heute angesehene Wissenschaftler*innen“, motivierte Wettbewerbsleiter Heiko Stangl die Nachwuchstalente zum weiteren Neugierig sein. Diesen Worten schloss sich auch Prof. Dr. Claus Mühlhan, Dekan der Fakultät Technik an der DHBW Mannheim, an: „Viele Innovationen, viele Erfindungen sind mal zufällig genial entdeckt worden – von Menschen, die sich für Naturwissenschaft und Technik interessieren. Genau das machen Sie, liebe Jungforscher*innen, jetzt schon mit Bravour! Machen Sie da weiter.“ Seine Begeisterung für das Engagement der Schüler*innen konnte auch Prof. Dr. Andreas Föhrenbach nicht verbergen: „Es gibt noch so viel zu entwickeln – Menschen wie Sie können die Welt, die Umwelt und Gesellschaft, mit ihrem Beitrag besser machen. Dafür wünsche ich Ihnen viel Freude und viel Energie! Aber heute lassen Sie sich feiern, ab morgen können Sie damit weitermachen, die Welt zu retten.“ Und so wurde es auch gemacht: Rund 180 Zuschauer*innen verfolgten die Siegerehrung im Live-Stream und erfuhren aus erster Hand, wer sich mit dem Sieg im Regionalwettbewerb das Ticket für die Landeswettbewerbe am 1. und 2. April am Bildungscampus in Heilbronn und 12. und 13. Mai in Balingen sichern konnte.

Abschließend wurden das Carl-Benz-Gymnasium in Ladenburg, das Max-Born-Gymnasium in Neckargemünd und die beiden Mannheimer Schulen, das Johanna-Geißmar-Gymnasium und das Ludwig-Frank-Gymnasium mit Schulpreisen ausgezeichnet, wobei sich der Dank der Wettbewerbsleitung für das besondere Engagement und die Unterstützung an alle teilnehmenden Schulen und die Betreuer*innen richtete.

Preisträger*innen 1. Platz

Bei dem Nachwuchswettbewerb jugend forscht dürfen Schüler*innen in den beiden Altersgruppen „schüler experimentieren“ (4. Klasse bis 14 Jahre) und „jugend forscht“ (15 bis 21 Jahre) teilnehmen. Folgende Jungforscher*innen aus der Metropolregion Rhein-Neckar wurden als Erstplatzierte ausgezeichnet:

Altersgruppe „schüler experimentieren“

BIOLOGIE

  • „Welche Getränke schaden unseren Zähnen?“
    Nefes Sahin (11), Emilia Mury (12), Jan Hofherr (11)
    Ludwig-Frank-Gymnasium, Mannheim

CHEMIE

  • „Raketenauto“
    Cedric Ehmann (12), André Ehmann (12)
    Ludwig-Frank-Gymnasium, Mannheim

MATHEMATIK / INFORMATIK

  • „Programmieren von Microcontrollern mithilfe des Computerspiels Minecraft“ Jonathan Kraus (14)
    Lessing-Gymnasium, Mannheim

TECHNIK 

  • „Automatische Bewässerung“
    Rosa Cymutta (14)
    Ludwig-Frank-Gymnasium, Mannheim
  • „Prothesen durchschaut – Aufbau und Funktionsweise“
    Niklas Wagner (14), Madalina Calinescu (14), Noah Tenenbaum (14)
    Carl-Benz-Gymnasium, Ladenburg

Altersgruppe „jugend forscht“

ARBEITSWELT

  • „Kippen: Harmloser Dreck oder doch giftige Umweltverschmutzung?“
    Nemea Home (17), Clara Legner (17), Luis Koch
    Ludwig-Frank-Gymnasium Mannheim

BIOLOGIE

  • „Einfluss des PD-L1-Proteins auf die humane Immunantwort bei Pankreaskarzinomen“
    Gabriel Ben Freudenberg (18), Katharina Rumbach (17)
    Raphael-Gymnasium, Heidelberg

MATHEMATIK / INFORMATIK

  • „MARV – Mobile Akustische RaumVermessung“
    Lukas Schnellbacher (18), Ferdinand Schäffter (18), Hugo Hager Fernández (19)
    Heidelberger Life-Science Lab am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg

PHYSIK

  • „Wasserflaschenmusik – Flaschen stimmen leicht gemacht!“
    Stefanie Hövermann (18)
    Stephen-Hawking-Schule, Neckargemünd
  • „Analyse der Flugdynamik einer Spielkarte“
    Miro Joensuu (18), Universität Heidelberg
    Rohan Walia (17), Technische Universität München

TECHNIK  

  • „PINKUIN – PCM In Nutzung zur Kühlung als Umweltfreundliche und Innovative Neuerung“
    Saskia Freitag (17), Aaron Gschwendt (17)
    Bunsen-Gymnasium, Heidelberg

Zum Hintergrund

Der Wettbewerb jugend forscht wird 2022 zum 57. Mal ausgetragen und erfreut sich in Baden-Württemberg trotz Corona-Pandemie ungebremster Beliebtheit: Die 1.071 in 573 Projekten antretenden MINT-Nachwuchstalente aus dem ganzen Bundesland konnten dabei die Themen ihrer Projekte frei wählen. Einzige Bedingung war, dass sich die Fragestellung einem der folgenden sieben Fachgebieten zuordnen lässt: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik oder Technik. In Baden-Württemberg verteilten sich die Projekte auf 139 im Bereich Arbeitswelt, 201 in Biologie, 170 in Chemie, 56 in Geo- und Raumwissenschaften, 98 in Mathematik/Informatik, 146 in Physik und 261 in Technik. Im Bundesvergleich nach Teilnehmendenzahlen liegt der Südwesten an 3. Stelle. In der Altersgruppe „Schüler experimentieren“ konnte sogar ein fast fünfprozentiger Zuwachs im Vergleich zum vorherigen Wettbewerbsjahr verzeichnet werden.

Die Erstplatzierten der beiden Altersgruppen qualifizierten sich für die nächste Runde: Anfang April geht’s für schüler-experimentieren-Teilnehmer*innen in den Landeswettbewerb, der gleichzeitig die maximale Qualifikationsstufe für diese Altersgruppe ist. Die jugend-forscht-Gewinner*innen messen sich im Mai mit den anderen Regionalsieger*innen und buhlen um die Eintrittskarten für das Bundesfinale vom 26. bis 29. Mai 2022 in Lübeck.

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