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Bild: Sova Olena/ Shutterstock.com

Klima und Normung

Klima und Normung

Lösungen für den Klimawandel

Wir leben in einer krisenreichen Zeit, aber die größte Herausforderung ist und bleibt der Klimawandel. Die Folgen sind auch hierzulande schon deutlich spürbar und Wetterextreme, wie langanhaltende Dürren, Starkregen und große Hitze nehmen zu. Die Auswirkungen betreffen alle Bereiche unseres Lebens. Wir brauchen darum nicht nur nachhaltige Konzepte in der Industrie und Wirtschaft, um weitere Emissionen zu vermeiden, sondern auch konkrete Pläne, um den bereits bestehenden klimatischen Veränderungen zu begegnen.

Hierbei helfen uns Normen und Standards, Effekte zu benennen, Konsequenzen greifbar zu machen und Klimaschutz und Klimaanpassung praktisch umzusetzen. Unser großes Netzwerk aus Expertinnen und Experten erarbeitet neue Richtlinien und Standards zu Klimaschutz und Klimaanpassung. Denn wir als VDI wollen die Zukunft gestalten: Mit Fachwissen, interdisziplinärem Denken und innovativen Ideen! 

VDI-Richtlinien: Unser technisches Wissen ist bewährter Standard

Die VDI-Richtlinien liefern dabei konkrete Handlungsempfehlungen und ermöglichen so praktische Orientierung beim Einsatz von Technologien. Ein wichtiger Anwendungsbereich von VDI-Richtlinien sind die Umwelt- und Energietechnik, die Bau- und Gebäudetechnik sowie die Luftreinhaltung – also wesentliche Grundlagen für den Klimaschutz und die Klimaanpassung. Gemeinsam mit unseren Partnern sorgen wir dafür, dass die entstandenen VDI-Richtlinien bestmöglich in der Praxis Anwendung finden – in erster Linie als konkrete Lösungen für individuelle Probleme am Standort Deutschland und darüber hinaus anschließend gemeinsam mit DIN und der DKE auch auf europäischer und internationaler Ebene.

VDI-Podcast


Was haben Normen mit Klimaschutz zu tun?

Globale Lösungen durch internationale Kooperation

Kooperationspartner von VDI, DIN und DKE sind das europäische Komitee für Normung, kurz CEN, sowie die internationale Organisation für Normung, ISO.  Mit seiner eigens gegründeten Koordinierungsgruppe „Anpassung an den Klimawandel“ trägt CEN den Forderungen der gleichnamigen EU-Strategie Rechnung. Brüssel hat die europäischen Normungsorganisationen aufgerufen, zu den Bemühungen beizutragen, Europa klimaresistenter zu machen. Standards nehmen dabei eine Schlüsselrolle bei der Stärkung der Klima-Resilienz ein. 
ISO hat auf seiner Generalversammlung im September 2021 die sogenannte Londoner Erklärung unterzeichnet. Darin verpflichtet sich ISO, mit der internationalen Normung den Klimawandel zu bekämpfen und dazu beizutragen, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Bereits heute bündelt ISO zahlreiche Normen seiner internationalen Mitglieder, die bei der Anpassung an den Klimawandel helfen, Treibhausgasemissionen quantifizieren und die Verbreitung bewährter Verfahren im Umweltmanagement fördern. 
Als deutsches Mitglied bei CEN und ISO unterstützt DIN dies auf nationaler Ebene und hat den Klimawandel zu einer TOP-Priorität für alle strategischen Normungsaktivitäten in der Zukunft erklärt. Standards für die Luftreinhaltung, die auch einen entscheidenden Beitrag zur Minderung von negativen Klimafolgen leisten, werden von der VDI/DIN-Kommission Reinhaltung der Luft – Normenausschuss (KRdL) erarbeitet, die bereits seit den 1990er Jahren die Sekretariate „Air Quality“, sowohl bei CEN, als auch bei ISO inne hat.

Wir Ingenieurinnen und Ingenieure müssen dazu beitragen, die Welt ein Stück besser zu machen.

Dr.-Ing. Heide Ackerbauer

Ich arbeite an der VDI RiLi xyz, das hilft bis zu 10 % Co2-einzusparen. Was ist Dein Beitrag?

Heike Musterfrau

Weltnormentag 2022: „Shared vision for a better world“

Am 14. Oktober ist Weltnormentag, um auf die wichtige Rolle von Normen und Standards hinzuweisen. Der Weltnormentag 2022 steht unter dem Motto „SHARED VISION FOR A BETTER WORLD“ und legt den Fokus auf die Rolle der Normung für die Erreichung der Sustainable Development Goals – insbesondere den Klimaschutz. Wir möchten mit unseren Partnern von DIN und DKE darum in einer Reihe von Interviews über die Herausforderungen für Industrie und Wirtschaft sprechen und die Chancen der grünen Transformation sprechen und darüber warum Normen und Standards Teil der Lösung sind. Lesen Sie hier mehr zur Rolle der Richtlinien und Normen.

Wie tragen Normen zum Klimaschutz bei?

Die Kosten für Energie steigen. Da Ressourcen knapper werden, wird sich dieser Trend fortsetzen. Doch was kann ich tun, um zu sparen?
Statt Gas- oder Ölheizung kann Heizwärme auch durch den nachwachsenden Rohstoff Holz erzeugt werden. Damit bedassen sich die VDI 3464 zur Holzfeuerung und die VDI 6012 Regenerative und dezentrale Energiesysteme für Gebäude. Was bei Wärmepumpen zu beachten ist, wird in den VDI 4645 Heizungsanlagen mit Wärmepumpen und VDI 4650 beschrieben. Der hierfür benötigte Strom kann durch die eigene Solaranlage miterzeugt werden.

Wichtig ist aber auch, dass die Wärme im Haus bleibt, z.B. durch Dämmung, hier unterstützen VDI 2055 und VDI 4610.

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Städte im Klimawandel

Der Klimawandel ist längst mit all seinen Extremen auch in Deutschland angekommen. Die steigenden Temperaturen werden vorallem in Städten immer mehr zum Problem. Aber wie muss die Stadtplanung darauf reagieren und wie können wir die Veränderungen festmachen, um darauf zu reagieren? 

Die Richtlinien VDI 3787 Blatt 8 „Umweltmeteorologie; Stadtentwicklung im Klimawandel“ sowie die VDI 3787 Blatt 1 „Umweltmeteorologie; Klima- und Lufthygienekarten für Städte und Regionen“ dienten zur Bestandsaufnahme und Analyse der aktuellen Situation. Weitere Richtlinien zur Luftreinhaltung und zum Klimaschutz, wie die VDI 3957 Blatt 20 „Kartierung von Flechten zur Ermittlung der Wirkung von lokalen Klimaveränderungen“ bieten eine Grundlage für Klimaanpassungskonzepte.

Gegenwärtig in Bearbeitung befindet sich die Richtlinie VDI 3787 Blatt 11 „Umweltmeteorologie; Umweltmeteorologische Bedeutung der grünen Infrastruktur in Städten“, die sich mit der herausragenden Bedeutung der Stadbegrünung beschäftigt. 

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Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Energieeffizienz, denn bei sinkenden Ressourcen und höheren Preisen bietet eine effizientere Nutzung viel Potenzial. Jochen Theloke glaubt: „Nicht nur die energetische Effizienz, sondern auch die stoffliche Effizienz ist maßgeblich für die Energiewende. Denn durch Einsparung und Wiederverwendung von Rohstoffen kann der Energie- und Rohstoffbedarf reduziert und so direkt die Treibhausgas-Emission vermindert werden.“ Für kleinere und mittlere Unternehmen hat der VDI Tipps: Die Richtlinien zur Ressourceneffizienz und die Richtlinienreihe VDI 4075 „Produktionsintegrierter Umweltschutz (PIUS)“ sowie die VDI 4663 „Bewertung von Energie- und Stoffeffizienz“ geben Anregungen und zeigen Strategien auf, wie Effizienzpotenziale identifiziert und genutzt werden können. Weiterhin gilt, Emissionen zu vermeiden. 

Desweiteren gilt es, Schwankungen im Energiesektor wirtschaftlich bestmöglich zu nutzen. Hier bieten energieflexible Fabriken große Chancen, denen sich die neue Richtlinienreihe VDI 5207 annimmt.

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Projekt RIWWER: Hochwasser- und Umweltschutz mit digitalisierten und KI-gestützten Abwassersystemen in Duisburg

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt das Forschungsvorhaben RIWWER1 (Reduction of the Impact of untreated WasteWater on the Environment in case of torrential Rain) gegeben. Ein Team aus Forschung, angewandter Wissenschaft, lokal, global agierenden Unternehmen sowie weiteren öffentlichen Partnern bilden ein starkes Fundament für das Vorhaben im Bereich des langfristigen Schutzes vor Wasserschäden und Umweltverschmutzung in unseren Flüssen wie dem Rhein oder der Ruhr.

Mit Hilfe eines digitalisierten Netzes und KI-gestützter Überwachung können humanitäre und klimatische Katastrophen eingedämmt werden. Das Vorhaben hat eine Laufzeit von drei Jahren und umfasst eine Gesamtvolumen von 4,1 Mio. EUR.

Zu den Projektmitgliedern zählen neben dem VDI die Stadt Duisburg, die Wirtschaftsbetriebe Duisburg, das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS, die Universität Duisburg-Essen, die Firma Krohne aus Duisburg sowie HST aus Meschede, das Technologie- und Innovationsmanagement (TIM) der RWTH Aachen, das Start-up Okeanos aus Bochum sowie die Berliner Hochschule für Technik BHT.

Unsere Publikationen zum Thema (Auswahl)

Herausforderung – Anpassung an den Klimawandel

Die Agenda bündelt fachübergreifend, welche Aktivitäten in Bezug auf die Anpassung an den Klimawandel im VDI bereits stattfinden und konkret geplant sind. Damit bezieht sich der VDI auf bereits erfolgreiche Strategien und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und weist auf zukünftige Entwicklungen hin.

Der VDI unterstützt den Gesetzgeber bei der Formulierung und der Umsetzung von Klimaanpassungsstrategien mithilfe untergesetzlicher Regelwerke in Sinne einer staatsentlastenden Tätigkeit.

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Die Vermeidung von CO2-Emissionen beim Betrieb von Nutzfahrzeugen steht im Fokus der Fahrzeughersteller und -nutzer. Die Unternehmen entwickeln deshalb Konzepte, die zum großen Teil auf elektrischen Antriebsystemen basieren. Mit der vorliegenden Kurzstudie untersuchen VDE und VDI die Auswirkungen der Elektromobilität für den Nutzfahrzeugsektor. Im Einzelnen werden in der Studie die elektrischen Antriebssysteme mit Batterien, Brennstoffzellen, Oberleitungen, aber auch mit regenerativen Energien erzeugter Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe in Verbrennungsmotoren betrachtet.

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Schiffe zählen zu den ältesten Fortbewegungsmitteln der Welt. Mit Schiffen wurden die ersten Kontinente entdeckt und früh der Warenverkehr sichergestellt. An dieser Tatsche hat sich bis heute nicht viel geändert. Schiffe sind das Rückgrat der Globalisierung. Die Agenda stellt die aktuell im Schiffbau und der Schiffstechnik dominierenden Themen in den Mittelpunkt:

  • Defossilisierung
  • Digitalisierung
  • Klimaanpassung

Dabei gilt es, die im Schiffbau klassischen Gesetzmäßigkeiten wie den starken, internationalen Wettbewerb und lange Produktlebenszeiten zu berücksichtigen, genauso wie auch immer kürzer werdende Technologiezyklen und schnellere Innovationen.

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Die Bioökonomie hat sich weltweit vom Nischenthema zum politischen Mainstream entwickelt. Sie gilt nicht nur als eine Antwort auf Herausforderungen durch Klimawandel, knappe Ressourcen und Umweltbelastungen, sie bringt auch wirtschaftliche Chancen in ganz verschiedenen Branchen.

Die Publikation zeigt Handlungsfelder für die erfolgreiche Entwicklung der Bioökonomie in Deutschland. Der VDI unterstützt diese Entwicklung durch eine ganze Reihe von Aktivitäten, u.a. durch technische Regelsetzung, Wettbewerbe und Publikationen zum Thema. Im Fachbereich Biotechnologie wurde Anfang 2021 der erste Grundlagenstandard zu Begriffen und Methoden der Bioökonomie gestartet.

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Energiespeicher stehen heute als einer, wenn nicht als der kritische Baustein eines zukünftig möglichst klimaneutralen Energiesystems im Fokus der Diskussion. 

Die Diskussion bzgl. der Vor- u. Nachteile von netzgekoppelten Energiespeichern ist bisher sehr vielschichtig, die daraus resultierende Bewertung von Anwendungen und Technologien häufig schwer vergleichbar. Der „Wert“ wird hierbei sowohl ökonomisch (als „Erträge“) als auch ökologisch (als „Vorteile“ wie beispielsweise CO2-Minderung) sowie systemisch diskutiert. Ziel dieses VDI-Statusreports ist es, das Wissen – bezüglich des „Werts“, aber auch bezüglich der ökologischen Auswirkungen – aus vorhandenen Studien so aufzubereiten und zusammenzufassen, dass auch Nicht-Fachleute (Politik, Öffentlichkeit, Journalismus) objektive Fakten für die Diskussion erhalten. 

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Im Rahmen der Energiewende werden zunehmend erneuerbare Energiequellen zur Bereitstellung von
Strom und Wärme eingesetzt. Aufgrund der Volatilität im Dargebot der Erneuerbaren Energien steigen die Flexibilitätsanforderungen insbesondere im Bereich der Stromerzeugung und -nutzung enorm. 
Im Vordergrund steht dabei immer die Anpassung von Erzeugereinheiten an die unterschiedlichen Bedarfe. Es wird immer schwieriger, die Bereitstellung mit den Bedarfen zu synchronisieren. Aus Umweltschutzgründen sind die Vorteile von fossilen Brenn- und Kraftstoffen hinsichtlich Speicherung und Verfügbarkeit nur für absehbare Zeit nutzbar. Eine Lösung wäre es, möglichst alle „Sektoren“ gemeinsam zu betrachten und kombinieren.

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Die Roadmap zeigt die Trends für die Dekade nach 2020 in der Landtechnik auf und leitet konkrete Prognosen für die Technologieentwicklung ab. Das größte Potenzial liegt nach Einschätzung der Fachleute in der Verbesserung des Prozessmanagements, der Einführung digitaler Technologien und der Nutzung erneuerbarer Energien in allen Bereichen der Landwirtschaft und des ländlichen Raums. 

Aus der Analyse der Trends in der Technologieentwicklung im Agrarsektor werden konkrete Forschungsfelder für die Technologie in der Pflanzenproduktion abgeleitet.

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Dipl.-Ing. Dieter Westerkamp
Ihr Ansprechpartner

Dipl.-Ing. Dieter Westerkamp

Bereichsleiter VDI Technik und Gesellschaft
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